Aus zwei Teilen zusammengesetzt, I: 1-62, II: 63-130; die von Munk Olsen 1984 II 188 (C. 177) vorgenommene Unterteilung in drei "éléments" auf Grund der Lagenzählung nicht unbedingt zwingend. — Lagen: 7.IV⁵⁶ + III⁶² + 4.IV⁹⁴ + (IV+1)¹⁰³ + 3.IV¹²⁷ + (I+1)¹³⁰. Einzelblätter 95 und 130. Bl. 95 eigentlich zur vorangehenden Lage gehörig, möglicherweise erst bei der barocken Neubindung zur folgenden Lage gebunden. Das innere Doppelblatt 107/108 der Lage IV¹¹¹ bei einer Bindung verkehrt gefaltet. Lagenzählung in Teil II: I (70v), II (71r)-IIII (87r), VI^us (96r) (sic !)-X^us (128r).
Teil I und II : Schriftraum 195/200×110/115, 28 Zeilen. Tintenlinierung: Schriftspiegel von vertikalen Doppellinien und einfachen jeweils bis zu den Seitenrändern gezogenen Horizontallinien begrenzt, die oberste Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet; die Zeilenlinien zwischen den Vertikallinien gezogen, in der Regel auch die zweite und häufig auch die vorletzte Zeilenlinie bis zu den Seitenrändern gezogen. In Teil I Minuskel von einer Hand mit leichtem Ductuswechsel; signifikanter Titenwechsel in Zeile 7 auf 33r. Die zahlreichen Marginalglossen höchstwahrscheinlich von der Hand des Haupttextes, ab 3v jedoch mit der schwarzen Tinte von 33r ff.; die Glossen häufig auch dekorativ umrandet. Auf 1r die ersten beiden Zeilen Ziercapitalis mit abwechsend roten und schwarzen Buchstaben, die dritte Zeile in kleinerer Capitalis mit roten Auszeichnungsstrichen. In Teil II auffälliger Ductus- oder Handwechsel auf 96r; sonst häufiger Ductuswechsel. Marginalglossen von der Hand des Haupttextes nur bis 81v. Zur Schrift siehe unter www.scriptoria.at. — In Teil I im Textverlauf ein- zu Kapitelbeginn zumeist zweizeilige rote Initialmajuskeln, zu Beginn der Bücher die Initialmajuskel ca. sieben-, auf 1r ca. neunzeilig. Die Initialmjuskel auf 1r in späterer Zeit im Binnengrund mit sehr primitivem, fleuronnéeähnlichem schwarzen und roten Dekor gefüllt. In Teil II die Auszeichnungsschrift bei den Werktiteln erst in späterer Zeit (13. oder 14. Jh. [?]) eingesetzt. Drei- und vierzeilige rote Initialmajuskeln zu Beginn 103v; 118r, 124v und 129r. Zu Beginn der einzelnen Werke rote Blattrankeninitialen: (7r) O (siebenzeilig), (82v) Q(uintus) (sechszeilig), (96r) Q(uousque) (ca. siebenzeilige), (102v) T(andem) (ca. fünfzeilig).
Barockeinband. Weißliches Leder mit Streicheisenlinien und Rollenpressung über Holddeckeln.

Franz Lackner 2012-05-16; letzte Änderung 2013-08-03