Konkordanz der Bildseiten der Handschriften von
Udalricus Campililiensis (Ulrich von Lilienfeld), Concordantiae caritatis
Zusammengestellt von Martin Roland
Zur Verwendung der Concordantiae caritatis als didaktisches Hilfsmittel
Ulrich von Lilienfeld nennt in seinem Vorwort
(Bild) die Ausbildung 'armer Geistlicher' als Zweck seines Werkes. Auch wenn
berechtigte Zweifel ueber die zu belehrende Zielgruppe bestehen, so
scheint der didaktische Gebrauch doch sehr wahrscheinlich. Dies deckt
sich auch mit der Verwendung anderer typologischer Handschriften; von
der Biblia pauperum hat sich sogar ein Exemplar erhalten, das als
Schautafel gedient haben wird.
Das Eichstaetter Exemplar
der Concordantiae belegt nun, dass dieser Codex tatsaechlich zur
Ausbildung verwendet wurde: Am Ende hat ein Benuetzer des Jahres 1488
vermerkt: Iste liber olym in scolis
pro latino scolipetis exponebatur et sic fides simul discebatur. Versus
pro latino sed materiam pro doctrina morali disce, puer. Vale 1488. (zit. nach H. Hilg, Die mittelalterlichen Handschriften der
Universitaetsbibliothek Eichstaett, Bd. 1: aus Cod. st 1– Cod.
st. 275, Wiesbaden 1994, S. 128)
Der Codex war damals im Besitz der Dominikaner in
Eichstaett und wurde für die Ausbildung genuetzt. Dafuer haben
sich die Concordantiae auch bestimmt gut geeignet: Memotechnisch durch
die Bilder gut aufbereitet, konnten die Schueler (bei denen es sich wohl
vor allem um Novizen gehandelt haben wird) Wissen über die
Bibel, die Heiligen und das Kirchenjahr erwerben. Zusatzinformationen
ueber die Naturphaenomene und deren moralische Deutung sowie das
metrische Element bei den Bildtituli haben das Bildungsangebot der
Concordantiae abgerundet. Gerade die Verse waren auch fuer den Sprachunterricht gut zu verwenden, wie die Notiz aus dem jahr 1488 belegt.
Wir duerfen davon ausgehen, dass eine derartige
Verwendung auch dem Autor vorschwebte, als er die Concordantiae
konzipierte.
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