Pergament unterschiedlicher Qualität und Stärke mit teilweise (auch mit farbigen Textfäden vernähten Rissen, Löchern und unregelmäßig geformten Blatträndern. Haar- und Fleischseiten nicht unterscheidbar. — Lagen: (IV-1)⁷ + 7.IV⁶³ + (IV+I^{70, 71})⁷³ + 7.IV¹²⁹ + 2¹³². Einzelblätter 7, 129, 130, 131. Das Doppelblatt 70/71 (Textergänzung zu 69r) zwischen Bl. 69 und 72 eingebunden. Lagenzählung II (15v)—XV (121v). — Zwischen Bl. 129 und 130 ein (?) Blatt fehlend. Bl. 70 und 71 nachträglich mit einer umfangreichen Textergänzung zu De divinis nominibus, cap. 1 eingehängt.
Schriftspiegel 220/230×115/125, 30/31 Zeilen. Stiftlinierung: Der Schriftspiegel von horizontalen und beim Falz einfachen, am äußeren Freirand doppelten bis zu den Seitenrändern gezogenen Linien begrenzt. Die obere Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet; die Zeilenlinien zwischen den Vertikallinien gezogen, die zweite und vorletzte Zeilenlinie gleichfalls bic zu den Seitenrändern gezogen. Einstichlöcher für die Zeilenlinierung beim vorderen Schnitt zumeist erhalten. Minuskel von einer Hand, die zahlreichen Marginalglossen in kleinerer Schrift. Die nachträglich eingehängten Bl. 70 und 71 von der Hand des Hauptkorrektors (3. Drittel 12. Jh.) beschrieben. Zur Schrift siehe unter www.scriptoria.at.
Zahlreiche meist 2/3zeilige Initialmajuskeln in Rot, häufig mit Konturbegleitern, mitunter als Silhouetteninitialen ausgebildet. Figureninitiale (Bischof, auf Rankeninitiale stehend) auf 1r, Rankeninitiale mit Maiestas domini auf 8r. Zu Beginn der folgenden Texte jeweils 5-12 Zeilen zur Aufnahme einer Initiale und des Textanfanges in Auszeichnungsschrift ausgespart; ausgeführt jedoch lediglich die Drachencauda auf 34r.
Mittelalterlicher Blindstempeleinband; Heiligenkreuz, 12. (?) und 15. Jh. Die dicken, nicht abgeschrägten Holzdeckel wohl noch aus dem 12. Jh., die Stempel nach Holter (Holter 1969, 286) aus dem 15. Jh. (siehe auch unter Cod. 19). Buchblock beschnitten. Die mit schmalen durch das Blatt gezogenen Pergamentstreifen gebildeten Signakeln nur noch teilweise erhalten.

(130v) Rote Schreiberverse:
Cum dabit cunctis de corde resurgere terre
Scriptori Christe da iuste premia ferre
Qui sua tibi sic optulit omnipotenti
Ut tua teque sibi reddas ea dona ferrenti.


Franz Lackner 2010-08-11; letzte Korrektur 2018-08-10