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Lilienfeld, Zisterzienserstift, Cod. 58
MAGNUM LEGENDARIUM AUSTRIACUM (PARS I)
Pergament   151 Bl.      1. Drittel 13. Jh.
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift:

Handschrift ist Teil des Magnum Legendarium Austriacum

Schimek 1891, 501 (online).
Haidinger—Lackner 1997, 52.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Rankeninitiale(n)   Fleuronnéeinitiale(n)   

Selten Auszeichnungsstriche (dunkelrot); einige Zeilenanschlusszeichen in Rot und Schwarz, rote Überschriften, wenige Verweiszeichen und Durchstreichungen. Vereinzelt Repräsentanten für Initialmajuskeln (z. B. f. 4rb).
Von späterer Hand grobe Bleistiftzeichen auf Seitenrändern (z. B. f. 29v) und in Interkolumnien (z. B. f. 18v). Auf f. 16vb Initialmajuskel überkritzelt und dabei beschädigt; von dieser Hand (?) auch angedeuteter Binnenfelddekor (z. B. f. 76va) sowie Textergänzungen (f. 130rb, Z. 23.
Textanfänge (und Unterabschnitte) durch unverzierte Initialmajuskeln und gelegentlich durch Initialen mit Fleuronnée-(Vor )formen (s. u.) gekennzeichnet: Ein bis 16-zeilige rote Initialmajuskeln (die größeren recht schwungvoll und elegant), häufig mit Konturlinien (diese selten mit kurzen gebogten Abschnitten versehen, z. B. f. 62vb), einfachen Schaftaussparungen, zuweilen recht großen Punktverdickungen und kürzeren, in kleineren Punktverdickungen endenden Ausläufern (zuweilen serifenartige Enden, z. B. f. 146rb); gelegentlich spiralig eingedrehte Buchstabenkörper (f. 76va P-Bogen; f. 145vb T-Schaft); f. 124va zwölfzeiliger Initialbuchstabe S mit Punktblüten in den Binnenfeldern (Vorzeichnung gut sichtbar).
Etwa zehn dieser Initialen, fünf bis 16-zeilig, mit roten und schwarzen, von einer Hand gezeichneten Fleuronnée-(Vor )Formen (vgl. Cod. 59): relativ feine, die Innen- und Außenkonturen begleitende Linien, die sich aus gebogten und ungebogten Abschnitten zusammensetzen. Palmettenformen auf f. 38vb (flügelartiges Halbpalmettenpaar im Binnenfeld).
Bei 17 Textanfängen Rankeninitialen, sechs bis 20-zeilig, in roter und/oder schwarzer Federzeichnung (ff. 2ra, 2vb, 10ra, 30rb, 74va, 90va, 92va, 98vb, 104ra, 105ra, 106ra, 106vb, 122vb, 123rb, 126ra, 129rb, 137vb); zudem f. 49ra zwölfzeilige rote Initiale mit Spaltfüllungen, aber ohne Rankendekor.
Generell etwas uneinheitliches Formengut und recht schwankendes Ausführungsniveau (vgl. z. B. ff. 2ra und 2vb), das an unterschiedliche Hände denken lässt. Nur sehr selten (partieller) Polstergrund; f. 98vb roter Gittergrund, der ergänzt wirkt. Gerne schräg schraffierte Spaltfüllungen, ab und an auch vollfarbig (rot, selten schwarz); zuweilen an den vollfarbigen Füllungen ansetzende Buchstabenkörper-Schraffuren; wenige, langgezogene Blattappliken, die als Negativformen von Spaltfüllungen gebildet sind (z. B. f. 105ra).
Des Öfteren (mit Nieten verzierte) Spangen mit konturierten, oft eingeschwungenen Rändern. Ranken spiralig angeordnet. Die Blätter greifen um Äste und Buchstabenkörper, wirken aber – trotz der häufig schraffierten Blattrücken – nicht sehr plastisch. Zumeist gebogte Blattränder und bei etwa der Hälfte der Rankeninitialen charakteristische geperlte, ein bis dreibahnige Blattadern, die mittig und längs im Blatt (z. B. f. 106rb), aber auch schräg verlaufend (in diesem Fall oft einseitig von Parallelstrichen begleitet, z. B. f. 106va) eingetragen sein können. Die Rankengabelungen können durch Häkchen betont und die Außenbögen der Blätter mit (gerundeten) Häkchen gefüllt sein; teilweise fingerartig verlängerte Blattspitze (z. B. f. 90va) oder Doppelknospen an den Ranken(enden), die nierenartig ausgeformt sein können (z. B. f. 92va); selten einfache lanzettförmige, an Eselsohren erinnernde Blätter (z. B. f. 104ra, Cod. 59, 41va).

Stil und Einordnung: Die mehrzeiligen Initialmajuskeln sowie die Rankeninitialen wurden jeweils von derselben Hand ausgeführt wie Cod. 59.

Susanne Rischpler 2017 im Rahmen von VISCOM


"Schimek 1891", "Haidinger—Lackner 1997"
alle Initien
Magnum Legendarium Austriacum (01.01. - 15.02.).