In der Regel ein- bis vierzeilige rote Lombarden. – Fleuronnéeschmuck: (13r) sechszeiliges B mit Knospenfleuronnée in den Binnenfeldern und paarweise angeordneten Blättern in den unteren Ecken des Initialfeldes; als Besatz Knospen und Perlen. (267r) sechszeilig mit ornamentalen Schaftaussparungen; Binnenfeld durch einen ausgesparten Winkel in drei Kompartimente unterteilt, die mit konzentrischen Kreissegmenten und Knospen, z. T. in Garbenform, gefüllt sind; als Besatz Perlen und Volute. (170r) achtzeilig mit ausgespartem und durch schwarze Linien abgesetztem Dekor; im Buchstabenkörper floral anmutende Motive mit herzblattförmigem Ausläufer; im Binnenfeld und in den Außengrundzwickeln diverse Blattformen; als Besatz gröbere Nachahmung der Schaftaussparungen sowie Knospen und Dornen. Bei den Aussparungen im Buchstabenkörper dieser Initiale könnte es sich um Abbreviationen von Phantasiewesen mit herzblattförmigen Zungen und/oder Schwänzen handeln, die im "klassischen" Fleuronnée der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts üblich waren und bis ins 15. Jahrhundert hinein verwendet wurden; vgl. z. B. Wien, ÖNB, Cod. 5332, 144v (MeSch V, Kat. 27) oder Cod. 906, 2r.
Einband: 15. Jh.
Vorbesitzer: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791)