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Permalink: https://manuscripta.at/?ID=6958 |
Schrift: | |
Schriftart: Bastarda Mehrere Schreiber (Menhardt II, 1093 zäht 13 Hände). | |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) Deckfarbeninitiale(n) Figürlicher Buchschmuck Wappen | |
Rubrizierung, 1r-372v und 456r-467r von einer Hand, die auch in Wien, ÖNB, Cod. 5108 tätig war. Vom Zeichner des figürlichen Buchschmucks in Cod. 5103 (s. u.) dürfte wiederum das Wappen in Cod. 2091 ausgeführt worden sein. Beide Vergleichscodices stammen ebenfalls aus dem Besitz des Wolfgang Sachs von Almegg. Daher vielleicht sowohl der fragliche Rubrikator als auch der Zeichner mit Sachs zu identifizieren. – (1r-264r) zwei- bis sechszeilige, rote und (gelegentlich) blaue Lombarden, davon einige mit schnell und etwas grob gezeichnetem Fleuronnée, z. B. 57r, 91v: Besatz aus viereckigen, gepunkteten Perlen, z. T. eingefasst von den langen Stielen gepunkteter Knospen, 57r außerdem angedeutete Blattspirale im Binnenfeld. Auf niedrigem Qualitätsniveau Widerhall einer Formensprache, die ab ca. 1415 (und bis in die 1480er hinein) im Benediktinerstift Garsten gepflegt wurde und die wiederum auf dem Fleuronnée vom Typus des St. Florianer "reifen Blattspiralentypus" fußt (zu diesem s. Schmidt 1962, 188 f.; zum Garstener Fleuronnée s. Hranitzky 2009, 225-242, Hranitzky–Schuller-Juckes–Rischpler 2018, 177-185). – (1r) I-Initiale, gebildet aus einem blau gefüllten Rechteck mit dicker roter Kontur und ebensolchen Halbkreisbögen zur Betonung der Ecken. Darin eingeschlossen Wappen: roter Schild, auf dem zwei zugewendete Sicheln stehen; als Helmzier rot gekleidete weibliche Figur mit Zopf, die zwei zugewendete, mit Federn (?) besetzte Sicheln hält (Almegg). – (305v–306r) Arbor consanguinitatis und Arbor affinitatis, jeweils aus rot, 306r auch blau kolorierten Blatt- bzw. Filigranranken, die regelmäßig angeordnete Medaillons bilden; 305v entwachsen die Ranken dem Mund Gottvaters, der in Form eines großen, bärtigen, von einer Art Strahlenkranz umgebenen Kopfes über einem halbkreisförmigen Wolkenkranz erscheint; beiderseits des Hauptstammes der Arbor zwei Rosetten mit roter Binnenzeichnung; 306r über der mittleren Medaillonreihe das von je zwei unkolorierten Rosetten flankierte Sichelwappen (Almegg), das am Zopf der hinter dem großen Verbindungsbogen stehenden Helmzierfigur zu hängen scheint. Unter dem großen Bogen weitere vier, auf dem oberen Seitenrand ein fünftes Wappen (s. Geschichte der Hs.). In den Zwickeln zwischen den beiden kleinen Bögen, aus braunem Grund ausgespart und rot modelliert, ein Drache bzw. ein sich unten teilendes Blatt als Ausgangspunkte der Ranken. In den vier untersten Medaillons je ein aus braunem Grund ausgespartes Blatt. – Fleuronnée und Wappen deuten auf eine Entstehung der Handschrift in Oberösterreich hin. |
Einband: 15. Jh. Gotisch Schmucklos |
Heller Rauledereinband. |
Schreibsprache: "bayr." (Menhardt II, 1093). – (306r) außer dem Wappen des Vorbesitzers Wolfgang Sachs von Almegg fünf weitere Wappen, darunter Aistersheim und Geltingen (Gölding), beide Oberösterreich (ersteres auf dem oberen Seitenrand, bezeichnet mit Asterhaym, vgl. Siebmacher IV/5, 2 f., Taf. 1; zweiteres innerhalb des Baumschemas, im großen Bogen rechts unten [s. Ausstattung], vgl. Siebmacher IV/5, 58 f., Taf. 25). Vorbesitzer 1: Sachs, Wolfgang de Almek, 1449 (1r, 306r) Wappen und Helmzier, 306r auch Namenszug des Bestellers der Handschrift, Wolfgang Sachs von Almegg (Oberösterreich), licentiatus in decretis, der 1429 an der Universität Wien inskribierte (MUW I, 1429 II A 8: Wolfgang Sachs de Albenekk; vgl. den eigenhändigen Inskriptionsvermerk in Cod. 2091, dort nebst weiteren Vermerken und der Devise disce pati ebenfalls das Wappen des Wolfgang Sachs; s. des Weiteren MFJ I, 1434 I 13 und 1437 II 14). Zum Wappen der Sachs s. Siebmacher IV/5, 309, Taf. 81; dort abweichende Helmzier. Denselben Vorbesitzer hat auch die z. T. von denselben Schreibern geschriebene und von derselben Hand rubrizierte kanonistische Sammelhandschrift Wien, ÖNB, Cod. 5108. Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, 1576, 0 4438 Spätestens seit 1576 in der Hofbibliothek: (HDS) Blotius-Signatur. (VD) Tengnagel-Signatur No 25. |
(VDS) | Inhaltsverzeichnis. |
(Iv) | 1 ![]() |
Iv | Tit.: per Matheum |
(1r-275r) | Lectura in librum IV. Decretalium. 1 ![]() | :
264r | Tit.: Ecc. pontschu/ech (zur Bedeutung s. Schneider 2014, 143; vgl. z. B. Wien, ÖNB, Cod. 5164) |
(275v) | Leer. |
(276r-282v) | Repetitio cap. Omnis utriusque sexus. |
(283r-304r) | Lectura de arbore consanguinitatis et affinitatis. 1 ![]() |
283r | Expl. ... (Explicitvermerk, Datierung) Explicit declaratio arborum anno domini m cccco xlvii proxima dominica post corporis christi. [11.6.1447] |
(304v-306r) | Expositio arboris consanguinitatis et affinitatis. 1 ![]() |
306r | Tit.: (Vorbesitzer) Wolfgangus Sachs de Almek [Schoss Almegg, Oberösterreich] licentiatus in decr[etis] |
(306v) | Leer. |
(307r-332v) | Tractatus de interdicto ecclesiastico. | :
(332v-351r) | Commentarius de rescriptione. 1 ![]() | :
351r | Expl. ... (Ort und Jahr der Textentstehung, Autornennung, Schreibername) Et sic est finis deo gratias. Finita et facta Bononiae per me Jacobum de Zochis de Ferraria Anno MoCCCCoXXXXIXo [Bologna, 1449]. A festo beati Luce usque ad festum sanctorum. Cum bononia nulla esset spes de initio studii propter interdictum generale et guerras domini pape circumstantes et finita et scripta per me Johannem. |
(351v-371r) | Super specialibus quaestionibus. 1 ![]() | :
369r | Expl. ... (Datierung) Anno domini Moccccoxlixo [1449] |
(371r-396v) | Notabilia excerpta. 1 ![]() | :
371r ? | Tit.: (Explicitvermerk, Datierung) Explicita sunt notabilia domini Ludowici pontani de Roma utriusque iuris monarche per universam urbem preclarissimi anno 1449. |
(HDS) | Rezept, dt. (s. Menhardt II, 1093). |
(Nr. 9) | Commentarius super Clementinas. | :
(Nr. 10) | Litterae concilii Basileensis ad Sigismundum imperatorem a. 1437. |
(Nr. 11) | Sententiae sacrorum Bibliorum cum concordantiis Decreti ordine alphabetico. |
(Nr. 11) | Notabilia tria de regulis successionum. |