Verborgene Schönheit. Die Buchkunst im Stift Klosterneuburg.

Katalog zur Sonderausstellung 1998 des Stiftsmuseums Klosterneuburg von Alois Haidinger.
Verlag Mayer & Comp. Klosterneuburg/Wien 1998.

Addenda et Corrigenda


Kat. Nr. 3

Cod. 1084 - Priscianus: Institutiones grammaticae.
Südwestdeutschland, 1. Häfte 12. Jh.

Auf 1r Vollbild mit einer noch nicht identifizierten Federzeichnung: Drei Figuren mit Musikinstrumenten unter Arkaden (die rechte Figur mit Rechenbrett ?). Die mittlere weibliche Figur wird von zwei männlichen Akteuren flankiert, von denen der zu ihrer Rechten auf Grund seiner Krone und der Umschrift als König David zu identifizieren ist.

Bilder: Ganzes Bild | 1. Figur (David) | 2. (weibliche) Figur | 3. Figur

Beischriften (auf Säulen und Bögen, nur bruchstückhaft erkennbar):
David: Sollers arte lyre versus(?) discrimina mile(?). bzw. Reddit dulce melos David fortissimus heros.
weibliche Figur: Concilians mores hec diva secundat honores.
Beischrift zur dritten Figur (Archistrategus(?)...se nititur...]derare... auf Arkadenbogen und im Säulenschaft größtenteils unleserlich.

Kat. Nr. 10
Cod. 742 - Vergil: Bucolica, Georgica, Aeneis.
Klosterneuburg, 2. Hälfte 12. Jh.

Zur mehrschichtigen Interpretation der Miniatur auf 1r (Vergil/Tityrus - Octavian bzw. Vergil - Augustus) vgl. Ch. Ratkowitsch (Univ. Wien), 22. 5. 1998.

Kat. Nr. 79
Cod. 612 - Klosterneuburger Missale.
Klosterneuburg, 1479.

Jene Kraft, die in dem vom Chorherrn Hieronymus Sitznberger 1479 vollendeten Missale CCl 612 die beiden letzten Deckfarbeninitialen (241v, 245r) und in CCl 305 die einzige Initiale auf 23r ausgeführt hat ("Hand 3"), ist auch in folgenden Handschriften nachweisbar:

  • Wien OP, Cod. 122/89, 1r (die übrigen Deckfarben- und Goldinitialen im Stil des CCl 75)
  • Zwettl OCist, Cod. 220, 2r (die übrigen Deckfarbeninitialen der Handschrift wurden nicht eingesehen)
  • München, Bayr. Staatsbibl., Cgm 68 (Brevier Friedrichs III.).
    Der Buchschmuck stammt vom Meister des Friedrichs-Breviers ("A") (vgl. Schmidt 1967, 173) und von Hand 3 des CCl 612 ("B"):
    • 1v, 2r A (2 Vollbilder)
    • 3r-189r B (auf den ersten Blättern Fleuronnéeinitialen von A)
    • 192r-271r A
    • 272r-292v B
    • 293r-346r A


Letzte Korrektur: 1998-06-05/2024-05-20

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