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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 3904
NICOLAUS DE DINKELSBÜHL. IOHANNES GEUSS (lateinisch/deutsch)
Olim: Lunael. f. 154    Papier   XII, 306 Bl.   290/295×215/220   Mondsee, um 1440 (Wasserzeichen)   
Provenienz/Letztbesitzer: Mondsee OSB
Handschrift aus 6 Teilen zusammengesetzt: 1  (I-XII) um 1441; 2  (1-64) um 1440; 3  (65–143) um 1440; 4  (144-226) um 1440; 5  (227-274) um 1440; 6  (275-305) um 1440
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 28)

Blattzählung bis 305: zusätzlich 149a. – Die Wasserzeichen teilweise übereinstimmend mit Wien, ÖNB, Cod. 3891 (1437-1441); die Wasserzeichen der Vorsatzlage I-XII vermutlich identisch mit jenen in Innsbruck, ULBT, Cod. 422, Bl. 21 und 231 (1441). Wasserzeichen dieser beiden Handschriften in WZMA.

Teil 1I-XII      um 1441
Teil 21-64   Papier   um 1440
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Fleuronnée von drei Händen. Hand 1: 1r, Binnen- und Initialfeld. Sorgfältiges rot gezeichnetes Knospenfleuronnée, vor allem in Dreiecken angeordnet. Eng verwandt sind Wien, ÖNB, Cod. 1972, 2r und Cod. 3891, 1r. – Hand 2: 26v, 51r. Flüchtige Schaftaussparungen; rotes Knospenfleuronnée mit auffallend großen, schnabelförmigen Knospen, oft vor kreuzschraffiertem Grund. Orthogonale Initialfelder, 51r Fadenfortsatz, der in einem kleinen Vierbeiner endet. Siehe auch Teil 4 und 6. – Hand 6: z. B. 57v. Durch Silhouettenmotive und Strichelungen der Knospen bereichertes Knospenfleuronnée; vgl. Hand 2. Siehe auch bei Teil 4-6. – Nicht zuordenbar: 21r.
Teil 365–143   Papier   um 1440
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Lombarden, u. a. 125r grün, 139v blau, 114v, 115r rot-schwarz gespalten. – Fleuronnée von Hand 3: 65r, 74v, 75r, 119r (?), 120r (?), 125r. Binnenfeldfüllung mit Knospenmedaillons. Aufgrund ähnlicher Medaillons möglicherweise identisch mit Hand 6; vgl. v. a. 65r mit 275r (Teil 6). Das Fleuronnée in dem 1439 entstandenen Cod. 3771 (119r, 234r) sehr ähnlich. – Fleuronnée von Hand 4: 114v, 115r. Die Binnenfelder (nachträglich?) mit stark stilisiertem Knospenfleuronnée in Schwarz bzw. Rot. Die besonders langen Stängel der Knospen und die Tatsache, dass nur die Binnenfelder ausgeführt wurden, rücken die beiden Lombarden in die Nähe etwa des Cod. 3337 (z. B. 30v). Vermutlich Mondseer Florator "FL 4", siehe MeSch VI, Einleitung Mondsee. – Fleuronnée von Hand 5: 77v, 85r. Die Binnenfelder (nachträglich?) mit bescheidenem, schwarz bzw. rot gezeichnetem Knospenfleuronnée gefüllt. Verwandt mit dem Fleuronnée in Cod. 5439 (z. B. 2v, 20v). Siehe auch bei Teil 4. – Nicht zuordenbar: 126r.
Teil 4144-226   Papier   um 1440
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Lombarden, 177v, 184v, 191r nur konturiert. – Fleuronnée von Hand 2 auf 160r und 162r (siehe bei Teil 2). – Fleuronnée von Hand 5 auf 155r (siehe bei Teil 3). – Fleuronnée von Hand 6: z. B. 207r (siehe bei Teil 2). Siehe auch Teil 5 und 6.
Teil 5227-274   Papier   um 1440
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Fleuronnée von Hand 6: z. B. 227r, 252v, 264v (siehe bei Teil 2). Siehe auch Teil 4, 6.
Teil 6275-305   Papier   um 1440
Ab 291v möglicherweise 1480er Jahre.
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Fleuronnée von Hand 2 auf 282r (siehe bei Teil 2). – Fleuronnée von Hand 6 z. B. auf 275r, 276r (siehe bei Teil 2). Siehe auch bei Teil 4 und 5.

Einband: Mondsee     1. Hälfte 15. Jh.     
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden
Falzverstärkungen mit hebräischen Fragmenten.


Schreibschrift: "Bayr.-österr." (Menhardt II, 959). – Mehrere Schreiber (ab 291v "modernere" Schriftformen als davor). (302r) eine unvollständige Datierung: ... finitus est anno Domini 148; Menhardt II, 959 ergänzt zu "1448", jedoch möglicherweise Datierung in die 1480er Jahre (ab 291v). Die Ausstattung der Handschrift teilten sich 5 oder 6 Floratoren.
Vorbesitzer: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791)
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022 [IN BEARBEITUNG])
"WZMA", "MeSch VI", "Menhardt II", "Madre"
alle Initien
(292v-302r) Speculum artis bene moriendi (Madre, 294). Hier Nicolaus de Dinkelsbühl zugeschrieben.
   1
292v Expl.   ... (Datierung) finitus est anno Domini 148 [1448 oder 1480er Jahre]
(HDS) Notiz über einen Sturm im Jahr 1451.
(Nr. 1) Nicolaus de Dinkelsbühl De septem peccatis mortalibus.
(Nr. 2) Nicolaus de Dinkelsbühl Confessionale.
(Nr. 3) Nicolaus de Dinkelsbühl Sermones de sanctis.
(Nr. 4) Iohannes Geuss Sermones varii.
(Nr. 5) Tractatus de septem donis Spiritus sancti et de septem effectibus suis.
(Nr. 7) Historiola quod omnis mulier naturaliter esset meretrix.
(Nr. 7) Notabilia theologica.
(Nr. 7) Formulae medicae.
(Nr. 7) Sententiae latinae et germanicae rhythmicae. (lat./dt.).