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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 2870
HEINRICH VON MÜGELN (deutsch)
Olim: Lunael. f. 80    Papier   147 Bl.   290/295×215/220   Salzburg, 1431
Provenienz/Letztbesitzer: Mondsee OSB
Literatur zur Handschrift: CMD-A II 43, Abb. 257 (online).
Mittelalterliche Foliierung, die neue Bleistiftzählung abweichend.
Schrift:
(1r-146r) Schreiber: Heinricus Hubmär – Schriftart: Bastarda
(146r) Kolophon, datiert 1431. Hainricus Hubmär, scolaris in Salzburg, war vermutlich auch der Erstbesitzer von Cod. 2870.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Rubrizierung. Zwei- bis sechszeilige rote Lombarden. (2r) zu Beginn des Inhaltsverzeichnisses eine siebenzeilige rote Lombarde mit braunem Dekor: im Binnenfeld zwei gegenständige Blätter, Besatz vor allem mit Perlenpyramiden.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDSVorderer Ansetzfalz   Pergament   Österreich, 13. bis 14. Jh.
Lagen: Halbes Blatt
Brevier-Fragment (s. Fragmentarium).
HDSHinterer Ansetzfalz   Pergament   Österreich, 13. bis 14. Jh.
Lagen: Halbes Blatt
Brevier-Fragment (s. Fragmentarium).

Einband: 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien        
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden
Rotes Leder über Holz. Rahmen und diagonales Kreuz aus je zwei Streicheisenlinien. Spuren von je fünf Buckeln und zwei Hakenschließen. Auf dem VD oben mittelalterliches Titelschild, unten Mondseer Signaturschild. Der Rücken mit weißem Papier überklebt (Mondsee, 17. Jahrhundert), darauf oben Titel in Tinte, darunter kleines Papierschild mit Signatur (18. Jahrhundert?).


Schreibsprache: bairisch-österreichisch (Menhardt I, 489).
Vorbesitzer 1: Heinricus Hubmär (?) , 2. Viertel 15. Jh.
Der Schreiber Heinricus Hubmär (Kolophon 146r) höchstwahrscheinlich mit dem gleichnamigen "socius divinorum in Seekirchen" (Bezirk Salzburg Umgebung) identisch, der im Jahr 1469 die Handschrift Wien, ÖNB, Cod. 3406 an einen Priester der Diözese Regensburg verkaufte – ein Buch, das laut Vermerk 266v Ulrich, der Bruder des Hainricus, 1443 in Wien erstanden hatte und das wie Cod. 2870 später nach Mondsee gelangte. Heinricus Hubmär könnte daher der erste Besitzer des Cod. 2870 gewesen sein.
Vorbesitzer 2: Peter Spörl , 1472
(3rb) im Anschluss an das Register Besitzvermerk des Salzburger Goldschmieds Peter Spörl, 1472 datiert: Item das puech ist Peter Spörl goltsmid zu Salczburg anno Domini m cccc 72 1472. – (146rb) nach dem Kolophon Eintrag Peter Spörll 1472. – Zu Peter Spörl s. bei Wien, ÖNB, Cod. 2953.
Vorbesitzer 3: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791), 17. Jh.
Spätestens seit dem 17. Jahrhundert in Mondsee: s. die charakteristische Rückenüberklebung samt Titelaufschrift und (später aufgeklebtem) kleinem Papierschild mit der Signatur 80, dazu das (beschädigte) Signaturschild auf dem VD. – In der Mantissa Chronici Lunaelacensis von 1749 auf S. 390 angeführt.
Vorbesitzer 4: Wien, Hofbibliothek, Ende 18. Jh.
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022, mit Ergänzungen), u. a.
"CMD-A II", "Menhardt I", "Mantissa Chronici Lunaelacensis", "MeSch VI"
alle Initien
(1r) Vermerk über die Restaurierung vom Juni 1912.
(1v) Leer.
(2r-3r) Register zu 3v-146r. Mit Verweisen auf die Foliierung.
(3rb) Besitzvermerk Peter Spörl.
(3v-146r) Heinrich von Mügeln Valerius-Maximus-Auslegung.
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146rb Expl.   ... (Datierung, Schreibername, Lokalisierung) Finito libro sit laus et gloria Christo. Actum et finitum anno Domini 1431 in vigilia Thome apostoli [21.12.1431] per Hainricum Hubmär tunc scolaris Salczburge etc.
(146v-147v) Leer.