Beschreibung ausdrucken  Permalink: https://manuscripta.at/?ID=8303 
Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 141
RICHARDUS DE MEDIAVILLA
Olim: V.2.E.33    Pergament   280 Bl.   (330-339)×230   Frankreich, um 1300 (vor 1327)   
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Augustiner-Eremitenkloster Mülln
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift (Anzahl: 5)

Pergament durchschnittlicher Qualität, durch Wasserschäden wellig, einige Risse, fol. 278 mit Loch (Textverlust), von fol. 279 fehlt ca. ein Drittel (Textverlust). Lagen: I1+ 5.VI61 + (VI-1)72 + VI84 + (VIII-1)99 + 3.VI135 + (VI-3)144 + 11.VI276 + (II-1)279 + I280; erstes und letztes Bl. als Spiegel auf VD bzw. HD geklebt; Textverlust nach 72v. Reklamanten; neue Foliierung.
Schrift:
Schriftart: Textualis
Schriftraum zweispaltig: (242-250) x (162-174), Schriftraum mit Griffel und Stift gerahmt, 49-52 Zeilen auf Stift- und Griffellinierung. Textualis französischer (?) Provenienz aus dem 1. Viertel des 14. Jh. von einer (?) Hand. Randnotizen des 14. Jh. von verschiedenen Händen. Pecien.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Deckfarbeninitiale(n)   Goldverwendung   
Abwechselnd rote und blaue Paragraphenzeichen, Kapitelangaben am oberen Schriftrand, meist 2zeilige Lombarden mit feinen Zierstrichen in der Gegenfarbe. 2ra Deckfarbeninitiale I über die gesamte Schriftraumlänge: Der Buchstabenkörper wird von einer Weinblattranke (Ranke in Rosa und Blau, Weinblätter in Rot, Rosa und Blau) gebildet, Binnengrund blau, rosa und gold, oben anstelle des Weinblattes ein Tierkopf. Ausläufer mit Dreiblattmotiv in Gold, Rosa und Blau. 2rb Fleuronnée-Initiale S über 4 Zeilen: Buchstabenkörper rot und blau, oberer Binnengrund mit rotem Fleuronnée gefüllt, unterer mit (stark verblasstem) grünem Fleuronnée; rot-blauer Ausläufer im Interkolumnium.

Einband: Renaissance     Streicheisenlinien   Blindstempel   Rolle             Kettenbuch
Werkstatt: Salzburg IV
Halbledereinband aus der Werkstatt Salzburg IV des 15./16. Jh.: Braunes Leder (abgestoßen) über Holz mit Blinddruck, VD und HD gleich: Dreifache Streicheisenlinien bilden Rahmenfeld (gefüllt mit 6blättriger Rosette und kleinen Kopfstempeln) und Rahmenfeld (gefüllt mit Jagdrolle Wind 1982 Nr. 30: Salzburg IV, Ende 15. Jh.). Am VD 2 Schließenbeschläge, Titelschildchen Richardus de Mediavilla super quarto sententiarum aus Pergament. Auf dem HD fehlen 2 Schließen; ursprünglich ein Liber catenatus, nur mehr 2 Metallnägel vorhanden. Leder des R erneuert (18. Jh.), 4 Doppelbünde.


Auf fol. 278v ist am unteren Blattrand eine Datierung eingetragen Anno domini m° ccc° xxvii xxxv annorum sum, die den Terminus ante quem der Entstehung angibt. Der Codex stammt aus dem Augustiner-Eremitenkloster in Mülln/Salzburg, das 1818 aufgehoben wurde.
Beatrix Koll

---------------   Addenda/Corrigenda bitte melden!    ---------------

"Wind 1982", "RS"
alle Initien
(VD-Spiegel) Alte Signaturen III.2.E., 183, V.2.E.33 sowie Bibliotheksstampiglie (Herz, umgeben von den Initialen BBMVIM [= Bibliotheca beatae Mariae virginis in Mülln], in Kartusche) des Augustiner-Eremitenklosters Mülln/Salzburg.
(1r-1v) Unbeschrieben, nur alte Signatur V.2.E.33 auf 1r und Titel in Schrift des 17./18. Jh. auf 1v.
(2ra-279va) Richardus de Mediavilla Commentum super quarto Sententiarum (RS Nr. 722, IV).
   1
2ra Innova signa et immuta mirabilia, glorifica manum ... Haec verba scripta sunt Eccli. 36 quae sic ... — ... (259rb) Expl.: ... paratus essem, humiliter retractare. Sch.: Explicit quartus liber super sententias editus a fratre Richardo de Mediavilla de ordine fratrum minorum.
(259rb-279va) Quaestionenliste. Am Schluss Textverlust.
(279vb-280vb) Unbeschrieben.