Beschreibung ausdrucken  Permalink: https://manuscripta.at/?ID=8140 
Salzburg, Universitätsbibliothek, M I 34
HONORIUS AUGUSTODUNENSIS
Olim: V.1.H.164    Pergament   156 Bl.   233×163   Salzburg (?), 3. Drittel 12. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Augustiner-Eremiten-Kloster Mülln
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift (Anzahl: 5)

Pergament durchschnittlicher Qualität, nur wenige Löcher und Risse. Lagen: 13.IV105 + (I+4)111 + 3.IV135 + (IV-3)140 + 2.IV156; erstes und letztes Blatt ursprünglich auf VD bzw. HD geklebt, jetzt Verklebung gelöst. Zahlenkustoden I, II ... - XIIII, jeweils am Lagenbeginn. Neue Blattzählung, zählt auch das ursprünglich aufgeklebte erste Bl. Nach f. 140 vermutlich Textverlust.
Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 1   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift – Geheimschrift
Schriftraum einspaltig: (183-195) x (118-120), Stiftlinierung und -rahmung; 28-30 Zeilen. Romanische Minuskel aus dem letzten Drittel des 12. Jh. von einer (?) Hand: E-caudata, Wechsel von unzialem d und d mit geradem Schaft. Notizen von zeitgleicher und jüngerer Hand f. 1v und 156rv. 48v: Geheimschrift (12. Jh.) mit Auflösung (14. Jh.): Quedam mulier in adulterio deprehensa. Die Vokale wurden durch Konsonanten ersetzt
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Rankeninitiale(n)   
Rote Lombarden und Überschriften. 2r rot-schwarze Spaltleisteninitiale über 7 Zeilen.

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel   Rolle             Kettenbuch
Ursprünglich weißes Schweinsleder (abgestoßen) mit Streicheisenverzierung, Einzelstempeln und Rollen aus dem späten 15. Jh. VD und HD gleich: Dreifache Streicheisenlinien bilden zwei Rahmenfelder, im äußeren Rolle mit Jagdmotiv (vermutlich eine Salzburger Werkstätte, die Inkunabel W III 178 aus der Erzbischöflichen Hofbibliothek weist identisches Stempelmaterial auf), im inneren Rahmen Einzelstempel (Vierblattblüte, Dreiblatt), das Mittelfeld füllen Stempelblüten und Blattranken. Ursprünglich ein Liber catenatus, Kette fehlt. Auf dem VD ein schwarzes Supralibros des Klosters Mülln in Salzburg. Am VD 2 Schließenbeschläge, am HD 1 Schließe erhalten, 1 fehlt. R mit 3 Doppelbünden, im 18. Jh. mit braunem Papier überklebt.


1r mit Bleistift alte Signatur V.I.H.164 eingetragen. Stammt aus der Bibliothek des Augustiner-Eremiten-Klosters Mülln in Salzburg.
Beatrix Koll

---------------   Addenda/Corrigenda bitte melden!    ---------------

"PL", "Walther, Initia"
alle Initien
(1r) Titel Speculum ecclesie Honorii pape.
(1v) Notiz, dt. (12./13. Jh.).
   1
1v So du zi dem volke sprechen wellest, so bisigel des erst [...] mit dem zeichen des heiligen ... Accessit ad pedes Iesu peccatrix
(2r-156r) Honorius Augustodunensis Speculum ecclesiae (PL 172, 813-1102).
   1
2r Tit.: Incipit speculum ecclesiae Honorii papae.
Peritissimi pictores Ambrosius et Augustinus, Hieronymus et Gregorius ... — ... in locum tabernaculi admirabilis ubi oculus non vidit.
(156r) Carmen de via in infernum (Walther, Initia 325, diese Hs. genannt). Darunter Notizen in romanischer Minuskel (unleserlich) und in Notula bzw. gotischer Minuskel des 14. Jh.: Amen amen dico vobis ..., ab inkarnacione domini m°ccc°xi sol calidus mundus (!) illuminat estque rotundus, dissolvit glaciem, siccat semperque movetur. - Honorius papa edidit hunc librum..
(156v) Notizen in romanischer Minuskel des 12. Jh. (Quia devotis laudibus tuam memoriam virgo recol[...] beata Catharina ...) und in frühgotischer Minuskel des 13. Jh. (Ligneus est [...] nulla ...).