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Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 15
FRANCISCUS DE RETZ
Olim: V.1.E.64    Papier   398 Bl.   (334-340) × 240   Salzburg (?), 2. Drittel 15. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Erzbischöfliche Hofbibliothek
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 1)

Papier z.T. stockfleckig, erstes Bl. am Rand ergänzt. Wasserzeichen: Dreiberg mit einkonturiger Stange und Kreuz (vgl. M II 16). Lagen: 33.VI396 + (VI-V)398; am Schluss Textverlust. Reklamanten; neue Foliierung.
Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 2   
Schriftart: Bastarda
Schriftraum zweispaltig: (242-248) x (154-163), Schriftraum mit Tinte gerahmt, 35-42 Zeilen. Bayrisch-österreichische Bastarda aus dem 2. Drittel des 15. Jh. von 3 Händen: 1) 1ra-388va, Buchstaben oft mit Schnörkeln. 2) 388va. 3) 388vb-398vb. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit M II 16.
Ausstattung: Rubriziert   
Rote Auszeichnungsstriche, Unterstreichungen. 2-5zeilige (Perl-)Lombarden. 1ra rote Lombarde S über 5 Zeilen, im Binnenfeld Blattornamente, ausgeführt mit schwarzer Tinte; eingeschrieben in ein Quadrat mit schwarzen Blattornamenten. 312va Initiale E über 4 Zeilen, im oben beschriebenen Stil.

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien             Kettenbuch
Einband restauriert
Spätgotischer Einband, 1922 restauriert: Rosa Leder (nachgedunkelt) über Holz, VD und HD gleich: je 3 einfache Streicheisenlinien bilden Rahmen und Andreaskreuz. Am VD 2 Schließenbeschläge und 4 von 5 Buckeln, Stehkanten mit Messing beschlagen; Titelschildchen fast zur Gänze abgerissen, nur mehr Prima p.. lesbar, darüber ein kleines Pergamentschildchen mit der Zahl 6 in roter Tinte. Holz des HD gebrochen, 2 Schließen fehlen, von 5 Buckeln 4 erhalten; ursprünglich ein Liber catenatus, Kette und Beschlag fehlen; Stehkanten mit Messing beschlagen. R mit 4 Doppelbünden, bei der Restaurierung mit hellbraunem Leder überzogen. Gelber Schnitt. E. Frisch weist in seinem Katalog darauf hin, dass sich als Vor- bzw. Nachsatzblatt Pergamentfragmente in der Hs. befunden haben, die offenbar bei der Restaurierung abgelöst wurden. Verwandt sind die Einbände von M II 16, M II 19, M II 49, M II 50, M II 99 und M II 186.


Der Codex befand sich mit einiger Sicherheit in der erzbischöflichen Hofbibliothek. Obwohl durch die 1922 durchgeführte Restaurierung ein Großteil der Hinweise auf die Provenienz vernichtet wurde (Signatur auf dem Rücken), lässt die enge Verwandtschaft des Einbandes mit M II 16, M II 19, M II 99 und M II 186 vermuten, dass auch dieser Codex aus der erzbischöflichen Hofbibliothek stammt.
Vorbesitzer: Salzburg, Erzbischöfliche Hofbibliothek
Beatrix Koll

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"Kaeppeli"
alle Initien
(VD-Spiegel) Notiz. Alte Signatur mit Bleistift eingetragen (19. Jh.): V.1.E.64.
(1ra-397vb) Franciscus de Retza OP Lectura super antiphonam Salve regina, pars I-II, unvollständig (Kaeppeli 1134, ohne Nennung dieser Hs.).
   1
1ra (1ra-229rb) Teil 1: Inc.: Salve regina misericordiae ... In huius carminis expositione quod sacrosancta mater militans ecclesia decantat ... Expl.: ... in hac lacrimarum valle.
(229rb-397vb) Teil 2, unvollständig: Inc.: Eia ergo advocata nostra. Hic est secunda pars principalis huius carminis. Quia in prima praemisit autor ... (397va) Inc.: Ventris tui. Quarto videndum est quomodo venter ille beatissimus ... — ... Expl.mut.: ... sic igitur coeli desuper roraverunt quoniam tres ||