Konkordanz der Bildseiten der Handschriften von
Udalricus Campililiensis (Ulrich von Lilienfeld), Concordantiae caritatis
Zusammengestellt von Martin Roland
 
New York, Pierpont Morgan Library, M 1045 – Technik der Deckfarbenminiaturen

Die New Yorker Concordantiae ist als einziger Ueberlieferungstraeger der Concordantiae caritatis mit Deckfarbenminiaturen ausgestattet, die aufwendig gestaltete Rahmen und Hintergruende aufweisen.

Die Ausfuehrung blieb freilich unvollstaendig: ab fol. 72v wurden einige Gesichter und Haende bei den Prophetenhalbfiguren, die das Hauptmedaillon umgeben, nicht mehr ausgefuehrt; die kaum differenzierte Unterzeichnung bleibt dadurch sichtbar.
    Von fol. 74v–79v und von foll. 84v–88v fehlt die Ausmalung mit Deckfarben bei allen Gesichtern und Haenden.
    Fol. 83v, 87v, 89v, 91v–101v fehlen nicht bloss Gesichter, sondern ganze Prophetenhalbfiguren bleiben in Vorzeichnung stehen.
    Fol. 85v fehlen erstmals auch Teile der Szenen. Grosse Teile der Ausmalung fehlen fol. 93v.
    Fol. 92v–94v wurden erstmals auch Teile des dekorativen Beiwerks, die bisher von der Unvollstaendigkeit der Ausmalung nicht betroffen waren, nicht ausgefuehrt.

Eine moegliche Begruendung fuer die Unvollstaendigkeit koennte bei den beteiligten Malern zu finden sein.
    Meister 1, der auch fuer die kaum differenzierte Unterzeichnung verantwortlich gewesen sein wird, war bis fol. 101v aktiv. Auffaellig ist, dass in seinem Bereich mitunter die Gesichter schon jene Gestaltungsmerkmale aufweisen, die fuer den Hauptmeister charakteristisch sind (ab ca. fol. 66v).
    Es waere verlockend anzunehmen, dass etwa ab diesem Zeitpunkt Meister 1 die Gesichter nur noch teilweise in Deckfarben ausfuehrte. Der Hauptmeister hat zuerst vollstaendig (bis 71v), dann in wechselndem Umfang die Fehlstellen ausgemalt.

Ab fol. 129v fehlt die Deckfarbenausstattung; zu sehen sind nun detailliert ausgefuehrte Zeichnungen.

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