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Wien, Dominikanerkonvent, Cod. 193/159
IEREMIAS DE MONTAGNONE
Papier   230 Bl.   295×210/220   Österreich (Wien), 1452 (dat.)   
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift: CMD-A V 70, Abb. 238 (online).
Foliierung: 7r-80r rechts oben auf den Rectoseiten mittelalterliche Foliierung in braunen arabischen Ziffern (1-74). Die neuere Bleistiftfoliierung an mehreren Stellen korrigiert. – Lagen: 19.VI228 + (IV-6)230. Kustoden unten rechts im Falz teilweise zu sehen (z. B. 84v: 7, 120v: 10). Zur Verstärkung der Lagen Fälze aus einer Pergamenthandschrift. Ein Pergamentfalz um die letzte Lage gelegt, ein weiterer vor die erste Lage gebunden.
Schrift:
(1r-230v) Schriftraum: 195 × 145/150    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 40   
Schreiber: Johannes Brawn de Oppauia – Schriftart: Bastarda
Wenig Schlaufen. Die Majuskeln auf der ersten Zeile cadellenartig vergrößert. – Der Schreiber, Johannes Braun aus Troppau (Opava), immatrikulierte 1445 an der Universität Wien, siehe MUW I, 1445 I H 21, vgl. Wien, Universitätsarchiv, M 2, 60rb (Johannes Prawn de Oppavia). Von ihm stammen auch die Überschriften. – Vermutlich nicht vom Schreiber die zahlreichen tintenfarbenen, schnell gezeichneten Zeigehände.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Deckfarbeninitiale(n)   Figürlicher Buchschmuck   Goldverwendung   
Rote Überschriften (von der Hand des Schreibers), stellenweise rote Strichelung von Majuskeln und rote Paragraphzeichen, rote Unterstreichung des Kolophons. – Zu den Absätzen zwei- bis dreizeilige rote und blaue Lombarden, z. T. mit kurzen Ausläufern, die in je zwei oder drei dünnen, gewellten, z. T. leicht verbreiterten Blättchen enden. – Zu den größeren Textabschnitten, mitunter auch zu Absätzen, Fleuronnéelombarden. Diese ebenfalls z. T. mit gewellten Ausläufern (z. B. 183r), z. T. kopfstempelförmig rot-blau gespalten (z. B. 70r, 76r, 121r, 140v, 186v); öfter mit Gesichtern (z. B. 15r, 94v, 121r, 140v, 149v); selten tintenschwarzer Dekor (z. B. 63v – hier auf dem Seitenrand als Korrektur einer falsch eingesetzten Lombarde, 167v). Der Lombardenzeichner und Florator ist vermutlich mit dem Rubrikator und Schreiber, Johannes Brawn de Oppavia, gleichzusetzen. – (1r) eine unfigürliche Deckfarbeninitiale mit Blattranken.
### [Beschreibung in Bearbeitung]

Einband: Wien     3. Viertel 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Werkstatt: Mathias
Holter 1977, Werkstatt B.1, Stempel 1, 6-9, 17, 33. Spuren von je fünf runden Buckeln, Kantenbeschlägen an den Ecken und zwei Hakenschließen. Auf dem Rücken oben Rest eines Schildes. (VD und HD abgebrochen, Stand 13.2.2023).


Der Codex entstand sieben Jahre, nachdem sein Schreiber, Johannes Braun aus Troppau (Opava), in Wien immatrikuliert hatte, und kann daher nach Wien lokalisiert werden. – Eingelegtes Papierfragment mit Rest einer Aufschrift: [...] ex nullis meis meritis quid a[...].
Vorbesitzer: Martinus Praun/Prawn de Vulderstarff (Wuldersdorff/Wullersdorf), Magister, nach 1452
(VDS) Besitz- und Kaufvermerk: Iste liber est Magistri Martini de Vulderstarff / emptus 12 ß 10 d. Zu Magister Martinus Praun (Prawn) de Wuldersdorff (Wullersdorf), immatrikuliert 1470 in Wien, siehe AFTh, Bd. 2, 679 (mit Nennung dieser Handschrift) und das RAG.
Katharina Hranitzky (13.2.2023/5.3.2024)
"CMD-A V", "MUW I", "Holter 1977", "AFTh", "Lohr, Aristotle Commentaries"
alle Initien
(VDS) Besitzvermerk, Kaufvermerk.
(1r-230v) Ieremias de Montagnone Compendium moralium notabilium (Druck: Venedig 1505; Lohr, Aristotle Commentaries, 1968, 239 [Hieremias de Montagnone], mit dieser Handschrift).
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1r Tit.: Incipit Compendium Moralium compositum per Jeremiam Judicem Magtagnone [!] civem Paduanum premissis infra scriptis prohemiis ad presciendum sumariam [!] intencionem tocius huius operis. Rubrica.
Utilimum et quasi utile et necessarium fore existimandum est ad moralium notabilium scientiam atque memoriam ... — ... (230v) ut corpora et visu et odore feda amoverentur. (Schreibervers, tschechisch, rot) Pane bozy hraty nam pomoti. (Schlussschrift, Datierung, Schreiber, in größerer Schrift, rot unterstrichen) Compendium moralium notabilium editum et compilatum per Ieremiam de Montagnone de Padua. Laus Christo per infinita saecula. Finis prima die aprilis 1452. Io. Brawn de Oppavia [Johannes Braun aus Troppau/Opava].