Geschichte des Bestandes
Das Zisterzienserstift Stams im Oberinntal wurde
1273 von Graf Mainhard II. von Görz-Tirol gegründet und von Mönchen des bayerischen
Stiftes Kaisheim besiedelt. Die Weihe des neuerrichteten Klosters und
der Kirche erfolgte 1284. Die Bibliotheksgeschichte von Stams beginnt
zeitgleich, denn es ist heute noch zumindest ein Codex in Stams
nachweisbar (Cod. 8), der aus dem Mutterkloster nach Stams
gelangte.
Weitere Bestände der Grundausstattung haben sich in
der Universitätsbibliothek Innsbruck erhalten, wohin der
Großteil der Bibliothek 1807 nach der Aufhebung des Stiftes durch die
bayerische Regierung gelangte.
Aus der Aufbauphase – in Stams etwa bis 1350
dauernd – haben sich mit Fleuronnée ausgestattete
Handschriften erhalten (Cod. 1, Cod. 6, Cod. 9, Cod. 15, Cod.
28, Cod. 30, Cod. 35 und Cod. 40). Der Bestand nach dem erfolgreichen
Aufbau wird durch einen 1341 datierten Bibliothekskatalog (Cod. 28),
ff. 60r–62r, dokumentiert (vgl. F. Spielmann, in: Xenia
Bernardina 3 [Wien 1891], 390–392). Davon sind in Stams selbst
vor allem Codices erhalten,
die mit der Ordensverfassung zu tun haben sowie liturgische
Handschriften. Die UB Innsbruck verwahrt jenes Schriftgut, das von den
Aufhebungskommissaren für „wertvoll“ erachtet
wurde; vgl. Gabriele Kompatscher, Bernardus Claraevallensis:
Handschriften Stamser Provenienz in der Universitätsbibliothek
Innsbruck: Eine Bestandsaufnahme, in: Innsbrucker historische Studien
16/17 (1997), 37–45. Zu den in der UB Innsbruck aufbewahrten
Stamser Beständen vgl. die entsprechenden Katalogen von Walter
Neuhauser (ab. 1987). Eine Einführung in die Bestandsgeschichte
der Gesamtbibliothek (also vor allem auch der Druckschriften) bietet
der Eintrag von Wilhelm Kundratitz im Handbuch der historischen Buchbestände in
Österreich 4: Steiermark, Tirol,
Vorarlberg, bearbeitet. von Wilma Buchinger und Konstanze
Mittendorfer, Hildesheim [u. a.] 1997, 171–176 (>> link).
Kataloge
A. Harnack,
Verzeichnis der Handschriften der Bibliothek des Stiftes Stams, in:
Xenia Bernardina 2. Wien 1891, 463–479 (>> link).
Pater Maurus Grebenc, Handschriftenverzeichnis 1966. Typoskript mit späteren Ergänzungen (>> link).
Die Codices in Stams sind in der von Christine Glassner aufgebauten und
betreuten Online-Bibliographie der Kommission für Schrift- und
Buchwesen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur
Verfügung: http://www.ksbm.oeaw.ac.at/lit/frame.htm
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