Anm. 3-1: Schmidt 1963, 103, Nr. 68.
Anm. 3-2: Die Schlußschrift des CCl 626, in der sich der Schreiber Albertus nennt, gibt auch an, daß die Handschrift im Jahre 1371 vom Klosterneuburger Propst Kolomann von Laa (1371-1394) gekauft worden ist. Damit wird lediglich ausgesagt, daß die Handschrift von einem Lohnschreiber geschrieben worden ist, eine Entstehung des Codex im Stift Klosterneuburg steht damit keineswegs außer Frage. Nachrichten von in Klosterneuburg tätigen Lohnschreibern sind mehrfach in Rechnungsbüchern des Stiftes aus dem 14. und 15. Jahrhundert überliefert. — Die auf das Schrift- und Buchwesen des 15. Jahrhunderts bezüglichen Eintragungen in Rechnungsbüchern des Stiftes wurden von Černík (Schrift- und Buchwesen, 97-176) abgedruckt; die kunstgeschichtlichg relevanten Eintragungen finden sich bei F. Röhrig, Das kunstgeschichtliche Material aus den Klosterneuburger Rechnungsbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts (Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg NF 6, Wien- Köln-Graz 1966, 137-178.
Anm. 5-1: K. Holter, Die Bibliothek, in: ÖKT XLIII/2: Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes Kremsmünster, die stiftlichen Sammlungen und die Bibliothek, Wien 1977, 169, Abb. 308, 313.
Anm. 5-2: Stockholm, Kgl. Bibl., Cod. A 175. — Schmidt 1963, 103, Nr. 63.
Anm. 6-1: Da einfache Fleuronnéeinitialen mit gegenfarbigem Buchstabenkörper aus ökonomischen Gründen in der Regel von zwei (bei zweifarbigem Buchstabenkörper oder Fleuronnée bisweilen sogar in drei) getrennten Arbeitsgängen entstanden sind (Einsetzung einer Anzahl von gleichfarbigen Lombarden-Ausschmückung derselben durch gegenfarbiges Fleuronnée), des öfteren wohl auch das Fleuronnée erst nach Einsetzung aller Lombarden der Handschriften ausgeführt worden ist, versteht sich, daß die Fleuronnéeinitiale nicht als Einheit betrachtet werden darf, Buchstabenkörper und Fleuronnée keineswegs von ein und derselben Hand stammen müssen. "Lombarden" sind "einfache, bauchig gerundete Initialen des Unzialalphabets..., die in großer Zahl den oft einzigen Schmuck von Handschriften des 13. bis 15. Jahrhunderts bilden" (zitiert nach Köllner 154).
Anm. 7-1: Holter 1939, Kat. Nr. 33, 34.
Anm. 7-2: Schmidt 1963, 103, Nr. 63-65.
Anm. 7-3: Schmidt, ÖZKD 1964, 36.
Anm. 7-4: Diese neun Handschriften sind in der Dissertation unter den Kat. Nr. 7- 15 näher beschrieben.
Anm. 8-1: Gegen eine Identifizierung der Göttweiger Bibel mit dem verschollenen zweiten Band der UB-Bibel spricht unter anderem eindeutig die Beschreibung des verlorenen Göttweiger Bandes bei V. Werl, Manuscripten-Catalog der Stiftsbibliothek zu Göttweig I, Göttweig 1843 (handschriftlich), 243, Nr. 92.
Anm. 8-2: Eindeutig gegen eine Lokalisierung des Fragmentes nach Klosterneuburg spricht unter anderem der von der spezifischen Klosterneuburger Liturgie abweichende Text der Offertoriumsgebete und des Augustinusformulars. Auch mit CCl 74 (Kat. Nr. 6) stimmen nur Teile des Fragmenten-Textes (u.a. das Augustinusformular) überein.
Anm. 9-1: Die wenigen Fleuronnéeinitialen in Cvp 1388 haben mit diesen nichts zu tun. Ein Cvp 1388 verwandtes Fleuronnée begegnet in Göttweig, Cod. 224 (lat. Bibel) auf 1r. — Über etwaige Fleuronnéeinitialen der Handschrift in Bratislava kann nichts ausgesagt werden, da die Handschrift nicht eingesehen wurde.
Anm. 11-1: Zu eingravierten Namen im Goldgrund von Initialen der UB-Bibel siehe unter Kat. Nr. 10.
Anm. 11-2: Dieselben Lombarden wie in der UB-Bibel unter anderem in Göttweig, Cod. 5, Berlin, STB, Cod. germ. fol. 479 und CCl 74.
Anm. 12-1: Aus inhaltlichen Gründen sowie wegen der zweimaligen Darstellung eines weltlichen Stifters (10r, 143v) ist eine Entstehung des Deckfarbenschmucks in Klosterneuburg ausgeschlossen, wo der Codex jedoch spätestens seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisbar ist. Denn, daß der wegen seines Schriftcharakters in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts datierbare Nachtrag auf 352v-353r bereits in Klosterneuburg geschrieben worden ist, wird durch das von derselben Hand auf 75rv in CCl 614 nachgetragene Meßformular bewiesen.
Anm. 13-1: CCl 201: Perg., II, 132 Bl. Ca. 31ßx240. Johannes Chrysostomos: Predigten. Geschrieben in Textualis.
Anm. 14-1: Siehe Winner, Katalog, Nr. 97.
Anm. 14-2: CCl 104-108: Papier, ca. 410x290. Dekretalenkommentar des Johannes Andreae. In der Ausstattung setzt sich der letzte Band deutlich von den übrigen ab. Eine Datierung gegen 1400 wird einerseits durch die stoffreichen, weich fließenden Gewänder in der zweifellos nach italienischen Vorbildern gestalteten Widmungsminiatur nahegelegt, andererseits durch Beziehungen zum 1389 datierten Sankt Pöltner Codex 38 (Wienner, Katalog, Nr. 38). Diese vermutlich aus Klosterneuburg stammende Handschrift (Notiz über Ablässe der Klosterneuburger Kirche auf 14r) stimmt mit CCl 104-107 unter anderem in der charakteristischen Form sägezahnartig ausgebildeter Ausläufer der Lombardintitialen überein.
Anm. 15-1: Der 1336 datierte Hauptteil der beiden Bände mit Deckfarbenschmuck eines oberitalienischen Illuminators. Die von anderer Hand geschriebenen Blätter 1-49 des zweiten Bandes (siehe auch Unterkircher VI/1 26) auf Grund des Stils der Initialen erst gegen 1400 eingesetzt.
Anm. 15-2: Unterkircher I/1 20.
Anm. 15-3: Das Brevier enthält auch eine Reihe von Missale-Texten, unter anderem einen kompletten Kanon. Unterkircher, Inventar I 54: "2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, mit Nachträgen des 15. Jahrhunderts. Vermutlich Österreich."
Anm. 16-1: Auch im Vergleich zum um 1400 entstandenen Kanonbild des St. Florianer Missales III 205 (vor allem im Vergleich der beiden Johannes, während die beiden Marien eine teilweise eng übereinstimmende Drapierung zeigen) wirkt das RD-Bildchen etwas jünger; eine Figur wie der Paulus auf 275r des Missales entspricht hingegen in seinem Faltenstil Bl. 138r des RD.
Anm. 18-1: Abgesehen von wenigen Ausnahmen in CCl 14 (42v, 82v), die jedoch mit den Masken des Niederösterreichischen Randleistenstils nicht das Geringste zu tun haben.
Anm. 18-2: Rot begegnet in den verschiedensten Nuancen: von Hellrosa über Karmin bis Braun. In einer Reihe von Fällen — etwa in CCl 600 — ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob die blasse Fleuronnéefarbe noch als Rosa oder schon als Braun anzusprechen ist. Eindeutig braunes Fleuronnée etwa auf CCl 24, 178v (mit Rot kombiniert) und CCl 23, 172v (mit Rot und Blau kombiniert).
Anm. 18-3: Siehe Kraša, Abb. 51.
Anm. 18-4: Siehe M. Dvorak, Die Illuminatoren des Johann von Neumarkt (Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen 22), Wien 1901, Tafel XIX.
Anm. 19-1: Nicht jeder Initiale Fleuronnéeschmuck ist eindeutig einordbar, da sich einerseits die Floratoren der Wiener Neustädter Handschrift eines ähnlichen Formenvokabulars bedienen und andererseits der äußerst sparsame Fleuronnéeschmuck mancher Initialen deren Einordnung unmöglich macht. — Im Lombarden-Fleuronnée der genannten Handschrift lassen sich maximal drei verschiedene Hände feststellen. Diesen gegenüber ist das mit schwarzer Tinte eingezeichnete Cadellen-Fleuronnée der Handschrift flüchtiger und mit keiner der am Lombarden-Fleuronnée beteiligten Hände mit Sicherheit zun identifizieren. Derselben Hand ist das mit braunschwarzer Tinte eingezeichnete Fleuronée der insgesamt sieben vergrößerten, die Hauptabschnitte des Textes einleitenden Lombarden in CCl 33 zuzuweisen. Übereinstimmung besteht vor allem in der Form der Fadenausläufer und der des Außenbesatzes als Abfolge gleichgerichteter Einzelvoluten und Perlen (man vergleiche etwa CCl 33, 100r, 154v, 172v mit 25v des Wiener Neustädter Codex).
Anm. 20-1: Das Fleuronnée dieser Initiale stammt sicher von anderer Hand als das der wenigen übrigen Fleuronnéeinitialen dieses Codex (z.B. auf 66v), und auch der Buchstabenkörper der Initiale zeigt einen von den D-Lombarden der Handschrift abweichenden Duktus (und ist daher wohl gleichzeitig mit dem Fleuronnée entstanden). Die Fleuronnéeinitiale auf 128r, die wahrscheinlich bei der Ausschmückung der Handschrift mit Lombarden übersehen worden war, wird wohl gleichzeitig mit der Einsetzung einer Deckfarbeninitiale auf 128v nachgetragen worden sein.
Anm. 20-2: Cassiodorus: Historia tripartita. Perg. 291 Bl. 245x330. Oberösterreich(?), um 1400. Aus dem Besitz der Grafen von Starhemberg auf Riedegg (Bezirkshauptmannschaft Urfahr, OÖ). Unfigürliche Deckfarbeninitialen und Fleuronnéeinitialen. Literatur: H. Wegener, Die deutschen Handschriften bis 1500 (Beschreibende Verzeichnisse der Miniaturen-Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin 5), Leipzig 1928, 14. Der Buchschmuck spricht für eine Datierung um 1400; die in der vom Schreiber des Haupttextes stammenden Schlußschrift enthaltene Datierung 1385 dürfte somit aus der Vorlage übernommen worden sein. Schlußschrift auf 291v: Als hat dy wedewttung der dritthailigen history ein end von mir pruder Lewpolden, lesmaiser cze Wienn sand Augustins orden. Und ist wedewttet cze dinst dem lobreichwirdigen fursten herczog Albrechten, herczogen cze öster etc. Nach Christi gepurd aus Maria tawsent iar und drew hundert iar und in dem fumfundachczigistem iar des dritten tag in dem moneyd novembris geendet.
Anm. 21-1: Die große Zahl der von einer Hand stammenden übrigen Lombarden zeigt kompliziertere Formen (vergleiche etwa die verschiedenen Formen desselben Buchstabens auf CCl 14, 11v, 206r, 77r. Da Lombarden derselben Hand auch im 1402 vollendeten Cvp 3045-3046 nachweisbar sind, wo einzelne Textpartien und der Großteil aller Rubriken vom Schreiber der CCl 14 und CCl 33 (siehe Kat. Nr. 17 zu diesem Schreiber) stammen, sind die fleuronnéelosen Lombarden von CCl 14 und 33 wohl dem Schreiber dieser Handschriften zuzuweisen.
Anm. 22-1: Dieser auch in CCl 600 tätige Schreiber ist bereits 1397 in Heiligenkreuz (Cod. 1,2) nachweisbar (siehe Kat. Nr. 23).
Anm. 23-1: Eine vergleichbare Schaftfüllung findet sich in der 1403 datierten Wiener Neustädter Bibel Cvp 1183, z.B. auf 1r. — Zur Handschrift siehe Schmidt 1963, 104, Nr. 77.
Anm. 24-1: Schmidt 1967, 153, Nr. 85.
Anm. 24-2: Dem Meister II des RD schreibt Schmidt die untere Randleiste von 1v und 2r des Rationale zu (Schmidt 1967, 150, Nr. 82).
Anm. 27-1: Siehe Seite 43.
Anm. 28-1: Auf die eigentümliche Ikonogaphie des vom Kreus abgewandten Johannes, der ein Gegenstück in dem Kanonbild eines in Fragmenten überlieferten Sankt Pötner Missales hat, hat Schmidt in ÖZKD 1962, 14 aufmerksam gemacht. Stilistisch gibt es zwischen den beiden Handschriften keine näheren Beziehungen.
Anm. 29-1: Während in St. Florian Christus ein Stück Brot in der ausgestrecktgen Linken hält, fehlt dieses — wohl durch ein Versehen — in der völlig identisch gezeichneten Linken Christi im Wiener Neustädter Missale.
Anm. 29-2: Eine ikonographisch entfernt vergleichbare Darstellung der Einsetzung des Sakraments enthält auch Bl. 90r des Turiner Stundenbuches (Meiss II, Abb. 47. Nach Meiss I 337 f. "ca. 1405/1409").
Anm. 29-3: Zur Provenienz dieser Handschrift siehe Schmidt 1963, 104, Nr. 76. Ob für die Bestimmung der Provenienz dem Umstand, daß bei der Darstellung der Kirchweihprozession (117r) zwei Ordens(?)-Frauen dem Bischof folgen, Bedeutung zukommt, wäre noch zu untersuchen.
Anm. 30-1: Schmidt, Malerschule 56.
Anm. 31-1: Die Handschrift konnte im Original noch nicht eingesehen werden. Ob der Codex auch Fleuronnéeschmuck enthält, kann daher nicht ausgesagt werden. Für die Besorgung von Photos der Handschrift sei an dieser Stelle Frl. Judith Orlai herzlicher Dank gesagt.
Anm. 31-2: Siehe dazu die entsprechenden Ausführungen von Radó (zit. Kat. Nr. 27) im Abschnitt "Provenientia" seiner Beschreibung. Die besondere Betonung der Augustinusfeste im Kalendar (Oktavtag mit neun Lektionen, Translationsfest mit "bini", dem höchsten Festgrad) "videtur indicare usum canonicorum Augustinianorum" (Radó a.O.). Ergänzend sei vermerkt, daß im ältesten Druck eines Salzburger Missales (1492 — Hain 11420) wie im Budapester Lektionar der Oktavtag mit neun Lektionen und die Translation als "bini"-Fest im Kalendar verzeichnet sind (entsprechende Formulare im Sanktorale), während hingegen im ältesten Druck des für die Diözese Passau geltenden Missales (1491 — Hain 11348) die genannten Feste weder im Kalendar noch im Sanktorale aufscheinen! Offenbar sind demnach — zumindestens im späten Mittelalter — die Augustinusfeste in der Salzburger Diözese generell liturgisch höherwertig als in der Passauer Diözese gewesen, so daß ihre besondere Hervorhebung in einer Handschrift der Salzburger Diözese nicht zwangsläufig eine Verwendung in einem Augustinerstift bedeutet.
Anm. 33-1: Dafür spricht die gezeichnete Akanthusranke der Fleuronnéeinitiale CCl 14, 77r, deren Formen mit den in Deckfarben ausgeführten Ranken von CCl 10 und CCl 14 völlig übereinstimmen, und dafür spricht auch der Standort der Fleuronnéeinitiale auf 128r des Missales St. Florian, Cod. III 205 (vgl. Seite 20, Anm. 1).
Anm. 33-2: Schmidt, ÖZKD 1962, Abb. 1 und 14.
Anm. 35-1: Zur Bibliothek des Bischofs vgl. B. Roth, Aus mittelalterlichen Bibliotheken der Seckauer Bischöfe (SDeckauer Geschichtliche Studien 15), Selbstverlag 1960, 17-28. Der Heiligenkreuzer Codex ist dort nicht erwähnt.
Anm. 35-2: Nach Holter (zit. Kat. Nr. 30) spricht Zahl und Struktur dieser Einbandgruppe mit großer Wahrscheinlichkeit für eine Entstehung im Kloster Heiligenkreuz. Frau HJofratDr. M. Mairold hat Abreibungen einiger verwandter Einbände zur Verfügung gestellt, darunter solche der mit dem genannten Codex besonders augenfällig übereinstimmenden Handschriften 845 und 1249 der Granzer Universitätsbibliothek, deren Provenienz jedoch ungeklärt ist.
Anm. 36-1: Ein Missale und eine 1410 datierte Moralia in Job-Handschrift. Siehe Oettinger 1935, 57 f.
Anm. 36-2: Oettinger 1935, 59.
Anm. 37-1: Diese Behauptung konnte lediglich an den beiden von Koloman von Mannswerd in Auftrag gegebenen Handschriften nicht überprüft werden. Nach der Beschreibung bei Kos und Stele (zit. Kat. Nr. 24), 150 enthält die Moralia-Handschrift eine Reihe von Initialen mit Blattornamentik im Stamm und goldenem Fleuronnée im Innenfeld; offenbar also Initialen in der Art wie sie unter anderem in CCl 4 (z.B. 225v und 289r) vertreten sind.
Anm. 38-1: Schmidt, Malerschule 162, Abb. 79**.
Anm. 38-2: Zu Cvp 1183-1184 — eine zweibändige, aus der bischöflichen Bibliothek von Wiener Neustadt stammenden Bibel — siehe Schmidt 1963, 194, Nr. 77. Das in den Farben Rot, Blau und Grün gehaltene Fleuronnée dieser Handschrift zeigt häufig am linken Initialrand eingesetzte Profilmasken (z.B. Cvp 1183, 1r, 7v, 77r, 271r) und hat mit dem der Handschriftengruppe um das Wiener Neustädter Missale XII A 10 nichts zu tun.
Anm. 39-1: Schmidt 1967, 150, Nr. 82 (mit Literatur).
Anm. 41-1: Eine sehr ähnliche Gewanddrapierung zur Johanna von Durazzo zeigt die Maria Magdalena des Kanonbildes im 1409 datierten Hasenburg Missale (Schmidt, Gotik in Böhmen, Abb. 186). Übergroße, am Boden ausschwingende Gewandzipfel wie beim Wilhelm und Moses treten in vergleichbarer Form schon im Parament von Narbonne auf (etwa beim Johannes der Kreuzigung — s. Meiss, Abb. 1).
Anm. 41-2: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 228.
Anm. 43-1: Auf 115va findet man denselben rundköpfigen Christus mit Mittelscheitel wie in der Initiale auf 138r; die Binnenzeichnung des Oberkörpers (hochgezogene Brustkonturlinie) entspricht der des Gekeuzigten auf 138r. Der Prophet auf 132va ist typenmäßig ebenfalls mit Christus vergleichbar (Haartracht, kurze, fleischige Nase, lockerer Bart); im Gewand sind dieselben beiden Grüntöne miteinander kombiniert wie beim Petrus der Initiale von 138r.
Anm. 43-2: Schmidt, ÖZKD 1962, Abb. 14.
Anm. 44-1: Die beiden unfigürlichen Initialen auf 265r und 274v — jenes Doppelblattes, das den Beginn des siebenten Buches (274r) enthält - unterscheiden sich in ihrer Ornamentik von den übrigen Initialen dieser Lage. Die Form ihrer Rankenblätter entspricht jenen auf 274r; das genannte Doppelblatt wurde somit zur Gänze von jener Hand, die das blattornament auf 274v geschaffen hat, ausgestattet.
Anm. 45-1: Schmidt, ÖZKD 1962, 1-15.
Anm. 45-2: Schmidt, ÖZKD 1962, 3, Abb. 3.
Anm. 45-3: Holter 1955, 220.
Anm. 45-4: Schmidt 1967, 150, Nr. 82.
Anm. 46-1: Siehe Seite 42.
Anm. 46-2: Schmidt 1967, 150, Nr. 82.
Anm. 47-1: Holter 1955, 221.
Anm. 48-1: Schmidt 1967, 150, Nr. 82
Anm. 48-2: Schmidt 1967, 152, Nr. 83.
Anm. 48-3: Harrsen 1959, .... Harrsen 1974, Nr. 38.
Anm. 48-4: Schmidt 1967, 154, Nr. 87.
Anm. 48-5: Schmidt 1967, 154, Nr. 86.
Anm. 49-1: Die Meinung von Schmidt (1967, 150, Nr. 82), daß die Initiale Cvp 2783, 163v dem Illuminator Nikolaus zuzuschreiben wäre, impliziert die hier aufgezeigten Zusammenhänge.
Anm. 49-2: Auf die grundsätzliche Verwandtschaft der Ornamentik des Lyra-Meisters mit den St. Pöltner Missale-Fragmenten hat Schmidt (ÖZKD 1962, 12 f.) hingewiesen. Was die Buchstabenkörperfüllungen anbelangt, ist diese Verwandtschaft weniger ausgeprägt als die zum RD.
Anm. 50-1: Zur Initiale CCl 602, 164v siehe Seite 87.
Anm. 51-1: Zum Rahmensystem siehe Schmidt, ÖZKD 1962, 12. Dort verweist Schmidt auch auf das "strukturell sehr ähnliche Rankenwerk" eines Einzelblattes aus einem St. Pöltener Missale von 1400/1410 (Schmidt Abb. 15). Ergänzend dazu sei vermerkt, daß die Ranken-Blattformen der St. Pöltener Missale-Fragmente – die in dem Lyra-Meister zugeschriebenen Handschriften nicht, im RD nur in einigen Fällen in ähnlicher Form (siehe Seite 45) begegnen – zweifellos von der Hand stammen, die die unfigürlichen Initialen eines Psalteriums aus Dürnstein (St. Florian, Cod. XI 407 [Kat. Nr. 28]) ausgeführt hat. Als charakteristisch sei das zipfelähnliche Ende ovaloidähnlicher Blattlappen genannt.
Anm. 51-2: Siehe Seite 52.
Anm. 52-1: Die kurzen Fadenausläufer sind ähnlich denen auf 1v der Historia-Handschrift, die Perlen haben jedoch nie die vom erstgenannten Florator gerne verwendete eckige Form. Als Kennzeichen des bislang nur auf 2r der Historia-Handschrift und in Cvp 381 nachgewiesenenen Fleuronnées sei auf die Art des Perlenbesatzes an der linken Außenkontur der Initiale hingewiesen (dort alternieren stets breite Perlen mit schmalen höheren) und auf die die Außenkontur begleitenden E-Stücke. Da lediglich eine Aufnahme von 1v und 2r genannter Handschrift zur Verfügung stand, kann über die restlichen Fleuronnéeinitialen keine Aussage gemacht werden.
Anm. 53-1: Siehe Seite 91 f.
Anm. 53-2: Man vergleiche etwa die Rankenausläufer Cvp 328, 1r oben mit denen der Historia-Handschrift auf 1r rechts. Oder die Schaftfüllungen Cvp 381, 1r – Cvp 2783, 183r. Der Rahmen der Initiale Cvp 381, 2r ist wie der der Lucas-Initiale Cvp 2783, 1r ausgeführt: als breite, mit einem plastischen Muster (hier Rhomben und Kreise) belegte Initialgrund-Einrahmung mit Aufhellung der inneren Seite des unteren Rahmenstücks.
Anm. 54-1: Dieses dreiteilige Blattform findet sich in sehr ähnlicher Form auch in der Historia-Handschrift (vor allem auf 2r links und oben). Während sie in Cvp 2783 bereits einen schematischeren und entwicklungsgeschichtlich fortschrittlicheren Duktus aufweist (z.B. Cvp 2783, 183r).
Anm. 55-1: Holter 1955, 221.
Anm. 55-2: Siehe Siehe 59 f.
Anm. 56-1: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 222, Anm. 1. Die teilweise von Oettinger abweichenden Blattangaben ergeben sich aus der in jüngerer Zeit durchgeführten Neufoliierung von CCl 67. — Die Initialen sind oben in ihrer ursprünglichen Abfolge aufgezählt worden. Zur Rekonstruktion des Grundstocks des Antiphonars siehe Kat. Nr. 36.
Anm. 56-2: Siehe Seite 77 f.
Anm. 58-1: Siehe Schmidt, Gotik in Böhmen, 249, Abb. 189-191.
Anm. 59-1: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 229.
Anm. 60-1: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 228.
Anm. 60-2: Diese Eintragung ist nicht so zu verstehen, daß die Bücher irgendwo bereits im fertigen Zustand gekauft wurden — denn, daß solche Texte auf Vorrat geschrieben wurden, dafür war der Markt zweifellos zu klein -, sondern so, daß die Kosten für das Abschreiben der Texte und das Ausschmücken der Bücher mit Lombarden, Fleuronnée und Deckfarbeninitialen von dem gestifteten Geld bezahlt wurden.
Anm. 61-1: Siehe Seite 89.
Anm. 61-2: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 225.
Anm. 61-3: Was eventuell als Beleg für die Tätigkeit derselben Hand in beiden Darstellungen gewertet werden könnte, ist jenes Rankenornament in den Seitenwangen des Johannes-Thrones, das sich völlig identisch im oberen Teil des Thrones der Verkündigungsmaria wiederfindet.
Anm. 61-4: Siehe Seite 78.
Anm. 62-1: An verbindenden Elementen seien genannt: Das im Duktus übereinstimmende violette Federgeschnörkel der Vier-Beeren-Motive und die in die vertikalen Rankenstengel interpolierten Blattmasken in CCl 36 und 37; die bis in kleinste Details der Weißhöhung übereinstimmenden vierteiligen Blattrosetten in den Buchstabenkörperschäften in CCl 37 und 38.
Anm. 62-2: Initialbild und Ornamentik des Antiphonar-Blattes sind von derselben Hand ausgeführt worden, wie das im Initialbild und in den Rankenblättern in völlig übereinstimmendem Farbton verwendete Rosa beweist.
Anm. 63-1: Oettinger, Illuminator Nikolaus, 232 f. Oettinger datiert "gegen 1430".
Anm. 63-2: Schmidt 1967, 152, Nr. 92.
Anm. 63-3: A. Saliger, Slgs.-Kat. Erzbischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Wien 1973, 24, Nr. 5. Ergänzend sei vermerkt, daß sich das Kanonbild (225x175) auf einem unbeschriebenen Einzelblatt (Seite 67 f.) befindet. Ein Hinweis auf das Stephanus-Patrozinium findet sich in der Handschrift auf Seite 45 f. im Gebet Suscipe, sancta trinitas... nach der üblichen Erwähnung von Johannes Baptista und den Apostelfürsten: "...et sancti prothomartiris tui Stephani hic patroni..."
Anm. 63-4: Die Physiognomien sind wegen des Größenunterschiedes nur beschränkt vergleichbar. In der sorgfältigen Wiedergabe des Mundes und im zart gezeichneten Augenbrauenschwung stimmt die Turs-Missale-Maria mit dem Johannes der Himmelfahrt überein.
Anm. 64-1: Ausst.-Kat. Europäische Kunst um 1400, Wien 1962, 127, Kat. Nr. 61, Tafel 15.
Anm. 65-1: E. Vavra, Ein Codex in Madrid, Bibl. Nat. Ms B 19, Vit 25-7. Ungedr. Diss. Wien 1975.
Anm. 65-2: Die das Kanonbild umziehende Federranke mit interpolierten Blüten in Deckfarbenmalerei wohl bereits von der Hand des Albrechtsminiators. Man vergleiche z.B. die Federrankenbordüre im 1438/39 datierten Gebetbuch für König Albrecht II Melk, Cod. 1080 (Schmidt 1967, Abb. 27), die mit jenen des jüngeren Gebetbuches Cvp 2722 völlig übereinstimmen.
Anm. 65-3: Siehe Seite 90.
Anm. 66-1: Oettinger, Illuminator Veit, 89.
Anm. 66-2: Schmidt 1963, 105, Nr. 85.
Anm. 66-3: Die Physiognomie Marias ist wegen ihrer Kleinheit kaum überzeugend zu vergleichen; mit ihrer vorspringenden Nase unterscheidet sie sich von den Marienfiguren der Initialen CCl 66, 327v und 68, 13r und steht dem Gesichtstypus der Maria von CCl 67, 196r nahe.
Anm. 67-1: Dies gilt vor allem für CCl 273. Siehe Seite 71 f.
Anm. 67-2: Siehe Seite 74.
Anm. 67-3: Einer ähnlichen Figurennische ist der weitaus qualitätvollere (allerdings auch weitaus größere) Petrus des Illuminators Nikolaus (CCl 67, 61v) eingeschrieben.
Anm. 68-1: Zur Klosterreform in Österreich im Anschluß an das Konstanzer Konzil siehe unter anderem I. Zibermayr, Zur Geschichte der Raudnitzer Reform, in: Mitteilungen des Österr. Instituts für Geschichtsforschung, Ergänzungsband IX, Innsbruck 1929, 323-353.
Anm. 68-2: Oettinger, Illuminator Veit, 86-92.
Anm. 69-1: Auf Seite 89 seines Aufsatzes über den Illuminator Veit nennt Oettinger folgende Codices: "M.S. 35, 67 und 290... sowie das Missale, dessen Kanonbild im Schaukasten der Handschriftensammlung gezeigt wird." Statt 67 sollte zweifellos 273 stehen, mit dessen Mariendarstellung sich Oettinger im folgenden auseinandersetzt. Hingegen ist unklar, von welchem Kanonbild Oettinger spricht, da die jüngsten Kanonbilder in Klosterneuburger Handschriften — abgesehen von dem des sog. Sierndorf-Missales CCl 71 — erst aus dem fünften Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts stammen. Vielleicht meint Oettinger die Kreuziguungsdarstellung aus dem 1427 datierten CCl 11, der jedoch einen Psalmenkommentar enthält.
Anm. 69-2: Zusammengestellt bei Oettinger, Illuminator Veit, 91, Anhang.
Anm. 69-3: Siehe z.B. Černík, Schriftwesen, 144, 176, 177 und 145, Z. 230-235.
Anm. 72-1: Der enge Zusammenhang der Ornamentik von CCl 290 zu den Handschriften der frühen zwanziger Jahre wird auch durch die 50 kleinen Initialen der Handschrift belegt (z.B. 26r, 159r, 292r, 359r, 402v).
Anm. 72-2: Oettinger, Illuminator Veit, 89.
Anm. 72-3: Die Gleichartigkeit des Ornamentvokabulars in CCl 722 B und — als Beispiel für die zweite Handschriftengruppe — CCl 58 können auch Vergleiche folgender Initialen zeigen: CCl 722 B, 1r, zweite Initiale — CCl 58, 26v; CCl 722 B, 2r, zweite Initiale — CCl 58, 3v.
Anm. 73-1: Siehe Kat. Nr. 44.
Anm. 74-1: CCl 268: Papierhandschrift mit Predigten des Bernhardus Claraevallensis. Ausstattung: Rubrizierung. Rote Lombarden von mehreren Händen (in keiner der in Rede stehenden Handschriften des dritten Jahrzehnts nachweisbar). Nur zum Textbeginn sechszeilige unfigürliche Deckfarbeninitiale mit Rankenausläufern.
Anm. 75-1: Siehe Seite 86.
Anm. 75-2: Oettinger, Illuminator Veit, 89.
Anm. 77-1: Oettinger, Illuminator Veit, 89.
Anm. 77-2: Unterkircher, Datierte Handschriften II/1, 19.
Anm. 77-3: Nicht einbezogen wurden in die Besprechung der Klosterneuburger Handschriften des dritten Jahrzehnts die dem Michael zugeschriebenen CCl 97 un 121 (Siehe Seite 113) sowie — da nicht in Klosterneuburg entstanden — CCl 11 (Siehe Schmidt 1963, 104, Nr. 82). Zu CCl 36-38 siehe Seite 60 f.
Anm. 77-4: Siehe Seite 110 f.
Anm. 79-1: Siehe Seite 62.
Anm. 80-1: Dieses sechsteilige Blatt, das in verschiedenen Variationen die Blattornamentik bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts beherrscht, dürfte sich aus dreiteiligen Blatthälften mit verlängerter Mittelrippe entwickelt haben. Die Entwicklung führt dabei zu einer zunehmenden Abstrahierung, zu einer Verstärkung des Größenunterschieds und zu einer stärkeren Trennung der einzelnen Blattlappen. Die Entwicklungsstufen können durch folgenden Vergleich aufgezeigt werden: CCl 23, 1r — Cvp 381, 1r, RD 274r — Cvp 2783, 183r — CCl 65, 2v.
Anm. 81-1: Dieses Motiv tritt erstmals um 1410 in der Werkstatt des Martyrologiums von Gerona auf (Siehe Schmidt, Gotik in Böhmen, 250, Abb. 193).
Anm. 81-2: Siehe Seite 86 f.
Anm. 82-1: Lediglich zwischen CCl 36-38 und der Ostermorgen-Initiale (CCl 66, 132r) besteht eine derart konkrete Beziehung, daß dieselbe Hand angenommen werden darf. Siehe Seite 62.
Anm. 84-1: Schmidt 1963, 104 f. und Schmidt 1967, 155.
Anm. 84-2: Fünf weitere Initialen (Einzug in Jerusalem, die drei Frauen am Grabe, Herabkunft des Hl. Geistes [zwei mal], Regelübergabe des hl. Benedikt) werden im Budapester Museum der Schönen Künste aufbewahrt. In stilistisch engstem Zusammenhang stehen drei weitere ausgeschnittene Miniaturen in Budapest, die einem Graduale (Brünn, Nationalarchiv G 11 2) entstammen, in dem derselbe Schreiber wie im Sedlecer Antiphonar nachweisbar ist, und die Trinitätsinitiale der Rosenwald Collection der Nationalgalerie in New York. - Mit dieser Gruppe haben sich unter anderen auseinandergesetzt: Schmidt, Gotik in Böhmen, 254 f., Frinta 292 f., zuletzt Drobna.
Anm. 84-3: Budapest, Museum der Schönen Künste, Nr. 3108. Frinta Abb. 27.
Anm. 84-4: Frinta 296, Anm. 30.
Anm. 85-1: Drobna Abb. 18.
Anm. 85-2: Zum Blattornament der Seitenränder beim Josua-Meister und Martyrologium-Meister siehe unter anderem Frinta 291 f.
Anm. 85-3: Buberl 1911, 205-216. — Schmidt, Gotik in Böhmen, 207 f.
Anm. 85-4: Zum Begriff der Cadellen siehe Köllner 154.
Anm. 85-5: Ein jüngerer Vertreter dieses Ausstattungssystems wäre etwa das aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Antiphonar Vorau, Cod. 253. Siehe Buberl 1911, 233 f.
Anm. 86-1: Eine genaue Aufgliederung des Anteils der einzelnen Floratoren des Antiphonars unter Kat. Nr. 36.
Anm. 86-2: In CCl 667 findet sich neben dem Fleuronnée der Hand C aus CCl 65-68 auch das aus CCl 58; möglicherweise handelt es sich jedoch nur um verschiedene Fleuronnéeformen derselben Hand.
Anm. 86-3: Mit dem Fleuronnée von CCl 34, 342v vgl. CCl 65, 10v, 13r und CCl 722 B, 3r.
Anm. 87-1: Vgl. z.B. zu CCl 37, 34r CCl 65, 17r, zu CCl 37, 91r CCl 65, 28r.
Anm. 87-2: Vgl. z.B. CCl 722 B, 3r und CCl 290, 15r mit CCl 65, 10v und 13r.
Anm. 87-3: Vgl. z.B. CCl 66, 224r. — CCl 602: Die Deckfarbeninitiale leitet den später eingefügten Antiphonarteil (ohne Notation) eines der spezifischen Klosterneuburger Liturgie folgenden Breviers ein, dessen Grundstock um 1330 entstanden ist. Der um 1420 eingefügte Teil umfaßt die Blätter 164v-237v (erster Adventsonntag bis Karsamstag) und 405r-428v (Nachpfingstzeit); die Fleuronnéeinitialen (178v, 185r, 197r, 204r) sind von einem Florator des Klosterneuburger Skriptoriums später(?) eingesetzt worden.
Anm. 87-4: Man vergleiche etwa die Form des Perlenbesatzes an der Außenkontur der Initiale S auf 163v und den Duktus der Perlenreihen im Binnengrund der Initialen auf 114v und 183r mit der Initiale CCl 65, 17r.
Anm. 88-1: Siehe Seite 74.
Anm. 89-1: Eine untergeordnete Kraft ist auch in der aus den Jahren 1420/21 stammenden Rechnungsbucheintragung "Item uni scolari illuminatori..." faßbar (Černík, Schrift- und Buchwesen, 140, Zeile 53).
Anm. 89-2: Betont sei, daß unter den hunderten Lombardinitialen des Grundstocks des Antiphonars nur jene Buchstabenkörper verwendet werden, die auf Tafel 231 wiedergegeben sind.
Anm. 90-1: Nur jene Handschriften sind in die Übersicht aufgenommen worden, deren Lombarden in anderen Handschriften wiederkehren.
Anm. 91-1: In gegebenem Fall würde man auf diese Weise über ein Dutzend Kräfte erhalten. Daß eine solche Anzahl in einem Kloster genügend Beschäftigung vorfand, ist kaum anzunehmen. — Jenem Florator Paul, den die Stiftsrechnungen von 1424/25 nennen (Černík, Schrift- und Buchwesen, 147, Zeile 310), ist leider keine bestimmte Handschrift zuordbar.
Anm. 92-1: Eine Eintragung von 1416/17 in einem Klosterneuburger Rechnungsbuch - "Jacobo scriptori pro capitalibus" (Černík, Schrift- und Buchwesen, 139, Zeile 22) — ist wahrscheinlich als Lohn für eingesetzte Lombarden zu verstehen. Černík übersetzt "capitalibus" mit "für Kopfbedeckungen" (Černík a.O. Anmerkung 3); daß so jedoch auch Lombarden benannt wurden, ist an der Tabula in CCl 56 (datiert 1433) nachweisbar. Deren Überschrift (auf 318v) lautet: Incipit tabula... circa quam est notandum, quod omnes rige que incipiunt a rubeis capitalibus (in der Tabula als Lombard-Initialen ausgeführt) ostendunt materiam vel questionem principalem in principiis omnium capitulorum. Sed alie rige que non incipiunt a capitalibus sed a simplicibus versalibus (einfache Majuskeln in schwarzer Tinte) ostendunt incidentalia...
Anm. 92-2: Siehe Seite 122 f.
Anm. 93-1: Die älteste datierte Handschrift, in der Initialen dieser Hand nachweisbar sind, ist der CCl 57 (1433), die jüngste datierte CCl 152 (1459). Unter anderem sind Initialen dieser Hand auch zu finden in CCl 6, 48, 61, 65-68 (in Teilen der Ergänzungen des fünften Jahrzehnts des 15. Jahrhunderts), 89 (italienische Handschrift des 13. Jh. mit nachgetragener Initiale zum Buchbeginn), CCl 133-134 (1452), 496 (1443), 722, 955 (1458).
Anm. 94-1: Literatur zitiert unter Kat. Nr. 49.
Anm. 94-2: New York, Public Library M. 16, Bl. 8-11. Siehe Schmidt 1963, 110, Nr. 133. Wappen des Stiftes auf 8r.
Anm. 95-1: Schmidt datiert das Missale-Fragment "Mitte 15. Jahrhundert" (Schmidt 1963, 110, Nr. 133).
Anm. 95-2: Ausst.-Kat. Spätgotik in Salzburg, 220, Nr. 239.
Anm. 96-1: München, Cod. lat. 15701. Siehe Ausst.-Kat. Spätgotik in Salzburg, 218, Nr. 237.
Anm. 96-2: Siehe auch Seite 63 f.
Anm. 96-3: Schmidt 1967, 157. Die Initiale auf 1r der "Büchlein von der Sphaera"-Handschrift New York, Pierpont Morgan Library, M. 722 (Schmidt 1967, 150) entspricht in der Form ihrer Blattausläufer den Initialen des St. Pöltener Missales so deutlich, daß man eine unmittelbar aufeinanderfolgende Entstehung (gegen 1430) der beiden Codices annehmen muß.
Anm. 96-4: Unterkircher, Inventar I, 37.
Anm. 97-1: Zu diesen Klosterneuburger Handschriften siehe Seite 73 f.
Anm. 97-2: Der von Schmidt (Schmidt 1963, 106, Nr. 99) 1425/30 datierte CCl 124 dürfte wohl etwa gleichzeitig mit CCl 56 (datiert 1433) und CCl 57 (datiert 1432) entstanden sein (vgl. Schrift und Blattranken von CCl 57, 21v und CCl 124, 6r); gleichfalls in die frühen dreißiger Jahre ist die im Duktus ihrer Blattranken völlig entsprechende Berliner Handschrift zu datieren.
Anm. 97-3: Wegener (zit. Kat. Nr. 11), 24 f.
Anm. 98-1: M. Harrsen, Central European Manuscripts in the Pierpont Morgan Library, 1958, Nr. 47.
Anm. 98-2: Schmidt 1967, 160, Nr. 94, Abb. 27. — Vergleiche hingegen die abweichende Darstellung desselben Themas auf 28v in CCl 67.
Anm. 98-3: Cvp 666-668 — ein dreibändiger Psalmenkommentar des Augustinus, dessen letzter Band 1458 datiert ist (zu Cvp 668 siehe Unterkircher III/1, 24, Abb. 156) — enthält insgesamt elf Deckfarbeninitialen; Cvp 666, 1r, 2v, 3r, 41v, 109r, Cvp 667, 1r, 2r, 83r, 163r, 255v, Cvp 668, 1v, 2v, 64v, 124v. Die Fleuronnéeinitialen von mehreren Händen.
Anm. 98-4: Bei Unterkircher zu früh ("um 1400") angesetzt (Unterkircher, Inventar I, 28).
Anm. 99-1: Der in Textura von anderer Hand als der Rest des Cod. 616 geschriebene Kanon (er bildet keine eigene Lage und ist mit denselben Lombarden wie die übrigen Lagen ausgestattet) ist mit einer T(e igitur)-Initiale mit dreiseitigen Rankenausläufern von der Hand des Albrechtsminiators ausgeschmückt. Die übrigen Deckfarbeninitialen der Handschrift (1r, 9v, 15r, 113v, 126r, 129r, 135r, 168r, 175v) stammen von einer weit schwächeren Hand, die auf 1r die Rankenformen des ersten Kanonblattes sklavisch nachgeahmt hat.
Anm. 99-2: Schmidt 1963, 109, Nr. 132.
Anm. 99-3: Laut Kolophon (271r) 1455 von Bruder Wolfgang Frischmann vollendet.
Anm. 101-1: Literatur zur Handschrift zitiert unter Kat. Nr. 51.
Anm. 101-2: Zitiert bei W. Voss, Eine Himmelskarte vom Jahre 1503 mit dem Wahrzeichen des Wiener Poetenkollegiums als Vorlage Albrecht Dürers, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 64, 113 f.
Anm. 102-1: Daß zumindestens für den größten Teil des Cvp 5418 dieselben Papiersorten wie für den Cvp 5415 verwendet wurden – ein Umstand, der für sich allein genommen, die Entstehung der beiden Handschriften innerhalb eines Zeitraumes weniger Jahre bedeutet –, beweisen identische Wasserzeichenmarken: identische Einzelmarken finden sich etwa auf Cvp 5415, 2, 27 = Cvp 5418, 3, 25, 79, 89 oder Cvp 5415, 8 = Cvp 5418, 9, 116 oder Cvp 5415, 97 = Cvp 5418, 47. Beide Codices wurden zudem von derselben Hand geschrieben (von anderer Hand nur Cvp 5418, 173r-178v) und mit Lombarden ausgeschmüclkt. Auch ihre Einbände sind völlig identisch; die als Vorsatz und Nachsatz in Cvp 5418 verwendeten Fragmente entstammen derselben Handschrift wie der Rest eines Nachsatzblattes zwischen 241 und 242 in Cvp 5415. Das in beiden Handschriften auf den Vorderdeckel aufgeklebte Papierblatt mit Inhaltsverzeichnis ist von derselben Hand beschrieben worden. Cvp 5415 trägt auf 1r die neuzeitliche Signatur 11, Cvp 5418 12. Cvp 5418 enthält auf 39r-45r, 119r-122v, 141r-143v Architekturdarstellungen in aquarellierter Federzeichnung zur Veranschaulichung von Methoden der Höhenwinkelmessung (Kopernikus-Ausstellung 8, Nr. 23).
Anm. 103-1: Unterkicher II/1, 135.
Anm. 103-2: Siehe Seite 92 f.
Anm. 103-3: Verzeichnis der noch erkennbaren Symbole unter Kat. Nr. 51. Eine Auswahl derselben wurde an das Institut für Astronomie der Universität Wien gesandt. Laut Auskunft von Doz. Dr. M. Firneis handelt es sich dabei um Planetensymbole in einer — in Bezug auf die Sternbilder — teilweise ungewöhnlichen Form und Lage.
Anm. 103-4: Der Text zu den Sternbildern des CCl 125 ist im wesentlichen dem Liber introductorius des Michael Scotus entnommen. Zur Ikonographie der diesen Text illustrierenden Sternbilder siehe Saxl, 15-19.
Anm. 104-1: Propst Georg Müstinger (1418-1442), auch als Astronom und Geograph tätig, hatte bereits um 1420 gemeinsam mit seinem Lehrer, dem Wiener Universitätsprofessor Johannes von Gmunden, im Stift eine kartographische Schule eingerichtet (F. Röhrig, Klosterneuburg. Wiener Geschichtsbücher 11. Wien-Hamburg 1972, 50). Die Stiftsbibliothek verwahrt heute von zur Zeit dieses Propstes angeschafften astronomischen Handschriften nur noch fünf: CCl 682 (datiert 1435), CCl 683 (nach 1431), CCl 684 (1420/30), CCl 686 (1430/40), CCl 1238 (1430/40); mit Ausnahme des ersten Codex jedoch ohne figürliche Darstellungen. Die Handschriften gehörten ursprünglich sicher nicht der Konventsbibliothek sondern der Propstbibliothek an. Das ist einerseits vom Inhalt der Handschriften her verständlich, deren astronomische Zeichnungen und Tabellen nur für einem auf dem Gebiet der Astronomie wissenschaftlich Tätigen nützlich waren, und wird andererseits auch durch die Signierweise der Handschriften nahegelegt. Diese enthalten keine der seit 1420/30 in der Stiftsbibliothek gebräuchlichen Signaturen in Form einer Buchstaben-Zahlen-Kombination (z.B. "a 20"), sondern weisen eine meist über das dem Text vorangestellte Inhaltsverzeichnis gesetzte fortlaufende Zählung auf: Cvp 5266 — Liber primus, Cvp 2332 — Liber tercius, CCl 682 — Liber secundus, CCl 686 — Liber decimus.
Anm. 104-2: Daß etwa das Orion-Sternbild in CCl 125 einen Schild vor der Brust trägt und nicht wie in Cvp 5415 eine Keule sondern ein Schwert erhoben hat. wird durch den Text auf 13vb gefordert: "...id est homo ornatus in manu habens nudum ensem et bene erectum et in altera manu cornu bovis involutum et scutum ad collum..."
Anm. 105-1: Oettinger 1938, 79 f.: "Bei der kleinen Kreuzigung aus dem Neukloster, dem Berliner Christophorus und zum Teil noch der Lambrechter Kreuztragung finden wird die gleiche Flächengebundenheit der Gestalten, das spröde Gegeneinanderstoßen der hampelmannartig gespreizten Glieder, die tänzerisch gefederten Schenkelstellungen... Man vergleiche nur den bogentragenden "Boetes" mit dem Berliner Christoph, bis in Einzelheiten der Fußstellung hinein". — Die Flächengebundenheit und die gespreizten Glieder sind ikonographisch bedingt, die Fußstellung des Boetes auf 10vb des CCl 125 entspricht zwar der des Berliner Christophorus, doch kann aus einem solch allgemein verbreiteten Motiv kein näherer Zusammenhang abgeleitet werden.
Anm. 105-2: Schmidt 1963, 110, Nr. 142.
Anm. 105-3: Zur Darstellung des Sternbildes der Milchstraße siehe G. Wissowa, W. Kroll, Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft VII, Stuttgart 1912, 570 f.
Anm. 106-1: Ausst.-Kat. Europäische Kunst um 1400, Wien 1962, 127, Nr. 61: "um 1430". — Ausst.-Kat. Gotik in der Steiermark, St. Lambrecht 1978, 122, Nr. 93: "um 1425".
Anm. 106-2: Besonders deutlich sind die Ergänzungen etwa beim Sternbild des Drachens auf 21r. Im vertikalen Teil des Drachenleibes wurde die rechte Kontur und die dort ansetzende Schraffierung bis zur ersten Einrollung ergänzt, ebenso die linke Kontur und Schraffierung zwischen erster und zweiter Einrollung. Die untere Kontur des Kopfes wurde durch eine Bogenlinie markert. Teile der Körperkontur dürften auch bei den Darstellungen auf 223v, 225v und 226r später nachgezogen worden sein. Besonders häufig sind winzige Ergänzungen in den Gesichtern. Eine Physiognomie, die mit Sicherheit nicht nachträglich verändert worden ist, ist die des Wassermannes auf 240r. Während das rechte Auge durch einen kleinen Punkt angedeutet ist, werden beim linken nur die Augenlider konturiert. Die Gesichtskontur ist nur partiell mit Feder ausgeführt. Der untere Abschluß der leicht höckrigen Nase, der die beiden Nasenlöcher verbindende kurze Horizontalstrich ist ebenfalls nicht in Tinte ausgeführt worden. Gerade dieses Details ist später häufig mit schwarzer Tinte ergänzt worden, z.B. auf 222v oder 236r.
Anm. 108-1: E. Vavra, Ein Codex in Madrid, Bibl. Nat. Ms. B. 19, Vit 25-7. Studien zur Wiener Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Diss. Wien 1975.
Anm. 108-2: Diese Art der Binnenzeichnung zeigen etwa Halbakte des Meisters der Votivtafel von St. Lambrecht und aus dessen Umkreis; z.B. der Christus der Kreuzigung des Museums mittelalterlicher Kunst in Wien (E. Bamm, Katalog des Museums mittelalterlicher österreichischer Kunst, Wien, Abb. 13) oder der Christus der Beweinungs- und Grablegungsszene des Londoner Blattes (abgebildet bei Oettinger 1938, Tafel 75).
Anm. 108-3: Zu den Gründen für die Darstellung von hinten gesehener Sternbilder auf Sternkarten und Himmelsgloben siehe T. Przypkowski, Bylicas Sternglobus und die ersten neuzeitlichen Himmelskarten, in: Der Globusfreund 11 (1962), 105 f.
Anm. 109-1: Zu den astronomischen Handschriften König Wenzels siehe Kraša 194-208.
Anm. 109-2: Man vergleiche etwa die bei Kraša in Abb. 157-160 wiedergegebenen Zodiakalzeichen mit den entsprechenden des Cvp 5415 oder die Cassiopeia der Wiener Handschrift mit der der Münchener (Kraša Abb. 164).
Anm. 109-3: Kraša 210 und Abb. 155b.
Anm. 109-4: Kraša 211 und Abb. 164-170.
Anm. 109-5: Saxl 1927, 30 f.
Anm. 109-1: Von seiner Hand stammen 28 kolorierte Bilder in der namengebenden Handschrift London, British Museum, Add. Ms. 24189. Siehe Schmidt, Gotik in Böhmen, 255 und zuletzt L. v. Wilckens in Ausst.-Kat. Kaiser Karl IV (1978) 20, Kat. Nr. 9.
Anm. 109-2: Z.B. in der Dornenkrönung Christi auf 14v.
Anm. 110-1: Oettinger, Illuminator Michael, 1-16. Ä Holter 1955, 223 f. — Schmidt 1963, 105, Nr. 89-96.
Anm. 110-2: Zwischen 1446 und 1476 nachweisbar. Zu Meister Mathias zuletzt Holter CM, 7 f.
Anm. 110-3: Auf die durch Einfügen neuer Lagen erforderliche Neubindung der Antiphonarbände bezieht sich wahrscheinlich die Rechnungsbucheintragung "1 hewt auf den grossen antiphoner" aus dem Jahre 1443 (Černík, Schrift- und Buchwesen, 160, 765).
Anm. 111-1: Zum Missale des Collegium ducale der Sammlung Ludwig, Aachen: Schmidt 1967, 156, Nr. 89. — von Euw/Plotzek, 245-248. — Ausst.-Kat. Die Parler und der Schöne Stil 1350-1400 (Köln 1978), Bd. 2, 435.
Anm. 111-2: Promptuarium des Ulrich von Albeck, Bischof von Seckau 1417-1431. Literatur: Holter 1955, 224 und Anmerkung 26. — Schmidt 1967, 156, zu Nr. 90.
Anm. 111-3: Klagenfurt, Museum Rudolfinum, Archiv des Geschichtsvereins für Kärnten, Cod. 8/4. Literatur: H. Menhardt, Handschriftenverzeichnis der Kärtner Bibliotheken 1 (Wien 1927), 226; Schmidt 1967, 136. — Die Haupthand des wohl in den zwanziger Jahren entstandenen Missales (nach Menhardt aus der Passauer Diözese), die von den figürlichen Darstellungen den knienden Papst auf 6v und den Schmerzensmann auf 127r geschaffen hat, zeigt zwar Beziehungen zu Michael (etwa in der Form der Blattranken — vgl. CCl 66, 260r — und in der Ikonographie der Adventinitiale — ein kniender Papst ebendort auch im St. Lambrechter Missale Graz, UB, Cod. 128 auf 8r), kann jedoch weder mit dem qualitativ schwächeren Michael noch mit dem Meister des Kremnitzer Stadtbuches identifiziert werden (die Unmöglichkeit einer solchen Gleichsetzung zeigt etwa ein Vergleich des Klagenfurter Schmerzensmannes mit Gekreuzigten der genannten Meister).
Anm. 111-4: In der linken oberen Ecke.
Anm. 112-1: Schmidt 1967, 155, Nr. 88. — von Euw/Plotzek (246) schreiben im Gegensatz zu Schmidt Weltgericht und Kreuzigung des Kremnitzer Stadtbuches derselben Hand zu. Die verschiedenen Gesichtstypen, das seichtere Faltenrelief, der kleinteiligere Gewandsaum der Maria sprechen meines Erachtens jedoch für die Zuschreibung des Weltgerichtsblattes an Michael. Mit diesem vergleichbar sind etwa die Figuren auf 1r des Grazer Codex 23.
Anm. 113-1: Die Ölbergszenen des Stadtbuches und Aachener Missales stimmen zudem in der identischen Zeichnung des Terrains und in der farbigen, mit Sternen übersäten Anlage des Hintergrundes überein (im Antiphonar auf Goldgrund gemalte Sterne).
Anm. 114-1: Bei H. P. Kraus, Fifty Mediaeval and Renaissance Manuscripts (New York 1958), 39 wird diese Figur als Gott Vater bezeichnet, bei von Euw/Plotzek 245 als David. David ist zweifellos in der Adventinitiale des Preßburger Missales 218 (Güntherová Abb. 91) dargestellt. Wie die Figur der Adventinitiale des Aachener Missales hält er Szepter und Reichsapfel, trägt jedoch eine einfache Krone und ist als etwas jüngerer Mann gegeben. Hingegen dürfte die Figur des Aachener Missales wahrscheinlich als Gott Vater zu interpretieren sein (Gott Vater — allerdings in nicht vergleichbarer Ikonographie — in der Adventinitiale zeigt auch das 1426 datierte St. Lambrechter Missale Graz, UB, Cod. 122), da sie ikonographisch völlig mit der Figur des CCl 97 übereinstimmt, mit der auf Grudsnd des Initiums des Textes — Alpha et o(mega). Unum in essencia et trinum in personis... — eindeutig Gott Vater gemeint ist.
Anm. 115-1: Die Handschrift wurde bislang in die vierziger Jahre datiert (Oettinger, Illuminator Michael, 10; Schmidt 1963, 106, Nr. 96), ihre enge Verwandtschaft zu den oben genannten Handschriften legt jedoch eine Datierung "um 1430" nahe.
Anm. 116-1: Zu CCl 78: Oettinger, Illuminator Michael, 12. —
Holter 1955, 224: "...die Preßburger Urkunde von 1436 etwa gleichzeitig." —
Schmidt 1963, 105, Nr. 92.
Zu CCl 613: Oettinger datiert die Handschrift "in die letzten Jahre" der
Regierungszeit ihres Auftraggebers (Propst Georg Müstinger, +1442) und
verweist auf die Ähnlichkeit der Rankendekoration zur Preßburger Urkunde
(Oettinger, Illuminator Michael, 5). Aus der Tatsache, daß im vierten
Jahrzehnt Michael in den Rechnungsbüchern nur 1437 und 1438 genannt wird,
schließt er, daß dieser neben dem CCl 682 auch den CCl 613 1437/38
illuminiert hat (Oettinger, Illuminator Michael, 14) — eine wegen der
Lückenhaftigkeit mittelalterlicher Rechnungsbucheintragungen sehr
anfechtbare Schlußfolgerung. — Schmidt 1963, 106, Nr. 94.
Anm. 117-1: Die Bildfelder sind in CCl 78 gegeüber CCl 613 meist größer, da an Stelle der historisierten Initialen des CCl 613 in CCl 78 in der Mehrzahl Miniaturen getreten sind.
Anm. 117-2: Oettinger, Illuminator Michael, 3, Abb. 3. — Schmidt 1967, 160, Nr. 95.
Anm. 118-1: Eine Geburt-Christi-Darstellung, in der die Architektur eine ähnliche Funktion hat, ist die des um 1355/60 entstandenen Liber viaticus Prag, Nationalmuseum, Cod. XIII A 12 (Schmidt, Gotik in Böhmen, München 1969, Abb. 99).
Anm. 118-2: Die Landschaft im Hintergrund der Christi-Geburt-Szene des Cvp 326 ist formal der der Verkündigung des 1438/40 entstandenen Albrechtsaltares verwandt (Farbabbildung bei E. Baum, Katalog des Museums mittelalterlicher österreichischer Kunst, Wien und München 1971, Tafel III, nach Seite 42) - in beiden Fällen folgt auf eine dichte Baumgruppe eine Hügelkette -, die jedoch beim Albrechtsmeister nicht in Blau- sondern vorwiegend in Braun- und verschiedenen Grüntönen gegeben ist und verglichen mit CCl 78 eine weniger deutliche Aufhellung zum Horizont hin zeigt.
Anm. 118-3: Zur Biographie der genannten Pröpste siehe B. Černík, Das Augustinerchorherrenstift Klosterneuburg. Statistische und geschichtliche Daten. Wien 1958, 138.
Anm. 118-4: Daß das Kalendar dieses Missales auf ein Augustinerstift im
österreichischen Teil der Diözese Passau verweist, hat bereits Radó erkannt.
Die Kalendareintragung zum 24.9. ("Anniversarium marchionisse") — ein
unzweifelhaftes Charakteristikum für die Herkunft der Handschrift aus
Klosterneuburg — hat Radó fälschlicherweise als "Anniversarium marchionis"
gelesen.
Bei dieser Gelegenheit seien die Eigenfeste mit ihren Festgraden der aus dem
14. und 15. Jahrhundert stammenden Klosterneuburger Kalendarien genannt (Zum
Kalendar im allgemeinen siehe V. Fiala, W. Irtenkauf, Versuch einer
liturgischen Nomenklatur, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und
Bibliographie, Sonderheft: Zur Katalogisierung mittelalterlicher und neuerer
Handschriften, Frankfurt am Main 1963, 131-134), wobei die Sigle a für ein
Eigenfest der Diözese, b für ein Eigenfest des Ordens und c für ein
Eigenfest des Klosters steht.
a 07.01. Valentinus ep. cf. (IX lectiones, bini) a 04.08. Translatio Valentini ep. (IX lectiones) b 28.08. Augustinus ep. (bini, summum festum) b 04.09. Octava Augustini ep. (IX lectiones, bini) c 24.09. Anniversarium Agnetis marchionisse (+1143, Gattin des Markgrafen Leopold III.) c 29.09. Dedicatio ecclesiae (bini) b 11.10. Translatio Augustini (bini) a 12.10. Maximilianus eo. cf. (IX lectiones) c 15.11. Anniversarium Leopoldi marchionis (+ 1136, der Überlieferung nach Gründer des Klosters). Nach 1485 (Kanonisation): Leopoldus cf. (bini) Patrozinium: Maria
Anm. 120-1: Schmidt datiert das Missale 123 "1425/30", das Missale 128 "gegen 1430" (Schmidt 1967, 156, Nr. 90). Zu diesen Handschriften hat zuletzt Holter Stellung genommen. Er meint, daß beide Codices ursprünglich nicht für St. Lambrecht bestimmt gewesen waren und nimmt für den Cod. 128 eine Entstehung in "Wien, um 1430" an (Holter in Ausst.-Kat. Gotik in der Steiermark, St. Lambrecht 1978, 188, Nr. 161). Eine inhaltliche Analyse der von derselben Hand geschriebenen beiden Missalien — unter Heranziehung des 1426 datierten St. Lambrechter Codex Graz, UB, Cod. 122 — zeigt jedoch eine übereinstimmende, nach St. Lambrecht weisende Liturgie dieser drei Handschriften. Nach St. Lambrecht weist etwa der Vermerk der Transl. Lamberti zum 22. Juni im Kalender und die Hervorhebung dieses Festes im Sanktorale durch eine eigene Sequenz. Es besteht meines Erachtens kein Anlaß, daran zu zweifeln, daß die beiden Missalien in St. Lambrecht geschrieben und somit dort auch ausgeschmückt worden sind.
Anm. 121-1: Möglicherweise von derselben Hand stammt der ca. 45 mm große, gleichzeitig mit dem Text der Mischungsformel am unteren Seitenrand von 117v des CCl 71 nachgetragene Kruzifixus. Die Übereinstimmung mit dem von CCl 613 in Haltung am Kreuz und in Details (Lendentuch, von den Unterarmen tropfendes Blut) ist offenkundig, doch zeigt der von CCl 71 eine skizzenhaftere Malweise. Die Tatsache, daß der Schreiber der Mischungsformel in Klosterneuburger Handschriften des fünften Jahrzehnts nachweisbar ist - unter anderem in dem vom Missalienmeister ausgeschmückten CCl 616-, legt eine Datierung in dieses Jahrzehnt nahe.
Anm. 121-2: Ein in ähnlicher Weise am Boden auslaufendes Gewand zeigt jedoch noch der Evangelist auf 220v des 1447/48 illuminierten Cvp 1767!
Anm. 122-1: Dafür, daß der auf einer eigenen Lage durch Schrift und Lombarden sich vom übrigen Teil der Handschrift absetzende Kanon, der die beiden dem Missalien-Meister zuzuweisenden Darstellungen enthält, eine ältere Kanonlage ersetzt hat, gibt es keine Anhaltspunkte.
Anm. 122-2: Siehe Kat. Nr. 36; dort als "Hand I" bezeichnet.
Anm. 122-3: Aus dem Umstand, daß dieses Einzelblatt mit einer Fleuronnéeinitiale des Illuminators Michael geschmückt ist (vgl. mit dieser etwa CCl 78, 26v oder CCl 682, 2v. Die fleuronnéóelosen Lombarden des Fragments sind mit jenen des CCl 78 identisch), ergibt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, daß Michael nebst den in der Literatur bekannten CCl 78 und CCl 613 und dem hier erstmals vorgestellten Budapester Missale noch ein weiteres Missale in Klosterneuburg illuminiert haben muß.
Anm. 123-1: Waren in CCl 614 (Kat. Nr. 1) die Lombarden einer einzigen Hand, das Fleuronnée hingegen drei verschiedenen Händen zuzuweisen, liegt in CCl 613 (Kat. Nr. 56) der umgekehrte Fall vor: hier stammt das Fleuronnée zu den von drei verschiedenen Kräften ausgeführten Lombarden von einer einzigen Hand. Die mit der Sigle A bezeichneten Lombarden sind die des CCl 78 und sind — nebst anderen — auch im Budapester Missale Michaels nachweisbar, die mit "C" bezeichneten stammen von einer in Klosterneuburg ca. 1430/60 tätigen Kraft (zu dieser siehe Seite 92 f.).
Anm. 123-2: Bl. 26v bildet die linke Hälfte eines Doppelblattes, dessen rechte Hälfte (21r) eine Deckfarbeninitiale des Michael enthält. Demzufolge hat der Illuminator wohl beide Initialen gleichzeitig ausgeführt.
Anm. 124-1: Schmidt 1963, 106 f.
Anm. 124-2: Holter 1955, 223.
Anm. 124-3: CCl 72 ist laut Kolophon auf 387v von einem Bruder Oswald 1452 gekauft worden. Das Kolophon stammt jedoch nicht vom Schreiber des Grundstocks, sondern ist von jener Hand geschrieben worden, die auf 388rv die Gebete "contra hereticos" und "de sancta Apollonia" eingetragen hat. Dafür, daß diese Gebete — und das Kolophon — wohl unmittelbar nach Fertigstellung des Grundstocks von CCl 72 niedergeschrieben wurden, spricht, daß der von derselben Hand wie das Kolophon in CCl 72 geschriebene jüngere Teil des CCl 609 von allen dem Missalienmeister zugeschriebenen Klosterneuburger Kanonbildern das zu CCl 72 ähnlichste enthält und der bislang übersehene Kaufvermerk von 1450 auf Ir des CCl 609.
Anm. 125-1: Man vergleiche etwa CCl 616, 163v — CCl 72, 180v, Cvp 326, 223r — CCl 72, 8r, Cvp 1767, 271r — 139v, CCl 616, 163v — CCl 960, 75v.
Anm. 128-1: Zypressen am Horizont zeigt auch das Initialbild auf 305r der 1428 datierten Grillinger-Bibel München, BSB, Clm 15701.
Anm. 128-2: Kat. Nr. 137 bei A. Hübl, Catalogus codicum manu scriptorum qui in bibliotheca monasterii B.M.V. ad Scotos Vindobonae servantur. Wien, Leipzig 1899. — Glossa in Institutiones. Aus dem Besitz des Johannes Polczmacher. Von der gleichen Hand geschrieben: CCl 43 (1451/1465), CCl 133-134 (um 1452). 14zeilige Deckfarbeninitiale H(omo) mit Rankenausläufern zum Buchbeginn. Im Binnengrund Autorbild.
Anm. 128-3: Klosterneuburger Festmissale. Geschrieben vom Schreiber des CCl 616. Zwei fünfzeilige Deckfarbeninitialen mit Rankenausläufern zum 1. Adventsonntag (1r) und zum Beginn des Kanons (44r — Geißelung Christi), eine Schmerzensmann-Miniatur (47v) im Kanontext. Lit.: Schmidt 1963, 109, Nr. 124.
Anm. 129-1: Holter 1955, 223: "...An dem großen Stundenbuch ist der Albrechtsminiator samt seinen Schülern mit 28 Initialminiaturen beteiligt..."
Anm. 129-2: Schmidt 1963, 107.
Anm. 130-1: Schon Schmidt (Schmidt 1963, 106 f.) hat auf die Möglichkeit verwiesen, daß die gleichzeitige Tafelmalerei (Albrechtsaltar von 1438/40, Klosterneuburger Magdalenenaltar von 1456) stilbildend gewirkt haben könnte.
Anm. 130-2: Sebastian trägt eine hohe Pelzmütze — eine ähnliche Mütze auch beim Florian auf 134*r -, wie sie auf zahlreichen Darstellungen Kaiser Sigismunds zu finden ist. Siehe B. Kery, Kaiser Sigismund. Ikonographie, Wien und München 1927 — Eine Darstellung Sigismunds als Sebastian oder Florian ist Kery nicht bekannt.
Anm. 134-1: Herrn Prof. G. Schmidt verdanke ich die Kenntnis der Handschrift. Graf Ernst Leonhard Harrach hat freundlicherweise eine Einsichtnahme in sein Familienmissale gewährt. Unterkircher (zit. Kat. Nr. 66, 4-7) schreibt die Deckfarbeninitialen dem Albrechtsminiator bzw. seinem Atelier zu, das Kanonblatt dem Meister Nikolaus und datiert die Handschrift Anfang der dreißiger Jahre. Tatsächlich ist das Missale jedoch aus drei Bucheinheiten zusammengesetzt. Der älteste Teil ist mit sechs historisierten Initialen von der Hand des Albrechtsminiators ausgestattet, deren Ornamentik völlig mit der des Turs-Missales übereinstimmt; nur dieser Teil ist etwa 1425/30 zu datieren. Ein anderer Teil zeigt unfigürliche Initialen des Lehrbüchermeisters, wiederum ein anderer enthält das Kanonbild und die T(e igitur)-Initiale aus dem Umkreis des Missalienmeisters. Die beiden letztgenannten Teile könnten etwa gleichzeitig um 1450 oder im Abstand von etwa 10 bis 20 Jahren entstanden sein.
Anm. 136-1: Das das Kanonbild konturierende Fleuronnée ist völlig identisch mit dem des Kanonbildes von CCl 616; dasselbe Fleuronnée ist auch in Cvp 1767 (z.B. 271r) und auf 141v des CCl 606 nachzuweisen.
Anm. 136-2: Darauf, daß die Geißelungsszene des Harrach-Missales ikonographisch mit der des Turs-Missales übereinstimmt, hat schon Unterkircher (zit. Kat. Nr. 66) hingewiesen. Den zeitlichen Abstand zu letztgenannter zeigt der zusammengeschobene Ärmel des rechten Schergen im Harrach-Missale an.
Anm. 137-1: Das Missale CCl 603 ist aufgrund äußerer Merkmale (siehe Kat. Nr. 65 Abschnitt Schrift) und inhaltlicher (von Ort zu Ort häufig abweichende Teile wie Ankleidegebete, Sequenzen der Osterwoche etc. entsprechen der spezifischen Klosterneuburger Liturgie) eindeutig für das Stift Klosterneuburg geschrieben worden. Eigentümlich und ohne Parallelfall unter den Klosterneuburger Missalien ist jedoch, daß die im Kanon auf das Libera nos folgenden Gebete in Wortlaut und Abfolge mit der Liturgie der Passauer Domkirche, nicht jedoch mit der davon deutlich unterschiedenen der Klosterneuburger Stiftskirche übereinstimmen. Die Möglichkeit, daß eine quasi auf Vorrat geschriebene und illuminierte Kanonlage einem in Klosterneuburg geschriebenen Missale eingefügt worden ist, scheidet aus, da die Kanonlage in Schrift und Ausstattung (Deckfarbenschmuck wie Lombarden) mit dem Rest der Handschrift eine Einheit bildet.
Anm. 138-1: Pap., Perg. 260 Bl. 385x285. Wien, 1448. Deutsche Historienbibel. Literatur: Ausst.-Kat. Spätgotik in Salzburg, Salzburg 1972, 244, Nr. 247; O. Mazal, Himmels- und Weltenbilder, Wien 1973, 123; Ch. Ziegler, Studien zur Stilherkunft und Stilentwicklung des Buchmalers Martinus Opifex. Ungedr. Diss., Wien 1974, 258 ff. — Ziegler identifiziert den Illuminator der Blätter 26r-38v dieser Handschrift — von ihr als "Hieronymusmeister" bezeichnet — mit jener Hand, die den Hieronymus auf 1r und die Evangelistensymbole auf 7r der sog. Ottheinrichsbibel München, BSB, Cgm 8010 geschaffen hat.
Anm. 138-2: Der Betende auf 85v ist aufgrund seiner Kleidung (hellgraues mit Pelzschwänzen besetztes Almutium) zweifelsfrei als Chorherrenpropst zu identifizieren, wodurch die bislang angenommene Entstehung in Lambach (OSB !) widerlegt ist.
Anm. 139-1: Holter in Ausst.-Kat. Spätgotik in Salzburg, Salzburg 1972, 224. Der Meinung Holters, daß der auf Bl. 1-20 in Cvp 2774 nachweisbare Zeichner mit dem der Handschrift Berlin, BSB, Cod. 4095-4096 identisch sei, kann ich mich nicht anschließen.
Anm. 139-2: Grundsätzlich dieselbe Stilrichtung vertritt etwa die Maria des Kanonbildes des 1432 datierten Missales St. Peter, Cod. a XI 3 (Farbtafel XV in Ausst.-Kat. Spätgotik in Salzburg).
Anm. 139-3: Ch. Ziegler, Studien zur Stilherkunft und Stilentwicklung des Buchmalers Martinus Opifex. Diss. Wien 1974, 259.
Anm. 141-1: Dem CCl 74 nahestehende unfigürliche Deckfarbeninitialen mit Rankenausläufern zeigt unter anderem die gleichzeitig bis einige Jahrzehnte früher entstandene Handschrift Prag, Univ.-Bibl. XV A 9 (E. Urbánková, Rukopisy á Uzácné‚ Tisky Pražské‚ Universitní Knihovny. Prag 1857, Abb. 14).
Anm. 141-2: K. Holter, Ein Reindruck des Canon missae von 1458 in der Nationalbibliothek in Wien. Gutenberg-Jahrbuch 1938, 78 f."
Anm. 142-1: Schmidt 1963, 103, Nr. 59 bzw. 62.
Anm. 142-2: Geschrieben von Desiderato Lucio. Für die Lokalisierung nach Venedig spricht die wiederholte Darstellung des Markuslöwen in den Randleisten. Beschreibung der Handschrift bei R. Cipriani, Codici miniati dell' Ambrosiana, Milano 1968, 121 f, Tafel XIV. Die Kenntnis der Handschrift verdanke ich Herrn Prof. G. Schmidt. — In Details verwandt sind die italienisierenden Randleisten des Fragmentes eines um 1340 entstandenen Melker Graduales (New York, Public Library, Ms. 16, Bl. 12-32. Schmidt 1963, 102, Nr. 52, Abb. 6).
Anm. 142-3: Zuletzt Schmidt 1967, 135 und 150, Nr. 82. Die Datierung 6.4.1384 im Schlußsatz des Prologs auf 2r des Cvp 2765 (Siehe Unterkircher I/1, 56) ist jedoch nicht als echte Datierung zu verstehen, sondern als Vorlagen-Datierung, als terminus post für die Entstehungszeit der Handschrift. Dieselbe Datierung findet sich in allen vier bislang bekannten Exemplaren der deutschsprachigen Übersetzung des Rationale Durandi (so in der 1402 vollendeten Abschrift Cvp 3045, 3046); Cvp 2765 enthält zudem nicht die ursprüngliche – verlorene – Fassung dieser Übersetzung (Siehe G. H. Buijssen, Durandus Rationale in spätmittelhochdeutscher Übersetzung, Studia Theodosica 6, Assen 1966, 27- 31). Der zeitliche Abstand zwischen erster und zweiter Ausstattungsphase des RD — das heißt zwischen der Ausschmückung von Bl. 1-4 einerseits und Bl. 30, 42 und 57 andererseits — könnte somit auch geringer sein als bislang angenommen.
Anm. 144-1: Schmidt 1967, 150, Nr. 82.
Anm. 144-2: Holter 1955, 221.
Anm. 145-1: Siehe Seite 48.
Anm. 145-2: Oettinger, Illuminator Veit, 86-92.
Anm. 147-1: Schmidt 1967, 155.
Anm. 152-1: Bei der Scheidung der an den Fleuronnéeinitialen einer Handschrift tätigen Hände ist zu beachten, daß die Mehrzahl dieser Initialen in zwei bis drei getrennten Arbeitsgängen geschaffen wurde. Siehe Seite 6, Anmerkung 1.
Anm. 153-1: Siehe W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter, Leipzig 1896, vor allem 347 ff. — Als Beleg dafür, daß das Ausschmücken einer Handschrift mit "capitales" (in spätmittelalterlichen Handschriften mit dem Begriff "Lombarden" gleichzusetzen) und Fleuronnée als "illuminare" bezeichnet werden konnte, sei auf den mit solchen Initialen ausgestatteten, um 1300 entstandenen CCl 239 hingewiesen, dessen Schlußschrift Hunc librum dominus Albertus Saxo illuminari fecit a Iacobo de Colonia lautet.