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Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 472
ROBERTUS HOLCOT. ARNOLDUS LEODIENSIS
Olim: II 2 D 1 S.    Pergament   I, 162 Bl.    220×160   Nordfrankreich, 5. Jahrzehnt 14. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Stams, Zisterzienserstift
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.

 Volldigitalisat
Wissenschaftliche Beschreibung: Kat. Innsbruck 5, 457-458, Abb. 16 (20ra) (online).
Lagen: (I–1)I (Vorsatzbl.) + VI12 + (IV–1)19 + 11.VI151 + (VI–1)162
Bl. 1 ausgerissen und lose eingelegt. Das letzte Blatt der zweiten Lage herausgeschnitten (ohne Textverlust). Das letzte Blatt der letzten Lage bis auf einen 20 mm breiten Streifen weggeschnitten, Reste der Federproben auf der Versoseite, urspr. möglicherweise als Spiegel des HD verwendet (Reste von Federproben als Abklatsch am Spiegel des HD). Bl. 83 143 mm breit. Bl 84 am Rand beschnitten. Reklamanten, gelegentlich mit roten Auszeichnungsstrichen. Bl. 20–159 alte Blattzählung in schwarzen arabischen Ziffern am rechten oberen Blattrand, beginnend mit 1. Ab Bl. 20 Blattzählung in der ersten Hälfte der Lagen (a – aiiiii bis m–miiiii) am rechten unteren Blattrand.
Schrift:
Schriftraum: 160 × 108    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 41   
Schriftart: Textualis
Von Bleistiftlinien gerahmt, auf Bleistiftlinierung. Bl. 1r–19v mit roten Auszeichnungsstrichen gezierte kurze Anmerkungen, Autoritäten und Zählungen des Schreibers am Rande. Bl. 20r–158v Ergänzungen und Korrekturen des Schreibers am Rande. Am oberen Blattrand Majuskelbuchstaben mit roten Auszeichnungsstrichen, die sich auf die alphabetische Ordnung der Stichwörter im Text und im Register beziehen. Bl. 20r–40r gelegentlich Anmerkungen von mehreren Händen 15. bis 18. Jh. in Tinte und Bleistift. Bl. 162v Federproben in Textura 14. Jh.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Deckfarbeninitiale(n)   Ranke(n)/Bordüre(n)   Figürlicher Buchschmuck   Goldverwendung   
Fleuronnée von Christine Beier (Beier 2022) Jaquet Maci zugewiesen, zu datieren wohl in die späten 1330er, eher 1340er-Jahre, s. ebd. S. 2. Das Autorenporträt auf Bl. 20r stammt laut Beier von anderer Hand und "entspricht [...] innerhalb der Handschriftengruppe mit Fleuronnée von Jaquet Maci am ehesten denjenigen Werken, die dem Stil nahestehen, der im Stundenbuch der Jeanne d'Evreux seinen Höhepunkt gefunden hat." (Beier 2022, S. 3)

Einband: Tirol (?)     14. Jh.     Gotisch     Schmucklos        
Gedunkeltes, stark abgeriebenes, urspr. rot gefärbtes Leder über Holz. Reste zweier Langriemenschließen: obere aus rot gefärbtem Leder, untere aus rot-weiß-grünem Textil. Am HD oben ein Titelschildchen 14. Jh. Liber narracionum cum adiunctis. Kanten abgeschrägt. Oberkante des VD durch eine 2 mm breite Holzleiste verlängert, mit zwei breitköpfigen Eisennägeln befestigt. HD gebrochen, vom Lederbezug zusammengehalten. Rücken: sechs Doppelbünde; später, wie in Stams üblich, mit weißem Leder überzogen. Unten schwarze Stamser Signatur R 25. Kapitale mit Spagat umstochen. Spiegel des VD: Pergamentblatt (Gegenbl. des Vorsatzbl.), leer bis auf aufgemalten, rot-blau umrandeten Schenkungsvermerk. Am HD Holz freiliegend. Am oberen Rand des Vorsatzblattes ein 40 mm breiter Streifen herausgeschnitten.


Geschenk des Pfarrers Ludovicus de Ramung aus Ulten an das Kloster Stams im Jahre 1360 oder 1386 (andere von ihm geschenkte Handschriften, heute in der ULBT Innsbruck, sind Cod. Cod. 113, 114, 272, 310, 355, 504, 525. Über seine Bücherschenkungen vgl. W. Lebersorg, Chronik des Klosters Stams [Tiroler Geschichtsquellen 42]. Innsbruck 2000, 152; 176). Schenkungsvermerk (Spiegel des VD) Collatus est iste liber monasterio sancti Iohannis in Stams per dominum Ludwicum de Rammung plebano in Ulten pro memoriali salutis anime sue. Bl. 162r, am unteren Rand: ausradierter, teilweise beschnittener Besitzvermerk: Iste liber est fratris […]. Inhaltsnotiz von Anton Roschmann auf Bl. 1r Tractatus de septem peccatis mortalibus. Alphabetum narrationum IV Patrum). Im Roschmann-Katalog von 1739 (Innsbruck, TLMF, Dip. 1089/VI) und im Stamser Übergabekatalog (Innsbruck, ULBT, Cod. 1001) unter der Signatur R 25 eingetragen als „Tractatus de 7 peccatis mortalibus“. 1808 anlässlich der vorübergehenden Aufhebung des Klosters Stams der ULBT übergeben.
Vorbesitzer 1: Ludovicus de Ramung, um 1360/1386
vgl. Innsbruck, ULBT, Cod. 113, 114, 272, 310, 355, 504, 525. S. Lebersorg, Stams 152, 176.
Vorbesitzer 2: Stams, Zisterzienserstift , bis 1808, R 25

Addendum zum gedruckten Katalogband:
Zur kunsthistorischen Analyse und zur Datierung s. Beier 2022.

Bearbeitung: Universitäts- und Landesbibliothek Tirol; Katalogbeschreibung: Lav Šubarić 2008
Digitalisierung und Dateneingabe: Universitäts- und Landesbibliothek Tirol: Projekt Libri Stamsenses 2023-2024 - Kulturerbe digital

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"Kat. Innsbruck 5", "Beier 2022", "Lebersorg, Stams", "Bloomfield", "CCCM", "Glorieux RT", "RB", "Kaeppeli", "Colophons", "AH"
alle Initien
(1ra-19va) Robertus Holcot OP Tractatus de septem peccatis mortalibus = Heptalogus de origine, diffinitione et remediis peccatorum (Bloomfield Nr. 2300 bzw. 2301 - Druck: Paris 1517.).
   2
1ra Haec est via ambulate in ea neque ad dextram neque ad sinistram declinabitis. Ysa. 30 (21). Magnam facit humanitatem ac misericordiam qui vagabundum dirigit errantique viam veritatis quo tendere debet ostendit, maxime in noctis ... — ... currentem ad fontem pietatis. Ps. (41,2): Sicut cervus desiderat ad fontes aquarum et cetera.
19va Expl.   ... (Schlussschrift:) Explicit quidam tractatus de VII peccatis mortalibus. Deo gratias.
(19vb) Leer.
(20ra-162rb) Arnoldus Leodiensis OP Alphabetum narrationum (Ed.: CCCM 160 [2015]. – Glorieux RT Nr. 61. RB Nr. 1444, 1. Kaeppeli 335 [nennt die Hs.]. Bloomfield Nr. 448).
   1
162rb Expl.   ... (Schlussschrift:) Finis huic venit et ecc[e] nunc venit huius alphabeti finis. Illi gratias, qui est alpha et O, principium et finis. Qui hunc librum lecturi sunt, orare devote dignentur ut horum compilator cuius nomen i[n] prohemio continetur, eorum orationibus aductus (!), finem optat[um] consequi mereatur. Quod ipse pr[es]tare dignetur qui est trin[us] et unus deus sine fine bened[ic]tus in secula seculorum Amen. (Von anderer Hand:) Et secula illius sine fin[e]. (Von der Hand des Schreibers:) Laus tibi Christe quoniam liber explicit iste (Colophons Nr. 22339).
(162v) Federproben, z.T. Exzerpte aus Sertum Christi (AH 36, 228-230).
   1
162v Ave Iesus conditor, / veritas / et vita / via virtus gratia