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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 2248
BENEDICTUS DE NURSIA. THOMAS A KEMPIS. DAVID DE AUGUSTA. SERMONES
Olim: Lunael. o. 160, Rec. 3352    Pergament   216 Bl.   105/110×80   Mondsee, 1440
Provenienz/Letztbesitzer: Mondsee OSB
Literatur zur Handschrift: CMD-A IV 179, Abb. 553 (online).
Schrift:
Schreiber: Heinricus Frater, Pauper, Peccator, aus Mondsee (?) – Schriftart: Bastarda
In der Mantissa Chronici Lunaelacensis (1749), S. 386 der Schreiber der "Regula S. P. B. F" mit Heinrich "Imertheuer Prof. Mons." identifziert.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Figürlicher Buchschmuck   Federzeichnung(en)   
Zwei- bis dreizeilige rote, ab 108r auch grüne Lombarden, (30v) mit geringfügigem Dekor, (33r) dilettantische Federzeichnung einer Halbfigur eines Abtes (?) mit Stab. – (3r) zu Beginn der Regula eine rot konturierte Initiale mit flüchtigem Knospenfleuronnée; dieses grob grün übermalt; (106r) Flechtbandbuchstabe von derselben Hand. – (12r) etwas sorgfältiger gezeichnete sechszeilige rote Lombarde mit braunem Knospenfleuronnée. Dieser Florator hat auch Wien, ÖNB, Cod. 2247 (z. B. 8r) ausgestattet. Vgl. die ähnlichen fein gepunkteten Knospen, die Perlengruppen mit charakteristischem Abstrich unten als Besatz statt durchgehenden Perlenreihen, schließlich die Tendenz, die Zwickel des Außengrundes spitz auszuziehen und mit einem Trifolium abzuschließen (dies erstmals 1437 in Cod. 4071, 14r zu beobachten). Andererseits in Cod. 2247 runde Knospenform, in Cod. 2248 schnabelförmig der Umgebung angepasst. Cod. 2248 steht den Codices der 1430er Jahre (Cod. 1823, Cod. 3607 und Cod. 4071) noch näher, während Cod. 2247 bereits zum Mondseer Florator 3 ("FL 3") überleitet. Alle genannten Codices sowie wohl auch Cod. 4093 sind als Vorläufer oder frühe Arbeiten des Florators "FL 3" anzusprechen. Der weniger routinierte zweite Florator des Cod. 2248 ist vermutlich mit jenem Zeichner identisch, der die weitere Ausstattung von Cod. 2247 besorgte. Zu den Mondseer Floratoren siehe MeSch VI, Einleitung Mondsee.

Einband: Mondsee     16. Jh.     Rolle        
Holter 1984, 57 (505), Rolle R1. – Das Leder stark berieben.


(167r) Datierung 1440.
Vorbesitzer 1: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791), 1440
Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, Ende 18. Jh.
In Wien, ÖNB, Cod. Ser. n. 2162 (Übernahmekatalog der Mondseer Handschriften, 1798), auf 65r mit der Lunaelacenses-Signatur angeführt; Recentes-Signatur am Rand als Nachtrag.
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022)
"CMD-A IV", "Mantissa Chronici Lunaelacensis", "MeSch VI", "Holter 1984", "PL", "CSEL", "CPL", "Gartner 1962", "Axters 1971", "Bloomfield"
alle Initien
(Nr. 1) Benedictus de Nursia Regula (PL 66, 215-932; CSEL 75; CPL 1852; Gartner 1962, 36 f.).
(Nr. 2) Thomas a Kempis CRSA De imitatione Christi I, 1-25 (Axters 1971, 87; vgl. Bloomfield, Nr. 4633, hier Zuschreibung an Thomas a Kempis).
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167r Expl.   ... (Datierung) Finita sunt Capitula de correccione spiritualis ordinis Anno 40 [1440].
(Nr. 3) David de Augusta OFM Formula novitiorum (Bloomfield, Nr. 1524 und Nr. 4155).
(Nr. 4) Sermones (Bloomfield, Nr. 5677?).