Eine Handschrift gleichen Inhalts erwähnt im Heiligenkreuzer Bücherkatalog von 1134/1147 (Cod. 205, Iv-IIr) auf Iv: Epistole Ieronimi in uno volumine (Gottlieb 1915, 20, Z.18).

Pergament unterschiedlicher Bearbeitungsqualität. Häufig Löcher und Risse und unregelmäßig geformte Blattränder; Blätter unterschiedlich dick; Haar- und Fleischseiten kaum unterscheidbar. — Lagen: I^II + 13.IV¹⁰⁴ + (III+2)¹¹² + 10.IV¹⁹² + 3¹⁹⁵. Einzelblätter 107, 110 (kein Textverlust), 193—195. Vereinzelt beschnittene Lagenzählung: I (8v)—XXIII (184v). — Schriftspiegel 260/260×155/160, 2 Spalten zu 36/38 Zeilen. Vielfach verblaßte Stiftlinierung: Die vertikalen und horizontalen Begrenzungslinien der Spalten bis zu den Seitenrändern gezogen. Die obere horizontale Begrenzungslinie als die erste Zeilenlinie verwendet; die zweite Zeilenlinie gleichfalls bis zu den Seitenrändern gezogen, die übrigen Zeilenlinien zwischen den äußeren vertikalen Begrenzungslinien über das Interkolumnium hinweg durchgezogen oder nur zwischen den vertikalen Spaltenbegrenzungen gezogen. Einstichlöcher für die Linierung erhalten. Zur Schrift siehe unter www.scriptoria.at. Rubriken von mehreren Händen. Korrekturen in den Freirändern z. B. 12r, 55v. — Rankeninitialen auf 1r, 6r, 8r, 14r, 16v, 21r, 43v, 45r, 59r. Auf 54v figürliche Initiale G(randes), geflügelter Drache als Buchstabenkörper. Von derselben oder einer eng verwandten Hand laut Fingernagel, a. O., die Rankeninitialen in den Codices 19, 37, 78, 201, 244 sowie Wien NB, Cod. 1550. — 1958 restaurierter Einband: Laut Restaurierprotokoll die neuen Bücherdeckel aus Holz mit Pergament überzogen. Die alten Eckbeschläge und die beiden Buckelbeschläge in der Mitte der Deckel wieder verwendet; die beiden Buchschließen stammen von einem anderen Buch. Die ursprünglichen Pergamentsignakeln (mit Verwendung kleiner, aus dem Blatt geschnittener und durch das Blatt geführter Streifen) nur noch in geringen Resten erhalten. — Auf Ir Besitzvermerk des 12. Jh.: Liber s. Marie de S. Cruce.

Zu den Briefanfängen auf 54v-67r (Lage 7 und 8) Vermerk (für den Kopisten ?) non scribas beziehungsweise (nur auf 67r) noli scribere von einer nahzeitigen Hand. Im Binnengrund der Initialen zu den Texten auf 63v-67r in winziger Schrift non est ibi. Auf 195vb Vermerk XXIIII q(uaterniones) et V f(olia) et II all(igationes ?) für den Buchbinder (?) von einer in Handschriften aus Seckau und Vorau nachweisbaren Hand. (Vgl. Maria Mairold, Ein Urkundenschreiber hinterläßt in steirischen Klosterbibliotheken seine Spuren. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 48 (1998) 413-416.

Vgl. die verwandte Reihe der Hieronymus-Briefe in Klosterneuburg, Cod. 213

Alois Haidinger, Franz Lackner 2010-12-29; letzte Korrektur 2015-02-04