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Schrift: | |
Schriftart: Textualis Schriftraum zweispaltig: (325-327) x (180-187), 80-81 Zeilen auf Stift- und Blindlinierung. Textualis formata italienischer Provenienz aus der 2. Viertel des 14. Jh. von 6 Händen: 1) 3ra-32vb. 2) 33ra-44vb. 3) 45ra-64rb, 247ra-326va. 4) 69va-91rb, 123ra-166vb. 5) 93ra-122vb. 6) 167ra-246vb. Pecienvermerke. | |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) Deckfarbeninitiale(n) Ranke(n)/Bordüre(n) Figürlicher Buchschmuck Miniatur(en) Goldverwendung | |
Von der Hand des B 18 Meisters und Lando di Antonio (genaue Beschreibung bei: LʼEngle 2005, 9 u. 13-18). Rote und blaue Paragraphen im Wechsel, rote und blaue meist 2zeilige (Perl-)Lombarden mit Fleuronnée in Rot, Blau oder Violett, Kapitelzählung am Blattrand mit roten und blauen Zahlzeichen im Wechsel. Zahlreiche Deckfarbeninitialen jeweils am Beginn größerer Absätze: Buchstabenkörper rosa oder grau mit weißen Zierlinien; Initialgrund überwiegend Azurblau, oft mit figürlichen Darstellungen im Binnengrund (Bildeinschluss-Initiale), Außengrund golden mit schwarzer Umrahmung; Rankenausläufer mit Halbpalmetten und lappigen Blattformen in Rot, Rosa, Grün, Blau und Braun. Dazu viele Zeige- oder Tragefiguren (siehe 10va, 16va, 33va, 36va, 191rb, 226va), meist Kleriker und Laien (oft in Rüstung dargestellt) im Wechsel. Historisierte Deckfarbeninitialen über 7-13 Zeilen jeweils am Kapitelbeginn (siehe 226vb): Farben und Ausführung wie bei den kleineren Initialen. - Miniaturen: 3r Deckfarbenminiatur in Schriftraumbreite: Szene zweigeteilt: Links Widmungsbild, der Papst nimmt von den vor ihm knienden Klerikern (Dominikaner und Franziskaner) das Werk entgegen, im Hintergrund 2 Kardinäle, 2 Mönche und 2 Laien, recht davon ein Mann mit Schriftrolle. Architekturmotive in Grün und Blaugrau, polierter Goldgrund. Rechts Lehrszene, ein Kleriker (Guido de Baysio?) unterrichtet Geistliche und Laien, am Fuß der Lehrkanzel ein Franziskaner, vielleicht Darstellung des Alvarus Pelagius, der ein Schüler Guidos war. Architekturmotive in Grün, Blaugrau und Braun, brauner Hintergrund mit Goldornamenten. 3ra Deckfarbeninitiale R über 9 Zeilen: Buchstabenkörper rosa, Binnengrund blau mit weißen Zierlinien, Außengrund poliertes Gold mit schwarzer Umrahmung; Halbpalmetten als Ausläufer; im Binnengrund figurale Darstellung. Im Intercolumnium ein blaues Band mit weißen Zierlinien und roter Umrahmung, darin 7 Aussparungen in Form eines Sternes bzw. einer Mandorla, gefüllt mit Brustbildern (Darstellungen bärtiger und bartloser Männer) auf Goldgrund; am unteren Blattrand Blattranken in Rot, Blau, Grau, Rosa und Grün, dazwischen Goldpunkte. Am linken und am rechten Blattrand je 2 Rankenkletterer. - 93ra Deckfarbenminiatur in Kolumnenbreite: Links der Papst thronend, vor ihm Kleriker und Laien; Architekturmotive in Grün und Braun, Goldgrund. Blattranken am oberen Blattrand in Rosa, Grün, Rot und Blau, Goldpunkte. Darunter Deckfarbeninitiale Q über 9 Zeilen: Buchstabenkörper rosa, Binnengrund blau mit weißen Zierlinien, Außengrund poliertes Gold mit schwarzer Umrahmung; im Binnengrund Zeigefigur; am linken Blattrand Rankenkletterer. 93r am unteren Blattrand: 2 Medaillons, ausgeführt in Deckfarbenmalerei, Darstellung der Apostel Petrus und Paulus. Linkes Medaillon mit braunem Rand, außen Blattornamente in Rot, Blau und Rosa; im Binnengrund Darstellung des Apostel Petrus mit Schlüssel und Buch auf azurblauem Grund mit weißen Zierlinien. Rechtes Medaillon mit grünem Rand, außen Blattornamente in Rot, Blau und Rosa; im Binnengrund Darstellung des Apostel Paulus mit Schwert und Buch auf azurblauem Grund mit weißen Zierlinien. Zwischen den Medaillons Goldpunkte. 305vb Deckfarbenminiatur in Kolumnenbreite: Szene zweigeteilt, links ein Bischof, die Messe zelebrierend, rechts die kniende Gemeinde; architektonischer Rahmen in Rosa, Binnengrund blau und aus poliertem Gold. |
Einband: Gotisch Schmucklos |
Ursprünglich spätgotischer schmuckloser Einband des 15. Jh., 1922 restauriert: Helles Wildleder (vollständig erneuert) über Holz. Am VD 2 Schließenbeschläge, Titelschildchen Archidyaconus super decretalium unter Hornplättchen mit Metallrahmen. Am HD 2 Schließenbänder, von 2 Messingklampen fehlt eine (2017 ergänzt). 2 Signakel. R mit 5 Doppelbünden. |
Die Herkunft der Handschrift ist nicht restlos geklärt. Zwar ist im Katalog Holvelds (vgl. MBKÖ 4, S. 47, Nr. 330) ein Rosarius super decreto, allerdings anonym, verzeichnet, das Titelschildchen der Handschrift verweist aber auf den Autor. Interessanter dagegen scheint eine andere Notiz in MBKÖ IV, 24 zu sein, die das Büchervermächtnis des Meister Hans, Kanzler zu Salzburg, aus 1364 aufzeichnet: Hier wird eine Handschrift mit dem Titel Lectura archydiaconi super decreto erwähnt, die Erzbischof Ortolf von Weißeneck (1343-1365) nach einem Streitfall zugesprochen wurde. Auch die Einbandgestaltung von M III 2 ist identisch mit Bänden, die ohne Zweifel aus der Hofbibliothek stammen, z. B. M III 50. - Alte Signatur auf dem Spiegel des VD V.1.A.2. |
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(1v) | Notiz (anonym). 1 ![]() |
1v | (1v-2v) unbeschrieben, lediglich alte Signatur V.1.A.2. auf 1v. Das erste Bl. ist als Spiegel auf den VD geklebt. |
(3ra-326va) | Rosarium decretorum. (3ra-91rb) Pars I. (91vb-92vb) unbeschrieben. (93ra-282rb) Pars II. (282v) unbeschrieben. (283ra-326va) Pars III. 1 ![]() | :
3ra | Reverendo in Christo patri suo domino Gerardo dei gratia episcopo Sabinensi ... — ... est servus speciali d. (326vb-330r) unbeschrieben. Letztes Bl. als Spiegel auf HD geklebt. |