Ein- bis vierzeilige rote Lombarden. – (2r) Fleuronnéeinitiale, fünfzeilig. Rote Lombarden, rotes Knospenfleuronnée. Binnenfeld und viereckiges Initialfeld, darin teilweise in Dreiecke eingeschriebene Knospengruppen. Mit seinen langstieligen, oft gebogenen Knospen und den schnabelförmigen oder betont runden Köpfchen steht die Initiale in Cod. 1972 mit der Fleuronnéeausstattung in Wien, ÖNB, Cod. 3891 und Cod. 3904 (1r), die beide um 1440 in Mondsee entstanden sind, in enger Beziehung. Cod. 1972 und Cod. 3904 haben etwa das quadratische Initialfeld gemeinsam, in allen drei Codices im Binnenfeld ein zentrales Dreieck. Mit dem Frühwerk des Mondseer Florators "FL 3" (zu diesem siehe MeSch VI, Einleitung Mondsee) verbindet Cod. 1972 die Tendenz zu quadratischen Initialfeldern, die weitgehend ohne Fadenfortsätze auskommen.
Teil 2
71-120 Pergament
Ausstattung: Rubriziert
Teil 3
121–170 Pergament
Ausstattung: Rubriziert
(121r) sechszeilige rote Lombarde
Einband: Mondsee (?) 15. Jh. Gotisch Streicheisenlinien Blindstempel Rolle
Vgl. Holter 1984, 55 (503), Stempel 34 (?) und 57 (505), Rolle 5 (?)
Auswahlliturgikum für den privaten Gebrauch eines vermutlich Mondseer Mönchs. – (VDS, HDS, 2r) Einträge v. a. des 16. Jahrhunderts, u. a. 1565 datierter "stammbuchartiger" Vermerk in griechischen Buchstaben (HDS). – Starke Gebrauchsspuren. Vorbesitzer: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791)
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022)