Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 1
GRADUALE. HYMNEN
Olim: II 1 A 7Pergament169 Bl.485×340Stams, 1432-08-09 (exaktes Datum) Provenienz/Letztbesitzer: Stams, Zisterzienserstift
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.
Schreiber: Valentin Korner de Delczsch (=Delitzsch) – Schriftart: Textualis formata (Textura) – Mensuralnotation Schreiber gerühmt als "bonus scriba, scripsit Gradualia" (Album Stamsense 17, Nr. 202); von ihm auch Innsbruck, ULB Tirol, Cod. 22, 101 und 102 geschrieben.
Einband: Tirol (Stams?) Wende 15./16. Jh. Gotisch Streicheisenlinien Blindstempel Rolle
Im 18. Jh. möglicherweise Verwendung in einer Sebastians-Kirche (siehe Nachtrag des Propriums für Sebastian Bl. 163r–167v aus dem 18. Jh.), vielleicht in der dem Kloster Stams inkorporierten Pfarre Mötz. Vorbesitzer: Stams, Zisterzienserstift, bis 1808, V 7
Bearbeiter: Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (FM 0723); Katalogbeschreibung: Walter Neuhauser, Wasserzeichenbefund: Maria Stieglecker, Sept. 2017
Graduale OCist.Zisterziensergraduale, siehe die Heiligenfeste (z. B. Wilhelm, 11000 Jungfrauen), besonders die Marienfeste, vielfach durch Initialen hervorgehoben: von den sieben großen Initialen drei auf Marienfeste, eine auf das Fest der Dedicatio ecclesiae (mit beigegebener Mariensequenz), eine auf Johannes den Täufer und nur zwei auf andere Heilige bezogen. Johannes der Täufer als Hauptpatron von Stams (schon vor der Gründung des Klosters) durch Initiale und Sequenz hervorgehoben. Die für Stams zuständigen Brixener Diözesanpatrone (Bl. 33r Ingenuin und Albuin, Bl. 92v Kassian) nur durch Hinweise von etwas späterer Hand 15. Jh. berücksichtigt, möglicherweise aus der Zeit der Entstehung des Einbandes. Als Vorlage also ein reines Zisterziensergraduale, kein Brixener Graduale anzunehmen. Möglicherweise Bezüge zum nahe gelegenen Prämonstratenserkloster Wilten (spätere Hinweise auf Prämonstratenserfeste wie Bl. 63r Norbert und Bl. 72v Divisio apostolorum, andererseits fehlen wichtige Prämonstratenserfeste wie Augustinus und Monika). In den Nachträgen also Berücksichtigung der Brixener Diözese, evt. teilweise auch der Prämonstratenser (vorübergehender Gebrauch in Wilten?).
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HDS
Schlussschrift: Anno domini millesimo quadringentesimo XXXIIo conscriptus est presens liber in vigilia sancti Laurencii martiris ordinante graciosissimo in Christo patre ac Domino Domino Iohanne Petrar de Ysnina venerabili abbate domus huius Stams per manus fratris Valentini Korner de Delczsch nacione Mysnensis eiusdem domus professi. Am unteren Blattrand Hinweis aus späterer Zeit: De sancto Bernardo fol. C.
(1v-128v)
Sanktorale von Stephanus bis Thomas apostolus.
(128v-134v)
Ordinarium missae.
(134v-163r)
Hymnen.Mit Antiphonen und Versikeln des Proprium und Commune de sanctis zur Terz.