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Salzburg, Universitätsbibliothek, M I 93
ASTROLABIEN. HOROLOGIEN (deutsch)
Olim: V.1.J.S.2.225    Papier   180 Bl.   (192-195)×(155-157)   München (?), nach 1614
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift (Anzahl: 3)

Die ersten 3 Bl. und 76-78 sind lose. Gebrauchsspuren besonders am unteren Blattrand. Wasserzeichen: Wappenschild. Lagen: I2 + I4 + II8 + III14 + V24 + III30 + V40 + III46 + V56 + (III+1)63 + (V+1)74 + (I+3)79 + (III-1)84 + V94 + III100 + VI112 + V122 + III128 + V138 + III144 + (V+2)156 + III162 + V172 + III178 + I180. Die Bl. 76-78 sind lose eingelegt und gehörten ursprünglich nicht an diese Stelle. 117v, 120v, 140v, 144v, 146v, 147v, 152v, 164v-180v leer.
Schrift:
Schriftart: Antiquakursive
Schriftraum einspaltig: ca. 170 x 140, keine Schriftraumbegrenzung. Ca. 19-21 Zeilen. Buchkursive aus dem 1. Viertel des 17. Jh. von einer Hand. Zur Datierung vgl. 121r ... wie die Planeten gestanden sein Anno 1609 ... Die Kupferstiche 108v und 109r sind datiert mit 1614.
Ausstattung: Illuminiert   Figürlicher Buchschmuck   Wappen   Federzeichnung(en)   Graphik(en) (Holzschnitt, Kupferstich, Metallschnitt, Teigdruck)   
1r Tuscheskizze von Planetenzeichen und Kompass. 4r-6r Skizzen für Gartenanlagen. 6v-7v Tuschezeichnungen von Wappen. 8v Aquarelldarstellungen von Pfirsich und Birne, 76r von Laubfrosch und Pfirsich. 55r, 56r, 58v, 59r, 61r, 62r, 63r, 64r, 65r, 67r, 68r, 70r, 73r, 78r, 79r, 81r, 83r, 85r, 86v, 88r, 88v, 89r-97v, 99v-102r, 103r, 104r-105r, 106r, 110r-114r, 115r-116r, 117r, 118r, 119r, 120r, 124r, 124v, 141r-144r, 145r-146r, 149r, 149v, 151r-157v Tuschezeichnungen zu Astrolabien und Horologien. 77r ein Kupferstich eingeklebt, verschiedene geometrische Figuren darstellend (Rudimenta Geometricorum). 108v und 109r sind Kupferstiche eingebunden (Tobias Volckmer fecit 1614), die ein astronomisches Instrument (Zylinder) und die Horae nostrae Germanicae communes zeigen. Zu Tobias Volckmer vgl. https://www.sn.at/wiki/Tobias_Volckmer. Neueren Forschungen zufolge stammen die Gartenskizzen und Aquarelle vermutlich von Johann Marin Holzmair selbst.

Einband: Barock     Schmucklos        
Zeitgleicher Einband: Pergamentfragment (großformatige liturgische Handschrift mit got. Choralnotation auf 4 roten Linien) über Papier, stark abgestoßen, mit Einrissen. 2 Bindebänder aus Leder auf dem VD nur mehr fragmentarisch erhalten., Knöpfe (?) auf dem HD fehlen. Oben rechts Titel in Schrift des 17. Jh. Astrolabium Buch. R mit 2 Bünden. Auf dem R modernes Signaturenschildchen M I 93.


Auf dem Spiegel des VD zahlreiche Namensnennungen (17. Jh.): ... Huttzius, Adrianus Helmbbreich. Helmreich. In usum Joa. Marini Holzmaier hortulani Monacensis. Eingetragen ist auch Bur Bacchus de theorica planetarum mit einer Auflistung der Kapitel (?). Alte Signatur V.I.J. S.2 225 mit Bleistift notiert. Auf dem Spiegel des HD ist Johann Marinus Holzmaier nochmals genannt. Die Bezeichnung Holzmaiers als hortulanus Monacensis sowie die Wirkungsstätte des Kupferstechers Tobias Volckmer lassen München als Entstehungort der Handschrift vermuten.
Beatrix Koll

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"VD 16"
alle Initien
(1r) Tuscheskizze von Planetenzeichen und Kompass.
(1v-3v) Unbeschrieben.
(4r-6r) Johann Marin Holzmair (?)Skizzen für drei Gartenanlagen. 4v und 5v unbeschrieben.
(6v-7v) Tuschezeichnungen von zwei Wappen. 7r und 8r unbeschrieben.
(8v) Johann Marin Holzmair (?)Aquarelldarstellungen von Pfirsich und Birne.
(9r-48r) Sphaera materialis sive globus coelestis.
   1
Erstlich waß ein Sphaera sei. Sphaera ist ein rotunder corpus das was seinn Mittel Centro ... ... — ... Expl.mut.: ... solches den hochverstendigen mathematicis befelchen, das ich nicht den erfahrnen mathematicis beschraiben wölle ...
(48v-49v) Unbeschrieben.
(50r-152r) Astrolabium.
   1
Erstlich waß das astrolabium sei, und wie seins theil und Zirkhl genent werden ...
(53v) De fabrica et compositione Astrolabij. Von der construction Eines Astrolabij sambt seinen Cirkhl, bögn, linien, gradn und thailung.
(152v) Unbeschrieben.
(153r-156r) De diebus criticis.
   1
Von den tägen, da die krankheit und die Natur ein streit mit einander haben, welche die griechen Criticos dies genent haben. Crisis ist ein schneller ... ... — ... also ist in langen Criticis genant mit der [Zeichen für Sonne] zu handlen.
(156v) Pythagoräische Zifferntafel.
(157r) Mondtafel.
   1
Accipe aetatem [Zeichen für den Mond] in prima perpendiculari columna ...
(157v-164r) Horologien. Je zwei Zeichnungen für Horizontale horologium und Horologium Verticale, dann weitere Zeichnungen für horizontale und murale.
(164v-180v) Unbeschrieben.
(Spiegel-HD) Besitzereintrag. Joanis Marini Holzmair hortulani Bas[...]. Hinweis auf einen Druck von Sebastian Münster: Sebastianus Müster (sic) und Sebastianus Schmidt getruk[...] zu Basel in der officina Henricpetri ... M D LXXIX. Handelt von Sonuhren und ist sehr guet (handelt sich wohl um "Der Horologien, oder Sonnen-Uhren, Künstliche Beschreibung", Basel, Henricpetri 1597. VD 16 M 6656).