Kurzinventar der illuminierten Handschriften bis 1600 in der Bibliothek 
des Zisterzienserstiftes Stams in Tirol

Version 1 (Mai 2010)

Martin Roland mit Beiträgen von
Maria Theisen (zu Cod. 12) und Lilian Armstrong (zu Cod. 44)
Konzeptuelle Gestaltung und technische Umsetzung Armand Tif

Online-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stiftsbibliothek Stams http://www.stiftstams.at
Einleitung

Geschichte des Bestandes

Das Zisterzienserstift Stams im Oberinntal wurde 1273 von Graf Mainhard II. von Görz-Tirol gegründet und von Mönchen des bayerischen Stiftes Kaisheim besiedelt. Die Weihe des neuerrichteten Klosters und der Kirche erfolgte 1284. Die Bibliotheksgeschichte von Stams beginnt zeitgleich, denn es ist heute noch zumindest ein Codex in Stams nachweisbar (Cod. 8), der aus dem Mutterkloster nach Stams gelangte. 
    Weitere Bestände der Grundausstattung haben sich in der Universitätsbibliothek Innsbruck erhalten, wohin der Großteil der Bibliothek
1807 nach der Aufhebung des Stiftes durch die bayerische Regierung gelangte.
    Aus der Aufbauphase – in Stams etwa bis 1350 dauernd – haben sich mit Fleuronnée ausgestattete Handschriften erhalten (Cod. 1
Cod. 6Cod. 9Cod. 15Cod. 28Cod. 30Cod. 35 und Cod. 40). Der Bestand nach dem erfolgreichen Aufbau wird durch einen 1341 datierten Bibliothekskatalog (Cod. 28), ff. 60r–62r, dokumentiert (vgl. F. Spielmann, in: Xenia Bernardina 3 [Wien 1891], 390–392). Davon sind in Stams selbst vor allem Codices erhalten, die mit der Ordensverfassung zu tun haben sowie liturgische Handschriften. Die UB Innsbruck verwahrt jenes Schriftgut, das von den Aufhebungskommissaren für „wertvoll“ erachtet wurde; vgl. Gabriele Kompatscher, Bernardus Claraevallensis: Handschriften Stamser Provenienz in der Universitätsbibliothek Innsbruck: Eine Bestandsaufnahme, in: Innsbrucker historische Studien 16/17 (1997), 37–45. Zu den in der UB Innsbruck aufbewahrten Stamser Beständen vgl. die entsprechenden Katalogen von Walter Neuhauser (ab. 1987). Eine Einführung in die Bestandsgeschichte der Gesamtbibliothek (also vor allem auch der Druckschriften) bietet der Eintrag von Wilhelm Kundratitz im Handbuch der historischen Buchbestände in Österreich  4: Steiermark, Tirol, Vorarlberg, bearbeitet. von Wilma Buchinger und Konstanze Mittendorfer, Hildesheim [u. a.] 1997, 171–176 (>> link).

Kataloge 

A. Harnack, Verzeichnis der Handschriften der Bibliothek des Stiftes Stams, in: Xenia Bernardina 2. Wien 1891, 463–479 (>> link).
Pater Maurus Grebenc, Handschriftenverzeichnis 1966. Typoskript mit späteren Ergänzungen (>> link).
Die Codices in Stams sind in der von Christine Glassner aufgebauten und betreuten Online-Bibliographie der Kommission für Schrift- und Buchwesen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur Verfügung: http://www.ksbm.oeaw.ac.at/lit/frame.htm

Einleitung