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Schrift: | |
Schriftart: Textualis formata (Textura) Schriftraum zweispaltig mit Klammerglosse, nur 1v-2r dreispaltig (Minuskel des 14. Jh.) angelegt. 3ra-250vb: Schriftraum des Haupttextes (235-240) x (122-143), 45 Zeilen auf Stiftlinierung. Schriftraumlänge der Glosse variiert, Breite meist 250. Textualis formata italienischer Provenienz aus dem späten 13. Jh. für Haupttext und Glosse (kleinere Schrift); Haupttext und Glosse von einer (?) Hand. Zeigehände. - 253ra-262vb: Schriftraum des Haupttextes (209-214) x 145, 40 Zeilen auf Stiftlinierung. Schriftraumlänge der Glosse variiert, Breite (245-253). Textualis formata italienischer Provenienz des 14. Jh. für Haupttext und Glosse (kleinere Schrift); Haupttext und Glosse von verschiedenen Händen, nicht identisch mit dem Schreiber 3ra-250vb. - Zusatzglossen von verschiedenen Händen des 14. und 15. Jh. nachgetragen, wenige Marginalien mit Stift eingetragen (z.B. 20v, 21r oder 96r). Pecienvermerke. | |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) Deckfarbeninitiale(n) Ranke(n)/Bordüre(n) Figürlicher Buchschmuck Goldverwendung | |
3ra-250vb: Glosse mit roten und blauen Paragraphen im Wechsel, rote und blaue Satzmajuskeln, in Intercolumnium und z.T. am linken oberen Blattrand feine Ornamente (Federzeichnung, meist rot-gelb oder rot-blau gefüllt). Zeigehände z.T. rot oder blau verziert. Haupttext: Rote Überschriften und Unterstreichungen; rote und blaue Paragraphen, Satzmajuskeln, (Perl-)Lombarden mit Zierstrichen in der Gegenfarbe. Zu den Büchern jeweils eine Deckfarbenminiatur über 12-14 Zeilen in Kolumnenbreite sowie eine 3-6zeilige Deckfarbeninitiale. 3va Widmungsbild: Gregor IX. nimmt die Dekretalensammlung von Raimundus de Pennaforte entgegen. Gregor in der Mitte thronend (Hintergrund punziertes Blattgold), umgeben von Klerikern, an den Seiten Tragefiguren. Darunter Deckfarbeninitiale F mit punziertem Blattgold: Zeigefigur im Binnengrund. - 67ra Gerichtsszene: Gregor in der Mitte thronend, flankiert von Geistlichen und Laien. Darunter Deckfarbeninitiale D mit Blattornamenten auf blauem Grund. - 123ra Messopfer: Im rechten Feld ein Priester, die Hostie empor haltend; im Mittelfeld 5 kniende Geistliche, im linken Feld 4 kniende Laien. Darunter Deckfarbeninitiale E auf punziertem Blattgoldhintergrund. - 180ra Eheschließung: Im Zentrum ein segnender Priester, im linken Feld der Bräutigam mit Begleitern, im rechten die Braut mit Begleiterinnen. Darunter Deckfarbeninitiale D, blauer Außengrund, im Binnengrund Zeigefigur auf Blattgoldhintergrund. Am linken Rand eine Tragefigur. - 198vb Gerichtsszene: Im Zentrum der Papst, flankiert von Sechspersonengruppen. - Deckfarbeninitialen zu Beginn der Tituli, z.T. mit figürlichem Schmuck (vgl. 41ra und 140vb). Buchstabenkörper meist in Rosa und Grau mit weißen Zierlinien. Initialgrund überwiegend in Azurblau mit weißen Zierlinien, im Binnengrund neben figürlichen Darstellungen (Fabelwesen, Halbfiguren, Köpfe) Halbpalmetten oder lappige Blattformen. Initialausläufer meist mit Halbpalmetten. 253ra-262vb: Rote Überschriften; Raum für Lombarden ausgespart (nur fol. 257 zwei Lombarden). 253ra Raum für 13zeilige Miniatur und 6zeilige Initiale ausgespart. |
Einband: 15. Jh. Gotisch Schmucklos |
Spätgotischer schmuckloser Einband des 15. Jh. (?), 1921 restauriert: Helles Wildleder (abgestoßen, zerrissen) über Holz, Leder vor allem an den Ecken und am Rand erneuert. Am VD fehlen 2 Stifte für die Schließen, am HD 2 Schließenbeschläge, Schließenbänder abgerissen. R mit 7 Bünden, mit gelbgrauer Ölfarbe überstrichen, alte Signatur am Schwanz abgerissen. |
262v Besitzereintrag des Zisterzienserstiftes Wilhering (Oberösterreich) aus 1471: Liber Sancte Marie in Wilhering W 1471. Da der Besitzereintrag auf der letzten Seite der erhaltenen Lage (Reklamant vorhanden) eingetragen ist, dürfte der Codex bereits die letzte Lage eingebüßt haben, bevor er in die Stiftsbibliothek gelangte. - Der Buchrücken ist mit gelbgrauer Ölfarbe überstrichen, der Codex ist also von Wilhering in die erzbischöfliche Hofbibliothek gelangt. Alte Signaturen auf 1r V.1.A.1 und 2v A.N.5. |
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(Spiegel) | Evangelistar (?), Fragm. 13. Jh. -. 1 ![]() |
Spiegel | Unter dem Pergamentfragment Reste eines anderes Fragmentes sichtbar (Urkundenminuskel des 14. Jh.). - Auf dem Leder mit Bleistift alte Signaturen geschrieben: III 2 A., 140 (1), V.1.A.1. |
(1r-2v) | Notizen (anonym). 1 ![]() |
1r | Unbeschrieben, lediglich alte Signatur V.1.A.1 mit Bleistift vermerkt. (1va-2rc) Register der Tituli zum folgenden Werk, Üb.: Incipiunt Tituli primi libri. (2v) Titel des Werkes in Schrift des 17./18. Jh., alte Signatur A.N.5., am unteren Blattrand Notiz in Notula des 14. Jh.: Iudex iudicium, clerus connubia [...]. |
(3ra-250vb) | Glossa ordinaria zum Liber extra Gregors IX. (Drucke: Hain 7966ff.). 1 ![]() | :
3ra | In huius libri principio quinque praecipue ... — ... scribite sancti. |
(3ra-250vb) | Decretalium libri V. 1 ![]() | :
3ra | Gregorius episcopus servus servorum ... Rex pacificus pia miseratione disposuit sibi subditos ... — ... omagium compellatur. 122rb-122vb unbeschrieben, lediglich 122vb Überschrift mit roter Tinte. Vorwiegend am unteren Blattrand Verse, u.a. 3v (Walther, Proverbia 15894a), 4v (23918a), 20r (Bos asinus quare simul prohibentur arare, primus fundare solet, alter dilapidare), 31r (8069, 22155a), 34r (7987), 88v (28527b), 99r (24381), 159r (14467a), 170v (11390b), 204v (28414), 205v (10090a), 206r (18435), 220r (10103, zweite Zeile: latro latet luce dignus uterque cruce), 238r (22965, 11431). (251r-252v) unbeschrieben. |
(253ra-262vb) | Glossa zu den Novellae decretales Innocentius IV. 1 ![]() | :
253ra | Cum in multis iuris infinitas. Nota quod infinitas in multis articulis ... — ... Glosse nur bis fol. 262rb geführt. |
(253ra-262vb) | Novellae decretales. Haupttext bis Tit. "De privilegiis". 1 ![]() | :
253ra | Tit.: Incipiunt constituciones Innocencii pape quarti in generali s. Lugd. Innocentius episcopus servus servorum ... Cum nuper in conciliis ... ... — ... Expl.mut.: ... monachos cum unum a|| |
(262v) | Besitzervermerk. 1 ![]() |
262v | Besitzervermerk des Zisterzienserstiftes Wilhering (Oberösterreich): Liber Sancte Marie in Wilhering W 1471. (263r-263v) unbeschrieben, lediglich Federprobe auf 263v. |