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Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 307
HENRICUS TOTTING DE OYTA
Olim: V.4.E.110    Papier   385 Bl.   (305-309)×(212-215)   Österreich (Wien), 2. Viertel 15. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Bibliothek der Bischöfe von Chiemsee
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift (Anzahl: 6)

Wasserzeichen: Schwert, Ochsenkopf, Mohrenkopf mit Krone und 6blättriger Blume. Lagen: (VII-1)12 + 31.VI385. Reklamanten. Falzverstärkungen aus Pergament mit dt. Urkundentext. Etwa zeitgleiche Foliierung 1-390, zählt das erste Bl. nicht, fol. 371-379, 388-389 fehlen in der Zählung; moderne Blattzählung 1-2, 380[=390]-385.
2. Viertel 15. Jh.
Schrift:
Schreiber: Paulus de Nicolspurg – Schriftart: Bastarda
Schriftraum zweispaltig: (215-224) x (129-140), 1ra-132vb Schriftraum mit Tinte gerahmt, ab 133r mit Griffel; 40-43 Zeilen. Bastarda aus dem 2. Viertel des 15. Jh. von 2 Händen: 1) 1ra-132v. 2) 133ra-383ra!, Schreibernennung 390ra: Ein Paulus de Nikolsburg ist 1413 in den Matrikeln der Universität Wien eingetragen, dieser schrieb mehrere Handschriften in Wien im Zeitraum von 1435 bis 1448 (u.a. ÖNB 3042, 4390). Zu Paulus de Nikolsburg vgl. Elisabeth Wunderle, Katalog der mittelalterlichen lateinischen Papierhandschriften (= Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha 1). Wiesbaden 2002, 126.
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   Fleuronnéeinitiale(n)   Wappen   
Rote Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, Paragraphenzeichen, 2-3zeilige rote (Perl-)Lombarden, 1ra rot-schwarze Silhouetten-Initiale über 4 Zeilen mit rotem Fleuronnée im Binnenfeld. 2r am unteren Blattrand Wappenstempel des Chiemseer Bischofs Bernhard von Kraiburg.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDSVD-Spiegel   Pergament   um 1200
Pergamentfragment, kopfstehend eingeklebt. Unten und an den Seiten beschnitten (Textverlust).
Schrift:
Schriftraum: ca. 185    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 28   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift – Neumen
Ausstattung: Rubriziert   
Rote Überschriften, Auszeichnungsstriche, Satzmajuskeln, 2zeilige Lombarde.
HDS   Pergament   um 1200
Unten und am linken Rand beschnitten (Textverlust), Maße ca. (284-288) x 200
Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 27   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift
Romanische Minuskel um 1200 von einer Hand, vermutlich die gleiche Hand wie auf dem Spiegel des VD
Ausstattung: Rubriziert   
Rote Überschriften, Satzmajuskeln, 2zeilige Lombarde

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien        
Spätgotischer Einband: Rosa Leder (stark abgestoßen, zerrissen) über Holz mit Streicheisenverzierung. VD: Doppelte (?) Streicheisenlinien bilden ein Mittelfeld mit Rautenmuster. HD: Doppelte Streicheisenlinien bilden ein Mittelfeld mit Andreaskreuz. Am VD von 4 Schließenbändern aus Leder 3 abgerissen, das vierte fehlt ganz, am HD 2 Bindebänder aus Leder vorhanden, 2 (obere und untere Stehkante) abgerissen. R mit 4 Doppelbünden, oben Papierschildchen mit Titel stark beschädigt, im unteren Drittel Bibliotheksaufkleber der Chiemseer Bibliothek, darunter alte Signatur 128. Gelber Schnitt, oben nachgedunkelt und mit Aufschrift des Titels. Pergamentspiegel. Bei der ersten und letzten Lage ist jeweils ein Pergamentstreifen mit lat. Text (13./14. Jh.) eingebunden.


Vorbesitzer: Bernhard Kramer von Kraiburg, Bischof von Chiemsee (1412-1477) (mit Exlibris)
Der Codex ist mit einiger Gewissheit in Wien entstanden und dort in den Besitz des Chiemseer Bischofs Bernhard von Kraiburg (1467-1477), vgl. Doppelwappen 2r, übergegangen. Bernhard studierte ab 1437 Kirchenrecht in Wien. Auf dem Spiegel des VD und 1*r alte Signatur V.4.E.110 (19. Jh.) mit Bleistift eingetragen.
Beatrix Koll

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"RB"
alle Initien
(VDS) Breviarium, Fragm. Dnca IV. post Pascha (Capitulum, Benedictus-Antiphon Vado ad eum ... bis Beginn Feria II.). - Alte Signatur V.4.E.109 (19. Jh.).
(1*r-1*v) Leer, nur alte Signatur auf 1*r.
(1ra-390!ra) Henricus Totting de Oyta (RB Nr. 3220). Quaestiones super Psalterio, q. 1-172.
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1ra Invocatio am oberen Blattrand Assit principio sancta Maria meo.
Quaestiones determinatae a venerabili viro magistro Heinrico de Oyta Sacrae theologiae doctore eximio Parisiensi in lectura super Psalterio in studio Wienensi scriptae ... Et quaestio prima est ista seu dubium: An David fuerit excellentissimus prophetarum ... — ... cum multis aliis conclusionibus et correlariis praecedentibus et sic est finis. Deo gratias. Sch.: Nomen scriptoris si tu cognoscere velis P tibi sit primum au medium lusque supremum de Niclospurga natusque est ipse (Paulus de Nikolsburg). Finis adest operis finales posco labores, heu male scripsi quia scribere non scivi, Ergo parcatis excessum discontinuitatis.
Sehr ähnlicher Schreiberspruch in Chart. A 503 der Forschungsbibliothek Gotha, ebenfalls von Paulus de Nikolsburg.
(390!rb) Leer.
(380va-383ra) Index quaestionum.
(383rb-385vb) Leer.
(HDS) Breviarium, Fragm. Lektionen zur Hebd. III. post oct. Paschae.