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Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 179
VESPERALE
Olim: V.2.G.80    Papier   1 + 176 Bl.   (290-294) × 210   Salzburg, 2. Viertel 15. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Erzbischöfliche Hofbibliothek
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 4)

Papier wellig, besonders zu Beginn mit Gebrauchsspuren; zahlreiche Risse. Wasserzeichen: Dreiberg mit einkonturiger Stange und Kreuz (sehr ähnlich Piccard III 996 = 1428-1430). Lagen: 11 + 10.VI121 + (VI-1)132 + 3.VI168 + (VI-3)177. Lagenzählung 19-149 jeweils am Lagenende. Neue Foliierung, zählt das Vorsatzblatt als fol. 1. Vorsatzblatt, Talon auf VD und HD und Falzverstärkungen aus Pergament.
Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 1   
Schriftart: Bastarda – Gotische Choralnotation
Schriftraum einspaltig: (204-205) x (150-154); Schriftraum links und rechts mit doppelten Tintenlinien begrenzt. 9 Notenzeilen. Gotische Choralnotation auf 4 Linien. Bastarda aus dem 2. Viertel des 15. Jh. von 1 Hand 2r-174v; etwa zeitgleiche Nachträge von einer zweiten Hand 174v-177v. Punktorium.
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Rote Überschriften, Auszeichnungsstriche, Notenlinierung, Taktstriche, Satzmajuskeln, (Perl-)Lombarden über 1 Notenzeile. 2r rot-schwarze Silhouetten-Initiale mit Maiglöckchenfleuronnée im Binnenfeld über 2 Notenzeilen.

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien        
Zeitgleicher spätgotischer Einband: Hellbraunes Leder (stark abgestoßen, Fehlstellen auf VD und HD) über Holz mit Streicheisenlinien. VD und HD gleich: Dreifache Streicheisenlinien bilden ein Andreaskreuz und ein äußeres Rahmenfeld. Je 5 Buckel fehlen, auf dem VD nur mehr Reste des oberen Schließendorns vorhanden, der untere fehlt ganz. Auf dem HD fehlen 2 Schließenbeschläge. R mit 4 Doppelbünden, mit gelbgrauer Ölfarbe überstrichen, Leder z. T. aufgeplatzt; am Schwanz alte Signatur der erzbischöflichen Hofbibliothek C. 75 (?) B.A.S. Kapital und Schwanz umstochen.


Die verwendete Liturgie verweist auf einen Gebrauch im Umkreis des Salzburger Domstifts. Spätestens im 17. Jh. befand sich die Handschrift in der erzbischöflichen Hofbibliothek (vgl. alte Signatur auf dem Rücken). Besitzervermerk aus 1542 auf dem Spiegel des VD Johan pockhinger und auf 1v. Alte Signaturen 23, III.3.E., C. 56, 345, V.2.G.80 (19. Jh.) auf dem Spiegel des VD.
Vorbesitzer: Salzburg, Erzbischöfliche Hofbibliothek
Beatrix Koll

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"Chevalier"
alle Initien
(VD-Spiegel) Alte Signaturen. Schriftproben (Alphabet), 2 Zeilen des Hymnus Rex Christe factor omnium (Chevalier Nr. 17408), darunter Gelobt seystuo Christe in deiner marter gross ...; Besitzervermerk Johan pockhinger. Von seiner Hand dürften auch die Schriftproben stammen.
(1r) (= Vorsatzblatt) 7 Notenzeilen zu je 5 Linien mit roter Tinte, keine Noten ausgeführt. Darüber Schriftproben, Federzeichnung und Besitzervermerk aus dem 16. Jh.: 1542, 15 Ba: 42 Jar, NSC, Hanns Pockhinger, Amor vincit omnia, lougst spricht pecunia, Wo ich pecunia Nidt bin khumbt Ammor Selden hin ...
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1r Amor vincit omnia, lougst spricht pecunia, Wo ich pecunia Nidt bin khumbt Ammor Selden hin
(1v) Salve regina.
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1v Salve regina misericordiae ... (Chevalier Nr. 18150), schwarze Mensuralnotation, zweistimmig.
(2r-177v) Vesperale.
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2r (2r-94v) Temporale, Dnca I. Adv. dni. bis Dnca XXV. post pent.: Inc.: A diebus antiquis nos audivimus ex ore prophetarum ... (55r) Osternacht, mit der Angabe (56r) populus canit Christ ist erstanden ... (64v) Asc. dni. (68r) Pentecoste. (71r) Trinitas. (74v) Corpus Christi. (80r) Dedicatio ecclesiae.
(94v-157v) Sanctorale, Andreas bis Katharina. (106r) Rupertus. (143r) Translatio Ruperti. (144r) Virgilius. (145v) Translatio Augustini.
(158r-172v) Commune, Evangelisten bis Jungfrau.
(173r-175v) Ferialoffizien (174v-175v ohne Noten).
(175v-177v) Visitatio BMV, Hymnus Assunt festa iubilea in Marie ... Sequenz O felicem genitricem ...
(HD-Spiegel) Federproben (Alphabet), Namensnennung Conradus von Kronach Francus orientalis ...