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Salzburg, Universitätsbibliothek, M II 376
CATALOGUS ARCHIEPISCOPORUM SALISBURGENSIUM
Olim: V.7.C.48 (2)    Papier   35 Bl.   (277-278) × (195-197)   St. Zeno, um 1500; Nachträge um 1520 und 1550   
Provenienz/Letztbesitzer: Augustiner Chorherrenstift St. Zeno
 Volldigitalisat
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 6)

Papier vereinzelt mit Insektenfraß und Rissen, Wasserschäden fol. 26-36. Wasserzeichen: Fol. 2-25 Anker im Kreis, fol. 26-37 Wappenschild mit Salzfass über Dreiberg (vgl. Briquet I, 2171: 1518-1539). Lagen: 11 + 3.IV25 + VI36; letztes Blatt als Spiegel auf den HD geklebt. Neue Blattzählung, zählt die Versoseite des letzten Blattes des vorgebundenen Druckes F II 64 als fol. 1. Beschriftete Falzverstärkung aus Pergament um Vorsatz und die letzte Lage.
Schrift:
Schriftart: Bastarda
Schriftraum teilweise stark variierend; 2r-24r Schriftraum einspaltig: (226-239) x (160-180); mit Griffel wenig sorgfältig gerahmt, 22-34 Zeilen; 26r-36v Schriftraum einspaltig: (213-261) x (171-180), 23-29 Zeilen. Haupthand von 2r-25v in Bastarda um 1500; Ergänzungen von mehreren jüngeren Händen in Kursivschriften des 16. Jh. im Hauptteil, auf dem Spiegel des VD, 1*r-v und nach 25v, darunter die von Paulus Rotthofer (vgl. Geschichte der Handschrift).
Ausstattung:
Nicht rubriziert.

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Spätgotischer Einband: Braunes Leder (stark abgestoßen mit Materialverlust) über Pappe mit Blinddruck. VD: Dreifache Streicheisenlinien bilden ein Mittel- und ein breites Rahmenfeld, äußerer Rahmen durch Diagonalen mit dem Mittelfeld verbunden. Mittelfeld vermutlich mit Rosetten geschmückt (durch Abrieb nicht mehr erkennbar). Im oberen Bereich Reste einer Schrift erkennbar, im Mittelfeld über einem zentral gesetzten Rundstempel nicht lesbare Aufschrift.. Bindebänder fehlen. HD: Dreifache Streicheisenlinien bilden ein Mittelfeld und ein schmales Rahmenfeld, die durch jeweils zwei Längs- und Querstreifen gitterartig aufgeteilt sind; in den oberen und unteren sechs quadratischen Gitterfeldern findet sich jeweils ein runder Einzelblütenstempel (vermutl. 12-blättrig), in den drei schmalen langgezogenen Mittelfeldern finden sich links sechs Einzelstempel, jeweils ein Lilienstempel im Dreieck mit aufgesetztem sechsblättrigen Blütenstempel, in der Mitte ein Andreaskreuz und rechts dicht aneinander gereihte kleine Kopfstempel. Beide Bindebänder am VD nicht mehr vorhanden, am HD abgerissen. R mit 3 Doppelbünden. Auf dem oberen Schnitt Johannis Trittemii.


Die handschriftlichen Einträge sowie die Besitzervermerke weisen den Codex als Besitz des Augustiner Chorherrenstiftes St. Zeno (bei Reichenhall in Bayern) aus. Kaufvermerke auf dem ersten Blatt des Druckes F II 64 Hunc librum emi ego Paulus Rothoffer canonicus S. Zenoni plebanus et salinarius in Reychenhall ... anno 19 (1519) und auf dem letzten Blatt (= fol. 1 der Handschrift) Hic liber emptus est per me Paulum canonicum et salinarium S. Zenoni per 22 rr. anno etc. Paulus II. Rotthofer war von 1526-1553 Propst von St. Zeno. Nach Chmel (Joseph Chmel, Notizen aus den Verzeichnissen der Handschriften der königlichen Hofbibliothek in München (IV. Bayerische Klöster). Beilage über die von ihm im Frühjahr und Sommer 1850 unternommene literarische Reise, in: Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 5, Heft 6-10, Wien 1850, S. 361-450, hier S. 440) befand sich die Handschrift 1850 im Besitz von Joseph Ernst von Koch-Sternfeld.
Pia Fiedler, Beatrix Koll

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"Briquet", "VD 16"
alle Initien
(VD-Spiegel) Paulus RotthoferNota de dedicatione ecclesiae S. Zenonis (Ed. Chmel, Joseph: Notizen ... S. 440; Lang, Johannes, S. 26).
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VD-Spiegel Anno milleno bissex supra quinquogenti (recte: quingenti) fluxis milleno quingentis bissex et annis ... — ... Auctori requies ac pax assit aeterna.
(VD-Spiegel) Carmen de Germania.
   1
VD-Spiegel Floruit et vixit quondam Germania felix
(1*r-1*v) Liste der Pröpste des Augustiner Chorherrenstifts St. Zeno (Vgl. Pirmin Lindner, Monasticon Metropolis Salzburgensis antiquae. Salzburg, 1908, 36-39). Schrift des 16. Jh.-18. Jh.
   1
1*r Tit.: Prepositi monasterii sancti Zenoni.
Lanzo primus praepositus, Hainricus secundus praepositus, Ruedolffus tertius ... Floridus Kaltenhauser Salisburgensis, Bernardus Elixhauser Salisburgensis.
Vorgebunden der Frühdruck mit der Signatur F II 64: JOHANNES TRITHEMIUS: Sermones et exhortationes ad monachos. Straßburg, Johannes Knoblouch. 1516 (VD 16 T 2008). - Auf dem ersten Blatt des Druckes ein Kaufvermerk: Hunc librum emi ego Paulus Rothoffer canonicus S. Zenoni plebanus et salinarius in Reychenhall et scripta conportavi ac illiciavi anno 19 (1519). Besitzereintrag (17. Jh.) Monasterii S. Zenonis.
(1v) Notizen. 1) Kaufvermerk: Hic liber emptus est per me Paulum canonicum et salinarium S. Zenoni per 22 rr. Anno etc.
2) Einträge von Geburtstagen: 1493 Herzog Wilhelm von Bayern, 1495 Herzog Ludwig X., 1500 Ernst von Bayern (1540-1554 EB von Salzburg), Herzog Albrecht V. von Bayern.
(2r-26r) Catalogus Archiepiscoporum Salisburgensium. Nach einer kurzen Geschichte der Anfänge Bayerns und Salzburgs folgt eine Kurzchronik der Salzburger (Erz-)Bischöfe von Rupert bis Leonhard von Keutschach von einer Hand des späten 15. Jh., dazwischen und fol. 26r (Amtszeit von EB Matthäus Lang) Nachträge von mehreren Händen des 16. Jh.
   1
2r Tit.: Epilogus archiepiscoporum Saltzburgensium gestaque aliquorum notabilium.
Bavaria provincia Germaniae in Europa sita inter Danubium Rhenumque fluvios atque oceanum contra septentrionem ... (26r) Inc.: Matthaeus Lang presbiter Cardinalis tituli S. Angeli, episcopus Gurcensis ... — ... episcopus Wiennesis etc. ac multitudo ...nobilium.
(26r-36v) Notitiae historicae. Anmerkungen historischer Art, meist die bayerische Geschichte betreffend. Bis ca. 1550 geführt.
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26r Post anno domini 1524 graves tumultus et ... excitati sunt ... in Germania ... — ... ac sibi saluberrimum concedere dignetur.
(HD-Spiegel) Notiz über die Kirchweihe St. Zeno wie auf dem Spiegel des VD, allerdings gekürzt. Darunter Nota de morte ducis Bavariae Wilhelmi anno 1550: Inc.: Anno milleno quingentis quinquagesimo denique martii reliquit ... .