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Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 305
HENRICUS DE HASSIA
Olim: V.4.E.108    Pergament und Papier   2 + 438 Bl.   (288-290) × (215-217)   Salzburg (?), 1473
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Bibliothek der Bischöfe von Chiemsee
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 5)

Wasserzeichen: Waage im Kreis mit Stern. Lagen: 11* + VII15* + 11.VI321 + V331 + 12.VI475 + V485 + 3.VI521 + V531 + 4.VI579 + V589 + 2.VI613 + 1614* ; Reklamanten großteils abgeschnitten, Kustoden 2-6 ab 555v. Alte Foliierung, 190-609 (rot) bzw. 613 (schwarz) in Rot und Schwarz, zählt die ersten 14 bzw. die letzten fünf Blätter nicht. Neue Blattzählung. Erstes und letztes Blatt (ursprünglich jeweils als Spiegel aufgeklebt) aus Pergament.
Schrift:
Schriftart: Bastarda
Schriftraum zweispaltig: (187-191) x (138-139), 32-37 Zeilen, Schriftraum mit Tinte gerahmt. Bastarda aus 1473 von 2 Händen: 1) 190ra-437rb. 2) 437va-609ra, Datierung 435ra. Register von etwas jüngerer Hand. Randnotizen von etwa zeitgleicher Hand. Wenige Zeigehände.
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   Fleuronnéeinitiale(n)   
Rote Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, Foliierung, 2-7zeilige (Perl-)Lombarden, 495ra mit Fleuronnée.

Einband: Salzburg     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Werkstatt: Meister des Bernhard von Kraiburg
Einband restauriert
Spätgotischer Einband (1924 restauriert), nach Holter "Meister des Bernhard von Kraiburg" (Holter 1984, 48ff.): Braunes Leder (stark abgestoßen, Stempel z.T. nicht mehr erkennbar) über Holz mit Streicheisenverzierung und Blindstempeln (kein Lederschnitt, wie irrtümlich bei Holter angeführt). VD und HD gleich: Streicheisenlinien bilden ein Mittelfeld sowie ein schmales und ein breites Rahmenfeld. Das Mittelfeld ist durch Streicheisenlinien in rautenförmige Feder unterteilt, Kopfstempel bilden ein Blattmuster, im Zentrum eine gerahmte sechsblättrige Rosette (Holter, Nr. 17); schmales Rahmenband gefüllt mit Wellenstempel (Holter, Nr. 12); im breiten Rahmenband bilden Kopfstempel ein Blattmuster (mit Blattadern), an den Eckpunkten je eine sechsblättrige Rosette (Holter, Nr. 5). Am VD 2 Schließenbeschläge, eingraviert der erste Teil der Devise ('O nous) Bernhards von Kraiburg ONO, am HD 2 mit Rosetten verzierte Schließenbeschläge, von den Schließenbändern nur mehr eines vorhanden, Hakenblech mit dem zweiten Teil der Devise YS. R mit 3 Doppelbünden, im unteren Drittel Bibliotheksaufkleber der Chiemseer Bibliothek, darunter alte Signatur B. ad Numerum 152. Gelber Schnitt.


Vorbesitzer: Bernhard Kramer von Kraiburg, Bischof von Chiemsee (1412-1477)
Die Handschrift stammt aus dem Besitz des Chiemseer Bischofs Bernhard von Kraiburg (1467-1477), vgl. die Devise auf den Schließenbeschlägen. Auf dem Spiegel des VD alte Signatur V.4.E.108 mit Bleistift eingetragen.
Beatrix Koll

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"Holter 1984", "RB", "Weber"
alle Initien
(VD-Spiegel) Ursprünglich Pergamentspiegel, bei der Restaurierung abgelöst und später als Bl. 1 foliiert. Alte Signatur V.4.E.108.
(1*r-2*v)
(3*ra-14*vb) Alphabetisches Register zum folgenden Werk.
(15*ra-15*vb) Unbeschrieben.
(190ra-609ra) Henricus de Langenstein (de Hassia) Commentarius in Genesim c. IV-XI (RB 3188. - Die Erwähnung der Handschrift bei Weber Bd. 2, 257 dürfte auf die falsche Zuordnung des Werkes zu Thomas Anglicus, Expositio super libros Augustini de civitate dei durch E. Frisch (Handschriftenkatalog 1946) zurückzuführen sein).
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190ra In principio creavit deus ... (Gen. 1,1). Hoc verbum introducens beatus Augustinus 11 de civitate dei capitulo 3° ita dicens: Quod deus fecit mundum ... — ... sed et serpens erat callidior cunctis animantibus terrae etc. Sch.: Deo gracias. 1473.
(609rb-614*vb) Unbeschrieben, letztes Bl. aus Pergament.