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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 455 (rot) / 253 (schwarz)
ZUSAMMENGESETZTE HANDSCHRIFT: GREGORIUS I. MAGNUS. CLAUSTRUM ANIMAE. HUGO DE SANCTO VICTORE
Olim: D 9    Papier   I, 186 Bl.    220×147   15. Jh.
Handschrift aus 2 Teilen zusammengesetzt: 1  (1-136) 1405; 2  (137-186)
 Wasserzeichen:  Metadaten zu Teil 1, Teil 2  |  Vorschau Bilder zu Teil 1, Teil 2  |  Einzelbilder: fol. 5, 6, 27, 28, 36, 38, 77, 78, 100, 141, 142, 174, 176.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 2)


Teil 11-136   Papier   1405
Lagen: 2. VI24 + V34 + VI46 + 6. V106 + 2. VI130 + III136
Kustoden (1-12) durchgängig auf allen Lagen (außer auf der letzten), teils ausgeschrieben, teils in arabischen Ziffern, rot und/oder braun umrahmt. Vor Blatt 13 Falz des um die erste Lage greifenden Urkundenfragments (Blatt I) sichtbar, darauf zu lesen: ...eich von papenh, vermutlich Hainrich von Papenheim, siehe unten). Weitere zu diesem Fragment gehörende Fälze z.B. auf Blatt 62, mit Auszeichnungsschrift. Wasserschäden zu Beginn der ersten Lage.
Schrift:
(1-136) Schriftraum: 145-150 × 90-93    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 22-29   
Schriftart: Bastarda
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Vier- bis neunzeilige Fleuronnéeinitialen mit Rankenästen und Fadenausläufern auf den Blättern 1r, 34v, 58r und 95v, wobei diese zweifärbig in Rot und Braun gehalten ist. Unterschiedliche Rottöne bei den Lombarden und Rubrizierungen verwendet (zwei Rubrikatoren?).
Teil 2137-186   Papier   
Lagen: 2. VI160 + V170 + VI182 + II186
Kustoden (1-5) auf allen Lagen, die erste ausgeschrieben, ab der zweiten in arabischen Ziffern, in Rot und Braun gerahmt. Zwei Pergamentstreifen zur Falzverstärkung, der erste beschriftet (zur Auszeichnungsschrift der Urkunde gehörig?), der zweite unbeschriftet. — Datierung nach Wasserzeichenbefund: um 1405.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(137-172r (Zeile 9)) Schriftraum: 150 × 93    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 33-38   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 2(172r (Zeile 9)-184r) Schriftraum: 150 × 93    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 25-31   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Zweifarbige, dreizeilige Fleuronnéeinitiale mit Rankenast und Fadenausläufern auf Blatt 137r (derselbe Rubrikator wie auf Blatt 95v?) in Rot und Braun sowie eine einfachere, zweizeilige auf Blatt 137v (ebenso zweifarbig). Lombarden teilweise ebenso in zwei unterschiedlichen Rottönen. Auf Blatt 184r zwei Zeigehände (eine in Braun, eine in Rot).

Hs. enthält 2 Fragmente
VSI   Pergament   
VS Ir mit späterer Titelbeschriftung, auf Iv Teil einer deutschen Urkunde (querständig).
Schrift:
(Iv) Schriftraum: mind. 200 × mind. 143    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: mind. 13   
Schriftart: Ältere Kursive
Bezieht sich auf Urkundenfragment.
VDS/HDS   Pergament   
Offen liegende Holzdeckel, darauf Pergamentstreifen (auf dem VDS einer, auf dem HDS zwei) mit Spuren einer Beschriftung sowohl auf dem Holz als auch auf dem Pergament (schwer lesbar). Vermutlich Spuren von abgelösten Spiegelfragmenten.

Einband: Gotisch     Schmucklos        
Einfacher Ledereinband über Holz mit zwei Schließen und teilweise erhaltenen Schließenriemen. Leder des Einbands stellenweise löchrig. Der Hinterdeckel ist von den Bünden gelöst, Hinterklebestreifen mit Beschriftung mit dem Hinterdeckel verbunden. Papiertitelschild teilweise abgelöst, darauf ist die Titelangabe des Gregorius-Textes noch teilweise auszumachen: Quatuor libri dyalo[...]gorii, von derselben Hand wie das Inhaltsverzeichnis auf Blatt Ir. Das Papiertitelschild überklebt die (wohl wegen Abriebs unleserlich gewordene) erste Zeile einer dreizeiligen Titelangabe (übereinstimmend mit dem Titelverzeichnis auf Blatt Ir) in einer Auszeichnungsschrift (Textura) auf dem Einband: Q[...] gregorii pa[...] et claustrum anime Soliloquium hugonis. Auf dem Einbandleder am Buchrücken Titelangabe: Quatuor libri dialogorum Gregorii papae. Olimsignatur D 9 auf Papierschildchen. Auf dem dritten Bund die Signatur nach dem Katalog Vinzenz Werls.
Magdalena Lichtenwagner / Juni 2020; Wasserzeichen: Maria Stieglecker, Juli 2021
"PL", "SC", "CPL", "Bloomfield", "Bauer 1973", "VL", "Sicard 1997", "Müller 1913", "Goy"
alle Initien
(Ir) Inhaltsverzeichnis (15. Jh.).
   1
Ir Quatuor libri dyalogrum beati Gregorii Claustrum animae Soliloquium Hugonis
(Iv) Urkundenfragment, datiert 18.5.1326, deutsch. Über ein Rechtsgeschäft mit dem Stift Göttweig unter Abt Otto (1323–1335). Aussteller: Hainrich von Papenhaim. Zeugen. Christan Druchsetz von Lengenpach, Reinprecht von Eberstorf. Datierung: 1326.
   1
Iv [...] chauft ledichleich an all ansprach ein halbes pfunt gelts daz wier heten auf einer hofstat di gelegen ist datz Chw... [vermutlich ein Ortsname] auf des gotshaus aigen datz chotweig dem erbern herren apt Otten und der samnung ze chotweig umb sechs pfunt wienner pfenning der wier gar gentzleich gewert sein und das selb halbes pfunt gel...lub wier in scherm fur all ansprach nach recht und gewohnhait des landes ze osterreich und dor uber ze urchund und zu einem waren zeug gib ich vor genanter hainreich von Papenhaim dem genanten obern herren apt Otten und dem gotshaus datz chotweig disen prief versigelt mit meinem insigel und der mit der erbern herren gesigel meins swager hern Reinprechts von Eberstorf und hern Christans des drusetzen von Lengenpach der prief ist gegeben und ditz ist geschehen do van christes puerd warn ergangen dreizehen hundert iar dor nach in dem sechs und zwainzigisten iar des nasten suntag nach pfingsten. (18.5.1326)
Teil 1
(1r-136r) Gregorius I. Magnus Dialogorum libri IV (Ed.: PL 77, 149-429; SC 260 und 265. CPL 1713).
   1
1r Tit.: (Rot) Incipit primus liber dyalogorum beati Gregorii pape magni
Quadam die nimis tumultibus depressus, quibus in suis negotiis cogimur plerumque solvere ... — ... Et fidenter dico quia salutari hostia post mortem non indigebimus, si ante mortem Deo hostia ipsi fuerimus et cetera. (Schlussschrift, Datierung in Rot) Expliciunt libri dyalogorum quatuor finite anno domini Mo CCCCo quinto quinta feria proxima post Lucie virginis. (17.12.1405)
(136v) leer.
Teil 2
(137r-168v) Claustrum animae cum dispositione officiorum et officialium suorum (Bloomfield 49, mit Verweis auf Hugo de Folieto, der laut Bauer aus dem Katalog aus Melk von 1483 stammt [Bauer 272] – Lit.: Bauer 1973, 313-334 passim; VL III, 1159 f., Nr. III.2 [G. Bauer]). Parallelüberlieferung in Göttweig, Cod. 473 und Cod. 474 sowie Melk 452.
   1
137r Tit.: (Rot) Claustrum anime de abbate istius claustri capitulum primum
Abbas istius claustri est iugis meditatio divinae praesentiae sed quia non est locus ubi non sit Deus tamquam praesens... (Rot) De priore istius claustri capitulum secundum. De obediencia. Prior est obedientia ut renuntians homo proprie voluntati statuat se contra se frangendo voluntatem propriam ... — ... toto cordis conanime praecaventes. Haec et omnia bona operetur in nobis clementia salvatoris Amen. (Rot) Explicit claustrum anime. (In Auszeichnungsschrift) Explicit claustrum anime.
(169r-184r) Hugo de Sancto Victore CRSA Soliloquium de arra animae (Ed.: Sicard 1997, 209-300; Müller 1913, PL 176, 951-970. — Goy 277-329, diese Hs. Nr. 97.). Parallelüberlieferung in Göttweig, Cod. 119, 98r-108v und Cod. 173, 39r-49v.
   1
169r Tit.: (Rot) In nomine domini incipitur soliloquium Hugonis de arra anime et cetera Amen
Dilecto fratri G. ceterisque servis Christi Hamerisleve degentibus Hugo qualiscumque sanctitatis vestrae huius in unum pace ambulare, et ad unam requiem pervenire ... Loquar secreto animae meae ... — ... Hoc opto, hoc desidero, hoc totis praecordiis concupisco. (Rot) Et sic est finis huius libri.
(184v-186r) leer.
(186v) Federproben.