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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 446
PS. PHILO IUDAEUS ALEXANDRINUS
Pergament   53 Bl.   280×180    Göttweig, Ende 12. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Göttweig OSB
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 6)

Lagen: 6.IV48 + (III-1)53
Durchgehende Foliierung (17. Jh. ?); zeitnahe Kustoden in roter Tinte beginnend auf Bl. 1r mit I, letzte Lage VII beginnen auf Bl. 49r, die Lagen VIII bis XII befinden sich in Cod. 984 der ÖNB.
Schrift:
Schriftraum: 215 × 120    Spaltenzahl: 1   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift
Vier verschiedene Hände. Hand 1) 1r, Zeilen 1-6 ident zu Göttweig, StB, Cod. 120 (rot) Hand 1 sowie zu Rom, BAV, Cod. Vat. lat. 254; Hand 2) 1r, Zeile 7-1v Zeile 30 - ident zu Hand 2 (= Haupthand) von ÖNB, Cod. 984 sowie Göttweig, StB, Cod. 99 (rot) Hand 1; Hand 3) 1v Zeile 31-fol 53r; Hand 4) Einfügung auf Bl 23v Zeilen 9-20.
Durchgängig Textüberschriften nachgetragen von einer späteren Hand, Pergamentrisse ehemals vernäht, Fäden entfernt.
Ausstattung: Illuminiert   
Fingernagel / Simader führen in ihren Ergänzungen eine stilistische Ähnlichkeit der Silhouetteninitiale auf fol. 1r mit jener in Göttweig, StB, Cod. 39 (rot) Blatt 37r an. Zudem werden von ihnen Parallelen gezogen zu den in laviertem Braun ausgeführten Silhouetteninitialen in ÖNB Cod. 702 (besonders fol. 142v, abgebildet bei Hermann, Handschriften, 1926, Nr. 122, Fig. 126, und 160v), der Ende des 12. Jahrhunderts entstanden ist und auf fol. 1r einen Göttweiger Besitzvermerk von ca. 1200 trägt, wie auch zu jenen in den ÖNB-Handschriften Cod. 2176 (fol. 106r) und Cod. 2177 (fol. 1r).

Einband: 1753     Supralibros        
Die Handschrift wurde im 18. Jahrhundert neu gebunden, hierbei wurden wohl auch das Textkorpus auf zwei Bände - den vorliegenden wie auch ÖNB 984 - aufgeteilt. Einbandgestaltung: Weißes Pergament über Pappe, auf beiden Deckeln je ein goldenes Supralibros, VD zudem die Datumsprägung: 1753.


Wie die Kustoden bezeugen, bildete der Codex ursprünglich zusammen mit Wien ÖNB, Cod. 984 einen Band. Aufgrund des Zeichens s auf Blatt 1r, des weiteren in Cod. 984 auf den Blättern 19 und 88 ist anzunehmen, dass sich die Handschrift im 15. Jahrhundert noch in Göttweig befunden hat. Dort dienten die damals noch vereinten Teile offensichtlich als Vorlage für eine Abschrift im 15. Jahrhundert, wie die Beschreibung von Cod. 246 (rot) deutlich macht. Im 16. Jahrhundert war vorliegende Handschrift im Besitz von Wolfgang Lazius, wie sich aus der verblassten Signatur A auf Blatt 1r rekonstruieren läßt. Auf ihre heutige Bibliotheksheimat verweisen die historischen Signaturen: Blotius: P 4519, Tengnagel: 68 [Hist.], Gentilotti: Hist. eccles. 84. Zu Bezügen zu anderen Codices Göttweiger Provenienz siehe oben unter Ausstattung.
Astrid Breith, April 2014
"PL", "SC", "RB"
alle Initien
(1r-2r) Hieronymus De viris illustribus, cap. 11 (PL 23, 625-628A). Prolog zum folgenden Werk.
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1r Tit.: Ieronimus De Phylone in Catalogo virorum illustrium
Philo Iudeus natione Alexandrinus de genere sacerdotum idcirco a nobis inter scriptores ecclesiasticos ponitur ... — ... tanta est enim similitude sensuum et eloquii.
(2r-53r) Ps. Philo Iudaeus AlexandrinusLiber antiquitatum Biblicarum (Ed.: D. J. Harrington, SC 229-230. – RB 6980,2. – Lit.: D. J. Harrington, The text-critical situation of Pseudo-Philo's 'Liber Antiquitatum Biblicarum'. Revue Bénédictine 83 [1973] 383-388). Eine Abschrift dieses Textes wie auch der Rhetorica ecclesiastica [überliefert im Schwesterband ÖNB 984] findet sich einer Göttweiger Handschrift des 15. Jahrhunderts, Cod. 246 (rot).
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2r Tit.: Incipit Genesis
Initium mundi: Adam genuit tres filios et unam filiam. Cain, Noaba, Abel et Seth ... — ... ego occidi inimicum tuum et dices ei haec dicit Saul non memor sis odii mei neque iniustitiae meae.
(53v) Leer.