Eine Handschrift gleichen Inhalts erwähnt im Heiligenkreuzer Bücherkatalog von 1134/1147 unter den Werken des Origenes (Cod. 205, Iv-IIr) auf IIr: Item exposicio eiusdem super Leviticum et omelie eius in Iesus Nave in uno volumine (Gottlieb, 21, Z.6-7).
Die bei Gsell a.O. erwähnte Urkunde nicht mehr im Verband der Handschrift (vgl. Mitis 1912, 271).

Pergament unterschiedlicher Qualität, bisweilen vernähte Risse und Löcher. Haar- und Fleischseiten kaum unterscheidbar. Lagen: 14.IV¹¹². Bl. 61 im Zuge der Korrektur des Textes ersetzt (das an den Falz von Bl. 60 angenähte Blatt mit gegenüber den vorhergehenden und folgenden Blättern abweichender Position der Zeileneinstichlöcher); vom Schreiber von 61rv der folgende Text bis 62rb Z.30 (conque)runtur auf Rasur. Die jeweils obere rechte Ecke von Bl. 1-3 durch in der Neuzeit (16. Jh. ?) beschriebene Pergamentstücke (ca. 80/85x60/65) ersetzt. Lagenzählung des 12. Jh. II (16v)-XII (96v), die Zählung der beiden letzten Lagen XIII und XIIII erst später ergänzt. — Schriftspiegel 260/270×160/165, 2 Spalten zu 37/40 Zeilen. Stiftlinierung: Die Spalten von horizontalen und vertikalen bis zu den Seitenrändern gezogenen Linien begrenzt; die obere Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet. Die Zeilenlinien zwischen den Vertikallinien beim inneren und äußeren Freirand über das Interkolumnium hinweg durchgezogen. Blindlinierung bei der letzten Lage. Die Einstichlöcher für die Linierungen in der Regel erhalten. — Zur Schrift siehe unter www.scriptoria.at. Die Gleichsetzung des ersten Schreibers in Cod. 122 mit dem Schreiber des Cod. 102 (vgl. Monumenta palaeographica, a. O.) ist abzulehnen. Vom ersten Schreiber eine Urkunde Reginmars von Passau für Heiligenkreuz von 1136 (vgl. Kaska 2013, /// Anm. 4) (Abb. Urkunde unter monasterium.net). — Der Einband bei der Restaurierung von 1960 völlig erneuert; dabei eine neue Schließe angebracht.

Alois Haidinger, Franz Lackner 2010-08-11; letzte Änderung 2014-07-19