Konkordanz der Bildseiten der Handschriften von
Udalricus Campililiensis (Ulrich von Lilienfeld), Concordantiae caritatis
Zusammengestellt von Martin Roland
Ulrich von Lilienfeld
Ulrich, der spaetere Abt von Lilienfeld und Autor der
Concordantiae caritatis, wurde vor 1308 geboren, denn damals vermachten
seine Eltern dem Stift Lilienfeld einen Weingarten, eine Stiftung, die
mit Ulrichs moeglichem spaeteren Eintritt in das Zisterziensterstift
suedlich von St. Poelten in Zusammenhang steht. Wahrscheinlich begann
der Knabe damals seine Ausbildung im Stift, dies ist freilich nicht
beweisbar. Wann er in Stift Lilienfeld eintrat, wissen wir nicht.
Vieles deutet darauf hin, daß der Lilienfelder Prior Christan, der 1329 starb, entscheidende Anregungen gab. Dieser hat typologische Werke verfaßt (Concordantiae de aliquibus veteris testamenti cum novo et aliis), derartige Gruppen nach dem Kirchenjahr angeordnet (De evangeliis dominicalibus) und Naturvorbilder gesammelt (Speculum animalium). Zu Christan vgl. W. Zechmeister, Christanus Campililiensis, Die poetischen Werke. Tournhout 1992.
Einzig Bilder kommen bei Christan nicht vor, doch gerade typologische Bilderzyklen sind weit verbreitet. Weil seine Eltern in Klosterneuburg wohnten, könnte Ulrich durchaus jene von Nikolaus aus Verdun um 1281 angefertigte Verkleidung des Ambos der Stiftskirche gekannt haben, die dann zu einem Altar umgestaltet wurde (Verduner Altar).
Gut belegt ist, dass Ulrich von 1345 bis
1351 Abt von Stift Lilienfeld war. Zwischen dem 6. Juni und dem 13.
Oktober 1351 trat er zurueck, wohl um sich ganz seiner wissenschaftlichen
Arbeit widmen zu koennen. Er starb an einem 20. April eines unbekannten Jahres.
Zu den Quellen vgl. G. Winner, Die Urkunden des Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1111–1892 (Fontes rerum Austriacarum 2/81), Wien 1974.
(online verfuegbar: http://www.monasterium.net)
Vgl. auch die Darstellung der Fakten in: M. Roland, Die Lilienfelder Concordantiae caritatis, Graz 2002.
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